SAC Sektion Emmental - Seniorenwanderwoche Naturns

Mit der Zusage, im Sommer 2012 im Südtirol eine Wanderwoche zu organisieren, hatte ich mir ja etwas aufgebürdet. Ein geeignetes Gebiet finden, ein Hotel suchen für 40 Wanderer, ein Programm zusammenstellen für zwei Wandergruppen, Hotel und Wanderungen rekognoszieren, die Tranfers zum Start und vom Ziel zurück organisieren..... Was dabei herauskam: siehe das PDF-Programm (Foto 1).

Schon das Rekognoszieren zusammen mit Peter, Regine, Bernhard und Annemarie hat mir das sichere Gefühl gegeben, dass wir auf gutem Weg sind. Alle 34 Senioren konnten im Hotel Lamm untergebracht werden. Und da erwarteten uns kulinarische Köstlichkeiten.... Die Vorfreude war gross.

Sonntag, 24. Juni
Bei schönstem Wetter reisen wir mit Zug und Bus nach Naturns. Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel Lamm und geniessen nach einem guten Nachtessen das gemütliche Zusammensein auf der Terrasse.

Montag, 25. Juni - Marlinger Waal (Fotos 2 - 13)

Wanderung A: Töll Brücke – Buschenschenke – Lana. 12 km, 5 Std., T1
Wanderung B: Töll Brücke – Buschenschenke – Marling. 8 km, 3 Std., T1
 
Der Marlinger Waal beginnt mit einem langen Stollen beim Stauwehr bei Töll. Auf bequemem Weg wandern wir durch steile Flanken, Wiesen, Obst- und Weingärten bis nach Oberlana. Unterwegs gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten und gegen Schluss im Waal-Kiosk sogar die Möglichkeit, ein neues Hemd zu kaufen.
 
Zu beachten sind unterwegs die Informationen über die Geschichte und die Bedeutung des Waals. Details wie die Waalerhütte und die Wasserräder mit Glocke erinnern an die Suonen und Bissen im Wallis. 

Dienstag, 26. Juni - Tscharser Schnalswaal (Fotos 15 - 37)

Wanderung A: Altrateis – Schnalswaal – Schloss Juval – Tschars. 12 km, 5 Std., T2
Wanderung B: Altrateis – Schnalswaal – Schloss Juval. 8 km, 3 Std., T2

Ab Altrateis wandern wir auf dem talauswärts führenden Hüterweg des Waalers. Dabei müssen wir Hangrutschungen queren, die etwas Trittsicherheit erfordern. Nach ca.1½ Std. erreichen wir die zu den Höfen von Schloss Juval gehörenden Wiesen.
 
Hier verlassen wir den Waalweg und steigen zum nahen Schloss empor, das seit 1983 Wohnsitz von Reinhold Messner ist. Hier besteht die Möglichkeit, das Schloss und die Kunstsammlungen zu besichtigen.
 
Der Weiterweg führt hinunter zur Jausenstation des Schlosswirts. Hier treffen wir wieder auf den Waalweg, der nun durch die trockenen Sonnenhänge des Vinschgaus führt. Eindrücklich hier ist der Tiefblick hinunter auf Dörfer und Obstplantagen. Nach einer kleinen Marienkapelle verlassen wir den Waalweg und steigen durch Kastanienhaine ab nach Tschars. 

Mittwoch, 27. Juni - Meraner Höhenweg  (Fotos 38 - 60)

Wanderung A und B: Katharinaberg – Oberperflhof – Wandhof - Kopfron – Innerunterstell – Partleid – Unterstellhof. 10 km, 5 Std., 300 HM, T2 . Die zweite Gruppe B nimmt es sehr gemütlich.
 
Der Meraner Höhenweg führt in mehreren Tagesetappen rund um die Texelgruppe. Unsere Etappe führt von Katharinaberg zur Bergstation der Luftseilbahn Unterstell. Wir wandern von Hof zu Hof und können nur staunen, wie an unglaublich steilen Hängen Landwirtschaft betrieben wird. Wo der Wanderer kaum stehen kann, mäht der Bauer Gras, macht Heu und schickt die Milch mit der privaten Luftseilbahn hinunter ins Tal – und die Bäuerin führt als zweites Standbein eine gastliche Jause.

