Föhnsturm (?) auf dem Laucherenstöckli


Publiziert von joe , 27. April 2012 um 18:12.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:27 April 2012
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: Nördliche Muotataler Alpen   CH-SZ 
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Kartennummer:LK 1152 IBERGEREGG

Der Wetterbericht gab alles her, damit ich ja keine Skitour machen sollte: Mit Sturm und Wärme erhebliche Lawinengefahr, die Nullgradgrenze steigt auf 3400 m, die Gefahrenstellen liegen vor allem an Triebschneehängen der Expositionen West über Nord bis Südost oberhalb von rund 2200 m, in allen Gebieten steigt im Tagesverlauf auch die Gefahr für Nass- und Gleitschneelawinen rasch auf die Stufe 3, "Erheblich" an, spontane nasse Lawinen sind an Nordhängen unterhalb von rund 2200 m zu erwarten, etc.             zu  



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Was liegt also näher als das Laucherenstöckli zu besteigen? Eigentlich hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass hier noch Schnee liegt. Aber hier wurde ich von meinem Ziel überzeugt.

Ich hatte mir aufgrund der Wettervorhersage einen frühen bis sehr frühen Startzeitpunkt gewählt. Bei Unterwandli (Parkbucht für etwa 4 bis 6 PWs) bin ich gegen 06:30 Uhr losgelaufen. Von Beginn an war es warm (+5°C). Der Schnee war in meinem Aufstieg weich, aber die Spur war hart. Ich hielt mich nicht an die klassische Route das Wandli direkt zu durchlaufen, sondern ich bin via Isentobelhütte und Äbnetmatt zum Westgrat des Laucherenstöckli, der Windegg, aufgestiegen.

Etwa 50 Höhenmeter unterhalb der Windegg nahm der warme Wind mit jedem Höhenmeter zu. Etwa ab der gleichen Höhe und bis zum Gipfel wurde der Schnee immer weicher. Er war aber noch tragfähig genug. Aufgrund dieser Feststellungen wollte ich meine Gipfelpause nicht zu lange dauern lassen um nicht im "Sumpf" abzufahren. Der Wind blies konstant und kräftig. Die Luft war angenehm warm. Alles Gründe die Aussicht am Gipfel länger zu geniessen. Nach einigen Fotos und dem vorgezogenen Znüni begab ich mich auf die Abfahrt.

Ich hatte mit knietiefen Sulzschnee gerechnet. Als Abfahrt wählte ich die Route durch Windegg. Vorgefunden habe ich eine gefrorene Schneeoberfläche. Teilweise bin ich in den Schnee bei der Abfahrt eingebrochen. Manchmal nicht. In den Bereichen, in denen die Sonne länger hineinscheinen kann, war der Schnee feucht und sulzig. Da die Übergänge im Schnee nicht zu erkennen war, ist die Abfahrt nicht wie aus dem Lehrbuch gewesen. Aber mich hat es nur zweimal hingehauen.

Kurz vor dem Parkplatz kam mir ein freundlicher und erfahrener (älterer) Skitourengeher entgegen. Er wunderte sich über meinen frühen Start. Dann sei der Schnee ja noch hart. Recht hat er. Ich bin wohl nicht so ortskundig wie er. Ich nutzte die Möglichkeit und fragte noch nach anderen machbaren Touren in dieser Region. Aber dazu werdet ihr später (vielleicht) mehr erfahren.

Fazit:

Wer immer noch Skitouren machen und die aktuellen Verhältnisse berücksichtigen möchte, hat hier ein schönes Ziel gefunden. Da es am Wochenende nicht kälter sondern eher wärmer werden wird, ist trotzdem ein früher Start zu überlegen.


Lawinengefahrenstufe: 3 (erheblich). Nassschneelawinen im Tagesverlauf beachten.


Tourengänger: joe


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Kommentare (1)


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El Chasqui hat gesagt: viel Schnee
Gesendet am 27. April 2012 um 20:03
da liegt ja noch massig viel Schnee! Eigentlich schade, dass der Föhn diesen nun schnell wegfrisst.
Weiterhin schöne Touren wünscht
Urs


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