Selun (2205m) mit Ostgipfel (2165m)


Publiziert von Bergamotte , 6. August 2012 um 13:04.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 4 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1340 m
Abstieg: 650 m
Kartennummer:1134 Walensee (R. 532)

Seit meiner allerersten Tour auf den Selun (und diesem Ausblick) träume ich von einer Winter Begehung seines Ostgipfels. Nicht zuletzt aufgrund der Lawinenexposition des Schlusshangs hab ich dieses Projekt aber immer vor mich hergeschoben. Eine vorgängige Rekognoszierung im Sommer kann da sicher nicht schaden.


Starkenbach - Selun Ostgipfel (2:30, T4)

Als ich kurz vor 12:30 bei der Talstation in Starkenbach (890m) eintreffe, ist ganz schön was los: Parkplatz voll, Tische besetzt, Bähnchen im Hochbetrieb. Dennoch begegne ich im Aufstieg durch den Seluner Wald keiner Menschenseele, erst in Vorder Selun ist's vorbei mit der Ruhe.

Vom Strichboden (1620m) kann man bereits die ungefähre Route zum Einstieg erkennen, wobei es zahlreiche Varianten gibt - keine besonders attraktiv. Bis zur Alp Chalttal (1692m) ist immerhin ein Weg vorhanden. Eigentlich könnte man von hier weiter direkt nach Süden marschieren, doch ich zögere, denn das Gelände ist stark coupiert. So ziehe ich stattdessen in einem weiten Bogen (bis fast nach Torloch) ins Chalttal, an den Fuss des Selun. Hier sehe ich, dass es durchaus auch direkt gegangen wäre.

Der Aufstieg bietet keine besonderen Schwierigkeiten. Er ist zwar sehr steil, weglos und vergandet, aber nirgends exponiert. Zunächst überquert man ein Schuttfeld, um anschliessend einer Felswand entlang aufzusteigen. Teils bewegt man sich in herrlich griffigem Karst. Über eine schuttige Runse erreich ich schliesslich den Grat und von hier - leicht exponiert - den Selun Ostgipfel (2165m). Gemäss Gipfelbuch wird dieser primär von Kletteren besucht - wenig überraschend angesichts des mühsamen Aufstiegs.


Selun Ostgipfel - Selun (0:15, T5+)

Der Grat vom Ost- zum Hauptgipfel kann durchgehend begangen werden, wobei es verschiedene Felsköpfe zu überklettern gilt. Das bewegt sich grösstenteils im Genussbereich. Nur der grösste dieser Absätze ist etwas heikel, die Griffe im grasdurchsetzten Fels nicht von bester Qualität. Der Tiefblick Richtung Walensee hilft auch nicht gerade... Trotzdem, ich hatte es schlimmer erwartet und die Aussage des Clubführers, der von "wenig zuverlässigem Fels" spricht, scheint mir etwas übertrieben. So erreiche ich zufrieden und ohne Nervenflattern den Selun (2205m). Von einer Begehung des Grates in umgekehrter Richtung möchte ich jedoch abraten.

Auf dem Normalweg steige ich nach Vorder Selun ab. Für einmal schenk ich mir die langweilige Passage durch den Seluner Wald und schwebe per LSB nach Starkenbach (890m).


Tourengänger: Bergamotte


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