Mit den Jausen hatten wir an diesem Tag Pech. Aus verschiedenen Gründen waren sie geschlossen. Da staute sich bis Unterstell ein gewaltiger Hunger und Durst an. Mit Jausenbrettl und Radler kam die Welt wieder in Ordnung.

Ein Gespräch mit einem Bauern ergibt: sie haben an den Schuhen keine Grödel. Sie tragen feste Schuhe und haben damit perfekten Stand. Fazit nach dieser Wanderung: im Schnalstal ist es ein bisschen stotziger als im Ämmitau. 

Donnerstag, 28. Juni  - Ruhetag (Fotos 61 - 73)
Einige fahren nach Meran und besuchen dort den Botanischen Garten beim Schloss Trauttmansdorff, andere erkunden mit Bus und Luftseilbahnen das Schnalstal. Von Kurzras fahren sie hinauf auf über 3000 Meter.

Einer kann es jedoch nicht lassen und wandert die anstrengende Etappe des Meraner Höhenweges durch die Schluchten mit den angeblich 1000 Stufen. Andi, Anita und Diapensia begleiten ihn. Dieser unersättliche Wanderer und Fotograf möchte anonym bleiben.

Freitag, 29. Juni - Meran 2000  (Fotos 74 - 83)

Wanderung A: Bergstation Meran 2000 – Waidmannalm - Kirchsteigeralm – Meraner Hütte – Kreuzjöchl – Maiseralm – Piffingeralm – Bergstation Meran 2000, 10 km, 5 Std, 250 HM, T2 
Wanderung B: Bergstation Meran 2000 – Waidmannalm . Kirchsteigeralm – Meraner Hütte – Piffingeralm – Bergstation Meran 2000, 7 km, 3 Std, 100 HM, T1
 
Das Wandergebiet oberhalb der Kurstadt Meran besitzt ein grosses Netz an Aufstiegsanlagen, markierten Wanderwegen, Hütten und vielen Einkehrmöglichkeiten. Im Sommer besticht das Gebiet durch seine landschaftliche Vielfalt, seine Ruhe und das einmalige Bergpanorama mit Rundblicken von der Texelgruppe bis zu den Dolomiten. Schade nur, dass der Winterbetrieb auch hier seine Spuren hinterlässt.

Wir befinden uns hier ca. 5 km vom Dorf Hafling entfernt. Auf den Almen weiden die schönen Haflingerpferde.
 
Samstag, 30. Juni - Rundwanderung Vernagt Stausee (Fotos 84 - 95)

Wanderung A: Rundweg um den Vernagt Stausee, 6 km, 150 HM, T1
Wanderung B: Spaziergang beim Staudamm

Eigentlich war heute geplant, über den Algunderwaalweg und den Tappeiner Panoramaweg nach Meran zu wandern. Die zu erwartenden Temperaturen um 35° Celsius schreckten uns jedoch ab. Wir disponierten um und fuhren mit dem Bus zum Vernagt Stausee im Schnalstal. Hier, auf einer Höhe von rund 1700 Metern, war es besonders im Schatten angenehm kühl. Die Rundwanderung ist durchaus lohnend und abwechslungsreich. Um 14 Uhr waren wir wieder in Naturns und konnten uns in aller Ruhe auf die Heimreise vorbereiten.

Sonntag, 1. Juli - Heimreise
Auch auf der Heimreise läuft alles reibungslos. Glücklich und erfüllt von den vielen Erlebnissen kommen wir zu Hause an. Der schon zitierte anonyme Wanderer beginnt schon wieder zu planen - Wanderwoche 2013 in Naturns....

Rückblick und Dank
Als Organisator und Leiter der Wanderwoche möchte ich allen danken, die zum Gelingen beigetragen haben:
- den immer gut gelaunten und aufgestellten Wanderern der Seniorenwandergruppe
- Bernhard, Annemarie, Peter und Regine für das gemeinsame Rekognoszieren und die Unterstützung während der Wanderwoche
- Diapensia für die persönliche Betreuung
- der Familie Platzgummer und ihrem Personal für die Gastfreundschaft im Hotel Lamm
- Helmut Schupfer von Prokulus-Reisen für die Transfers im Vinschgau
- Steimandli vom BLS-Reisezentrum Hasle-Rüegsau für die Planung der ÖV-Reise
- allen, die uns in den Jausen so vorzüglich mit Speis und Trank versorgt haben
- Meinem Freund Petrus für die Lieferung des bestellten Wetters