Looping Variante am Creux du Van


Publiziert von 360 Pro , 20. April 2012 um 08:53.

Region: Welt » Schweiz » Neuenburg
Tour Datum:18 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NE   CH-VD 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Bôle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Noiraige

Bei diesem Aprilwetter hiess es die Wetterprognosen für die heutige Tour bis aufs äusserste auszureizen und die Gegend mit möglichst viel Sonnenschein und möglichst geringen Niederschlagsmengen zu eruieren. Meine ausgiebigen Nachforschungen ergaben, dass im Umkreis von 10km um Boudry wohl am meisten Hoffnung auf etwas Sonne bestand. Schaut man sich die Karte rund um Boudry an, fällt das Augenmerk zwangsläufig auf den Creux du Van und die Gorge de 'lAreuse. Wer weiter auf hikr in dieser Gegend nach interessanten Tourenvorschlägen sucht, wird wohl früher oder später auch unweigerlich auch auf Zaza *Le grand tour du Creux du Van oder verschiedenste Varianten davon (auch von diversen anderen Autoren) stossen. Ich habe mir eine Variante mit einen "360 Grad Creux du Van Loop" ausgedacht und Omega3 hat ihn mitgemacht.

Der geplante Start der Tour wäre eigentlich cff logo Boudry, da ich aber die verschiedenen Verbindungen in Neuchâtel zu wenig genau studiert und auch nicht herausgeschrieben habe und uns der (notabene falsche) Zug auch noch vor der Nase abfährt, landen wir halt im Zug nach cff logo Buttes und steigen anstatt in Boudry, in cff logo Bôle aus. Von hier wandern wir zur George de l'Areuse und bestaunen die zu dieser Jahreszeit viel Wasser führende Schlucht mit all den grünen Farbvarianten, die sie momentan zu bieten hat. Beim Kraftwerk bei P. 532 stechen wir links im Zickack den Berg hoch Richtung Pré de Treymont. Oberhalb dem Gebäude am Ende der Doppelröhre ist der Weg in schlechtem Zustand, wir können uns aber gut auch querfeldein zum Kiessträsschen nach Pré de Treymont hocharbeiten.

Kurz vor Pré de Treymont zweigt links der markierte Sentier du Réservoir nach Le Belvédère ab. Dieser ist hübsch angelegt, führt über verschiedene Bänder durch die wilde Flanke und bietet an den kritischen Stellen Hilfsmittel (Stahlseile und eine Leiter) an denen wir uns bei der herrschenden Nässe nicht ungern festhalten. Vom Belvédère führt dann der Weg immer hart der Krete folgend zur Grande & Petite Ecoeurne und zum Signal du Lessy, wo wir beim Gipfelkreuz (mit Bank) eine Pause einschalten, diese wegen kühlem Wind und zögerndem Sonnenschein jedoch nur kurz halten.

Anstatt von hier direkt zum Le Soliat hochzugehen, nehmen wir nun den Abstieg zur Ferme Robert unter die Füsse, zuerst dem Kiessträsschen folgend, später in direkter Linie sehr steil hinunter zur Ferme. Westlich des Gebäudes finden wir den Einstieg zur Route zur Dos d'Ane Grat-Kraxelei. Ganz zu unterst ist der Grat ziemlich steil, danach wird er aber schnell einfacher und kurz vor P. 1327 dann relativ flach. Hier nun stellen sich uns aber zahlreiche Türmchen in den Weg. Einige überklettern wir, einige müssen wir wegen zu abenteuerlichen Abbrüchen umgehen (z.T links z.T. rechts). Auch der kotierte, höchste P. 1342 lässt sich nicht überschreiten, westseitig lässt er sich zwar erklettern, im Osten fällt er jedoch jäh ab. Es gibt auf dem Grat wohl verschiedenste Kraxel- und auch Klettervarianten, man kann sich die Schwierigkeiten sozusagen aussuchen und seinen Verhältnissen anpassen. Unsere Variante, inkl. Sackgassen und Umgehungen dürften sich so um T5 rum bewegt haben.

