Altmann (2435 m) - Ski und Rodel immer noch gut ;-)


Publiziert von alpstein , 7. Juni 2012 um 18:41.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 7 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Wil - Wattwil - Wildhaus - PP Chuchitobel
Zufahrt zum Ankunftspunkt:über Kreuzlingen - Frauenfeld - Autobahn bis Haag - Wildhaus
Unterkunftmöglichkeiten:Zwinglipasshütte (heute allerdings beide geschlossen) Berggasthaus Rotsteinpass
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Einsam im Alpstein unterwegs könnte die Überschrift auch lauten. Ich kann mich nicht erinnern jemals auf einer Tour im Alpstein so wenige Leute wie heute am Berg getroffen zu haben, nämlich gerade mal fünf Berggänger liefen mir über den Weg. Lag es vielleicht daran, dass in der Schweiz kein genereller Feiertag war oder es hängt damit zusammen, dass die aktuellen Verhältnisse für den „Durchschnittswanderer“ doch noch nicht dazu angetan sind, den höheren Alpsteingipfeln auf das Haupt zu steigen.
 
Relativ zeitig habe ich mich am Parkplatz Chuchitobel (1096 m) in Wildhaus Richtung Flürentobel auf den Weg gemacht. Der Winter hat dem Tobel übel mitgespielt. Schubkarrengroße Felsbrocken, Bäume und allerlei Gebüsch haben die Lawinen in den schmalen Aufstiegskorridor gespült. Auf der Ebene der Alp Tesel (1389 m) ging es dann wieder gemütlicher dahin. Nach zahlreichen Serpentinen erreichte ich die Chreialp (1817 m), deren Hütten teilweise noch im Schnee versunken sind.
 
Ab hier verlief der Aufstieg bis an den Fuß des Altmann im Wesentlichen im Schnee. Die Zwinglipasshütte (1999 m) war unbewartet. Auf der Terrasse machte ich eine kurze Verpflegungspause. Es war angenehm mild, eine Jacke nicht notwendig. Ausgiebig konnte ich die Aufstiegsroute auf den „Toblerone“ studieren. Ein attraktiver Berg zwar, aber angesichts der Exponiertheit und des tiefen „Sturzraumes“ unterhalb des Südostgrates wirkt er irgendwie nicht einladend, auf mich jedenfalls. Da lasse ich lieber mal unsere Protagonisten ran.
 
Rund 450 Hm standen mir nun noch bevor. Der gut verfestigte Altschnee hat auch sein Gutes. So konnte ich weitgehend meine Spur frei wählen, was sonst in dem Karrengelände nicht ohne weiteres möglich ist. Meine heutige Routenwahl führte mich dann auch nicht zum Altmannsattel, sondern ich kam einige Meter weiter oben auf einem Vorbau im Bereich des Schlussaufstiegs zum Altmann an. Am Gipfel angekommen wehte eine frische Brise. Ausgiebig genoss ich das tolle Panorama unter einem noch blauen Himmel, über den sich aber bald von Westen die Wolkendecke schob.
 
Zum Altmannsattel (2366 m) hinunter gekraxelt, stieg ich gleich wieder den Gegenhang hoch, weil ich dort oben zwar schon mal Steinböcke, aber sonst niemanden gesehen habe, der dort oben rübergequert wäre und ich auch nicht wusste, ob das überhaupt geht. Zuerst war es grasig, dann eher felsig, wobei nicht jeder Griff über alle Zweifel erhaben war. Mit etwas Vorsicht ist es aber kein Problem (T4+). Man hat einen schönen Tiefblick auf die Löchlibetter-Route und den Rotsteinpass. Ob der P. 2386 der Altmann-Nordgipfel ist weiss ich nicht, irgendwo habe ich was von Altmann Sommet (N) gefunden. Ich habe ihm mal einen Wegpunkt Altmann-Nordgrat verliehen. Das letzte Stück runter zum Altmannsattel (2334 m) ist dann wieder grasig und einfach.

Die Idee, über den eingeschneiten Nädligergrat zu gehen, verwarf ich angesichts der unsicheren Wetterentwicklung, aber auch deshalb weil ich über den steilen Abstieg zum Wildhuser Schafboden keine aktuellen Informationen hatte. So blieben die Steigeisen im Rucksack und ich „surfte“, „rodelte“ und „kraxelte“ querfeldein ab zur Chreialp. Je näher ich dem Tal kam, um so mehr setzte sich der Föhn in Szene. Vom "Winter" kam ich in den Sommer.

Mein Fazit war, was hatte ich doch für einen tollen Tag "im schönsten Gebirge der Welt". Dieses Jahr wird es wohl noch etwas länger dauern als üblich, bis der letzte Schnee in den Hochlagen abgetaut sein wird. Dies erfordert besondere Vorsicht bei der Begehung von Schneefeldern. Ich machte heute selbst die Erfahrung, wie unbeabsichtigt schnell man sich mal 100 m weiter unten findet.

Route: Wildhaus - Flürentobel - Alp Tesel - Chreialp - Zwinglipasshütte - West- und Nordfuß des Altmanns bis ca. 2380 m - Schlussaufstieg Altmann - Altmannsattel (2366 m) - Altmann-Nordgrat (2386 m) - Altmannsattel (2334 m) - Chreialp - Alp Tesel - Flürentobel - Wildhaus


Tourengänger: alpstein


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 6. Juli 2012 um 07:38
eine beachtliche, schöne Tour hast du einmal mehr unternommen; gratuliere Hanspeter!

lg Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juli 2012 um 13:14
Danke, Felix

Beim nächsten Alpstein-Hikr-Treff wäre der Altmann ein geeignetes Ziel.

Herzliche Grüße
Hanspeter


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