Alphubel Nordgrat


Publiziert von Mandinka , 1. August 2012 um 11:59.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:29 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Strecke:Ottafe - Täschhütte - Mischabeljochbiwak - Nordgrat - Alphubel Gipfel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Am Ende von Täsch, kurz bevor die Schranken ins Zermatter Tal den Weg versperren, fürt eine kleine Fahrstraße nach links hinauf. Diese ist eng, aber führt am Ende nach Ottafe.
Unterkunftmöglichkeiten:Täschhütte, Mischabeljochbiwak

So, die letzte Eingehtour ist geschafft, bevor es in 6 Tagen nach Russland zum Bergsteigen geht. So richtig gereizt hat mich der Alphubel bis jetzt eigentlich nicht. Oft nahm ich ihn nur wahr als Berg, den man mitnimmt, wenn man schonmal in dem Gebiet unterwegs ist. Klang nicht so toll. Dafür war ich jedoch positiv überrascht über unsere Route auf den Berg. Der Nordgrat ist ganz und gar nicht langweilig und hat wirklich angenehme "Charakterzüge".

Zur Schwierigkeit sagt der SAC-Führer (mein 50 Jahre alter SAC-Führer zumindest) der Grat ist leicht und nicht schmal. Habe gehört er ist als WS eingestuft. So richtig kann man ihn jetzt nicht vergleichen mit vielen anderen WS-Routen. Denn hier und da fand ich den Grat schon einmal abschüssig und auch die Kletterei war einfach, aber vorhanden. Kurz vor dem Nordgipfel war das letzte Stück des Grates im Firn zu gehen. Der Firn war schätzungsweise um die 50 Grad steil, keinesfalls weniger. Insgesamt in jedem Fall ein ordentliches WS.

Wir sind von Ottafe gestartet. Gut wenn man weiß, dass man bis hier her mit dem Auto fahren kann. Das erspart ein doch einige Höhenmeter auf nicht wirklich interessantem Weg. Von hier geht es in etwa einer Stunde hoch zur Täschhütte.

Von der Hütte führt ein Weg um den Fuß des Rotgrates in Tälli. Von hier geht es im Zickzack hoch zum P. 3194, welcher auch markiert ist. An diesem Punkt beginnt auch der Weißgrat, welcher im Rotgrat weiter oben mündet. Nun geht es wieder einige Meter hinab in die Moräne des unteren Weingartengletschers. Auf der linken Seite lässt man den Weingartensee liegen und läuft dann leicht rechtshaltend auf den Grat zu, welcher den oberen Weingartengletscher vom unteren trennt. Der Grat wird in der Mitte von einer leichten Einsenkung unterbrochen. Über diesen "Pass" gelangt man in leichter Kraxelei auf den oberen Weingartengletscher.

Der Gletscher ist im Moment zu Beginn etwas tückisch. Die Spalten sind teils offen, teil verschneit. Oft trägt die Schneedecke aber nicht. So wirklich eingebrochen sind wir nicht, aber eingesackt einige Male.

Von hier geht es dann in etwa 1,5h bis zum Mischabeljoch und dem dazugehörigen Biwak.

Das Biwak ist erstaunlich sauber und wohnlich. Es gab genügend Holz und wir waren nur zu viert hier oben. Es liegt wunderbar und es ist ein wunderschöner Ausgangspunkt für den Alphubel Nordgrat und auch für den Südgrat auf das Täschhorn. Mit dem Losgehen haben wir uns bewusst Zeit gelassen. So haben wir 08:00 Uhr die Sachen gepackt und es ging ab auf den Nordgrat, welcher direkt hinter dem Biwak beginnt.

Dieser Grat besteht im unteren Teil meist aus Felsen, im oberen Teil aus Firn. Er ist stellenweise schmal, aber nie wirklich bedrohlich ausgesetzt. Auch die Kletterei ist schön und verlangt nicht zu viel von einem ab. Aber unterschätzen sollte man den Grat deshalb trotzdem nicht. Die meisten gehen den Grat am kurzen Seil. Auch wird der Grat wohl lieber im Abstieg vom Alphubel begangen. Uns sind 5 Seilschaften entgegengekommen, welche vom Alphubel herunter kamen. Das letzte Stück im Firn ist auch nicht ganz ohne. Wie oben schon erwähnt war es ziemlich steil. Der Firn jedoch im Augenblick super zu gehen.

Oben angekommen geht man vom Nordost-Gipfel in etwa einer viertel Stunde hinüber zum Hauptgipfel. Der Ausblick ist super, wenn das Wetter stimmt. Der Abstieg ist dann nicht ganz die Wonne, wenn man den abwechslungsreichen Aufstieg zum Vergleich heranzieht. Also der Normalweg ist nicht wirklich interessant und als Aufstieg stelle ich ihn mir wirklich langweilig vor.

Insgesamt eine super Tour!




Tourengänger: Mandinka


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Kommentare (2)


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TeamMoomin hat gesagt: Sehr interessanter
Gesendet am 2. August 2012 um 19:13
Bericht zu diesem doch sonst eher "Hatscher 4000er". Tolle Variante habt Ihr da auf diesen Gipfel gemacht mit echt guten Fotos.

Lg und viel Spass in Russland

Oli und Moomin

Mandinka hat gesagt: RE:Sehr interessanter
Gesendet am 2. August 2012 um 21:29
Danke euch :-) Bin eben dabei den Rucksack zu packen...nur ist der immer zu klein, egal wie ich es drehe und wende :D


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