Einmal beim Wanderweg beim Creux du Van angelangt, beginnt nun der fast 2 km lange aussichtsreiche Gang ums Hufeisen herum auf die andere Seite. Wir nehmen dabei auch noch die beiden Le Soliat Gipfel mit. Neben der sehr eindrücklichen Szenerie posiert verdankenswerter Weise auch noch eine (alles andere als scheue) Steingeiss für ein paar Fotos. Auf der anderen Seite bittet uns dann eine junge Frau darum, sie beim steilen Abstieg zurück zu ihrem Auto bei der Ferme Robert zu unterstützen. Sie habe es zwar hoch geschafft (zum Teil auf allen Vieren), hätte aber etwas Respekt diesen Weg alleine wieder runter zu gehen. Natürlich helfen wir ihr bei diesem Unterfangen und handeln uns so auch gerade eine Mitfahrgelegenheit von der Ferme nach cff logo Noiraige ein, wo noch genügend Zeit verbleibt im Bahnhofsladen etwas Absinthe einzukaufen und im Restaurant l'Auberge einzukehren.


PS: Die verschiedenen Tafeln rund um den Creux du Van geben keinen eindeutigen Aufschluss darüber, ob wir nun den Dos d'Ane Grat zu dieser Jahreszeit legaler- oder illegalerweise begangen sind oder nicht (siehe auch die Diskussion *hier). Klar ist, dass man im Winter die eingezeichneten Wege nicht verlassen darf und "der Weg" via Dos d'Ane ist auf den Karten dort nicht eingezeichnet. Wann genau der "Winter" ist, wird auf diesen Tafeln aber nicht umschrieben. Geht man jedoch von einer astronomischen Definition des Winters aus, war unsere Begehung wohl akzeptabel.

Tourengänger: Omega3, 360


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Kommentare (8)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2012 um 10:15
da wir es an anderer stelle mit der ethik des berggängers zu tun hatten:

Tirol Deklaration

[QUOTE]

Artikel 7 Zugangsfragen und Naturschutz

[...]


4. Während der Brut- und Aufzuchtzeit von felsbewohnenden Vogelarten ist das Betreten des Umfelds der belegten Nester und Horste absolut tabu. Sobald uns die Bruttätigkeit eines Vogelpaares bekannt wird, setzen wir uns dafür ein, dass andere Bergsportler davon erfahren und auf das Betreten des Areals verzichten.

[UNQUOTE]

mangels einer klärung der zugangsfrage durch den kanton neuenburgs, ist es, für mich, somit jedem selber überlassen, was er für ethisch vertretbar hält.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2012 um 10:39
ps: wer sich bei der tour-vorbereitung informieren will, welche vögel in seinem tourengebiet gesichtet wurden, kann das z.b. auf www.ornitho.ch

(ok, die seite ist nicht der bedienerfreundlichkeit letzter schrei, aber mit ein wenig "gspür" lassen sich recht interessante dinge rausholen.)

nadirazur hat gesagt: Winterinfos...
Gesendet am 20. April 2012 um 11:44
... dazu gibt es hier:

http://www.camptocamp.org/summits/192478/fr/creux-du-van-dos-d-ane

Der Winter ist lang im Creux du Van ... :)

Man kann natürlich nun (wieder) darüber diskutieren, was denn "escalade" heisst ... wenn man für ein T5 noch einen Grad II im Klettern angibt ?

Nichtsdestotrotz, habe mich gefreut von Euch zu lesen und wieder einmal schön(st)e Fotos zu bewundern! Danke!

Lg, Noemi


Zaza hat gesagt: Da haben wir den Salat...
Gesendet am 20. April 2012 um 12:29
Ha, der Dos d'Ane entwickelt sich nach der Suone des Schreckens zum zweiten Kontroversen-Klassiker...je nachdem, wen man aus dem Busch klopfen will ;-)

Den Pertuis de Bise auszulassen, war bei den nassen Verhältnissen sicher gescheiter.

LG, zaza

nadirazur hat gesagt: Na dann ...
Gesendet am 20. April 2012 um 13:29
... zurück in den Busch, husch husch! ;)

360 Pro hat gesagt: Grenzfall
Gesendet am 22. April 2012 um 12:02
Wie zu erwarten war, ist das Echo (nicht nur jenes vom laitue pommée) zur Begehung des Dos d'Ane gross. Ich habe mir die Sache vorgängig relativ lange überlegt, kam aber zum Schluss, dass ich eine solche mit meinem Gewissen und dem Gesetz vereinbaren könne.

