Vom Lecknertal auf den Hochgrat

Hochsommliche Temperaturen

waren für heute angesagt, also nichts wie auf in die Berge. Dort oben wird es wohl kühler sein ... so dachte ich mir jedenfalls. Schon lange wollte ich den Hochgrat von der Südseite aus besteigen. Als ich das einmal im Winter in Angriff genommen hatte, war der Weg am Obergelchenbach Tobel vereist und nicht begehbar gewesen.

Startpunkt war am Parkplatz vor dem Lecknersee. Die Mautstraße ist meist offen, abkassiert wird erst am Nachmittag, bevor man wieder abfährt.  Die Ruhe und die landschaftliche Schönheit in diesem Tal nahmen mich erneut gefangen und obwohl schon einige Autos parkierten, begegneten mir bei meinem Aufstieg nur wenig Wanderer.

In 10 Minuten war der Leckner See erreicht, der dann auf dem Teerweg oberhalb des Ufers umgangen wird. Bis ich an den Waldrand gelangte, lief ich in der prallen Sonne und bedauerte es, nicht früher losgekommen zu sein. Am Wegweiser hielt ich mich links, Richtung Staufner Haus und Hochgrat. Von Beginn an war die Blütenpracht an den Wegrändern, den Wiesen und Hängen beeindruckend und ich staunte ob der Vielfalt der Alpenflora. Ein farbenprächtiges Blumenbuquet löste das andere ab.

Im Wald wird die grüne Grenze passiert und ab da geht es steil bergauf. In 1200 m Höhe zweigt der Weg an einer Hinweistafel, die aber die Richtung nicht exakt anzeigt, halb links ab und führt oberhalb des Obergelchenwang Tobels an einem schmalen Pfad entlang. Der Obergelchenwang Tobelbach wird auf einer Metallrostbrücke überquert, dann gehts steil bergauf, meist über stille abgelegene Almweiden.

Nun wird auch der Ausblick interessanter, denn das Albsteingebirge taucht im Westen auf und bald konnte ich auch die heute grandiose Aussicht auf die Allgäuer Bergwelt und die Berge des Bregenzer Waldes genießen.

Der Gipfelanstieg zur Mittagszeit an der Südseite war bei der heutigen Temperatur nicht optimal und ich kam ganz schön ins Schwitzen. Froh war ich, als ich die Gipfelstation der Hochgratbahn erreichte und mich mit einem kühlen Getränk erfrischen konnte. Auf die Gipfelbesteigung verzichtete ich wohlweislich, denn der Weg nach oben war ziemlich bevölkert. Stattdessen suchte ich mir etwas unterhalb des Kamms ein ruhiges Plätzchen und hielt eine ausgiebige Rast bei prächtiger Aussicht.

Danach ging ich den gleichen Weg wieder zurück, kehrte bei der Wäldlealpe ein und wurde am Parkplatz auch schon von der netten Frau mit ihrer Enkelin erwartet. Ich entrichete meinen Obulus von 3 € und machte mich danach an die Heimfahrt.

Fazit:  Wenns nicht ganz so heiß ist, macht die ruhige Tour wohl noch mehr Spaß!