Hier meine Überlegungen: Wie in dieser Diskussion erläutert, ist die rechtliche Grundlage so, dass explizit "l'escalade" verboten, "la marche" jedoch erlaubt ist. Ein paar wenige Zweierstellen am Grat sind wohl schon etwas grenzwertig, meines Erachtens aber nicht mit "escalade", sondern besser mit Kraxeln zu umschreiben. Das Wild (oder wohl generell die Fauna) um den Creux du Van ist wegen dem enormen menschlichen Interesse an dieser Gegend relativ gut an den homo sapiens angepasst, und dürfte wohl nicht allzu stark erschrecken, wenn ein solches Exemplar aufkreuzt. Zudem ist die Futterlage um diese Jahreszeit für das Wild auch nicht mehr kritisch. Der allergrösste Teil der Route ist rechts des Grates im Wald, also nicht in einer Zone, wo felsbewohnende, brütende Vögel zu erwarten gewesen wären. Zugegeben, ich habe mich vorgängig jedoch nicht informiert, ob allenfalls damit zu rechnen wäre. Ich war mir dessen auch nicht wirklich bewusst, dass von brütenden Vögeln die grösste Gefahr ausging, dass die Natur durch uns "nachhaltig" gestört werden könnte.

Auf der Tour selbst haben wir keine Bruttätigkeit von Vogelpaaren in diesem Areal beobachtet. Ich habe jedoch nicht speziell danach Ausschau gehalten. Wild mit Jungtieren haben wir am Dos d'Ane keine gesehen, lediglich eine einzelne Gämse haben wir wohl etwas erschreckt, sie uns umgekehrt aber auch :-)

> mangels einer klärung der zugangsfrage durch den kanton neuenburgs...

Ich denke der Kanton ist diesbezüglich bewusst zurückhaltend. Wenn er nämlich ein offizielles Verbot aussprechen würde, müsste man dieses ja auch versuchen durchzusetzen. Von einem öffentlichen Statement den Zugang zu erlauben, scheut man wohl aber gerade deshalb zurück, da man unter Umständen sonst eine zu häufige Begehung befürchten würde.

Ob unsere Begehung nun ethisch vertretbar ist oder nicht? Es ist wohl ein Grenzfall, ein wirklich schlechtes Gewissen habe ich jedoch auch jetzt noch nicht. Würde ich es zwischen 1. Januar und 31.Juli nochmals machen? Eher nicht, oder wenn, dann sicherlich nicht im Internet darüber berichten. Einen (hikr) Bericht zu schreiben und von diesem Grat zu schwärmen ist nämlich unter Umständen verwerflicher, als die Begehung selbst, denn damit lockt man wohl unweigerlich Nachahmer an. Aber so gesehen hätte selbst Kopfsalat mit seiner Zitat *"Supertour" schon unethisch gehandelt.

Hurluberlu hat gesagt: Nom d'oiseau
Gesendet am 23. April 2012 um 21:26
Même si ma modestie me l'interdit formellement pendant la période de production hurluberlue, je ferai une entorse au réglement interne de bonne conduite, rédigé en allemande en l'an de grâce 1642, par un froid à couper au couteau, et un ciel d'un bleu immaculé, et mêlerai mon grain de sel à ce sujet fort controversé. En effet, il y a méprise sur la question. Il est tout à fait autoriser de marcher sur la crête du Creux du Van, mais il est formellement interdit, si l'on est accompagné, et dans la mesure où son acolyte se trouve côté gouffre, de lui lancer un nom d'oiseau du type "Casse-toi pauvre con" car ce dernier n'aurait d'autre solution que de se jeter dans le précipice.
J'espère que vous y verrez plus clair.

Zaza hat gesagt: RE:Nom d'oiseau
Gesendet am 24. April 2012 um 07:33
Il faudrait que tu produises finalement le rapport de ton aventure Bavonesque au lieu de sortir des Nicolismes...


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