Creux du Van: Dos d'Ane - Le Soliat - Signal de Lessy - Sentier du Réservoir - Champ-du-Moulin
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Zwei alte Pendenzen wollten wir mit unserer heutige, etwas längeren Tour (gut 17,5 km) abhaken - und ausloten, was mein Gesundheitszustand erträgt …
Sowohl der Dos d’Ane wie auch der Sentier du Reservoir (mit dem - heute im Abstieg begangenen direkten Weg durchs La Belvédère) sind bereits einige Male dokumentiert - so beschränken wir uns auf einige Besonderheiten …
(Unser Aufstieg, abgesehen von der Grat- und Kraxelstelle) geht u.E. kaum über ein gutes T3 hinaus - der Sentier du Réservoir ist in unseren Augen doch anspruchsvoller ...)
Eine grössere Senioren-Gruppe lassen wir am Gare Noiraigue hinter uns, queren die Areuse, und schreiten auf dem üblichen Wanderweg erst über Wiesengelände, später im Wald, hinauf zur Ferme Robert - leider geschlossen. Ein bereits schöner Einblick ins Felsrund des Creux du Van eröffnet sich uns hier. Unverzüglich machen mir uns auf die Suche nach dem Einstieg in die uns unbekannte Gratbegehung - wir erkennen wenig später, dass beim Parkplatz unterhalb der Ferme eine deutliche Spur zum Grateinstieg leitet.
Anfänglich weisen recht ausgeprägte Spuren im Wald hangaufwärts; nach den ersten Felsaufschwüngen weisen rote Markierungen in zwei Richtungen - wir folgen erst denjenigen in nordwestlicher Richtung verlaufend. Da wir nach einigem Auf und Ab kaum an Höhe gewinnen, schreiten wir zurück und folgen denjenigen, welche zum Grat hinzuführen scheinen. Nach einigen unschwierigen felsdurchsetzten Abschnitten erreichen wir diesen - nun beginnt eine längere, genussvolle Begehung des Grates auf oder neben Felsbändern, zwischenzeitlich mit tollen Ausblick ins Rund des Creux du Van. Wir folgen meist einer relativ deutlichen Spur, welche die anspruchsvolleren Felszähne links liegen lässt, nur wenige nehmen wir mit, da wir doch insgesamt eine lange „Reise“ vor uns haben …
Das so geartete Aufwärtssteigen entlang des Grates ist sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, geprägt erst einmal von nur kürzeren Auf- und Abstiegen, gekennzeichnet auch von Aussichtsbalkonen erster Klasse - auf einem besonders lieblichen und aussichtsreichen schalten wir (vor dem Dos d’Ane, 1327 m.ü.M.,) nach ungefähr zwei Stunden eine kurze Verpflegungspause mit genussvollem Ausblick ein. Zahlreiche weitere „anregende“ Passagen, inklusive ein steiler Abstieg in einem Couloir mit ebensolchem Aufstieg, bereichern unsere fantastische Gratbegehung des Dos d’Ane. Nach der heute anspruchsvollsten Stelle über einen kurzen, doch nach N senkrecht abfallenden Grat überschreiten wir kurz vor der Einmündung in den
Sentier des 14 Contours wohl den höchsten Punkt (auf der LK falsch positioniert; eine Revisionsmeldung an swisstopo wird umgehend erfolgen).
Genial hier der Einblick in die unglaublich atemberaubenden Felswände des Rundes ob des Soliat; ein Gegensatz dagegen die Wanderung über flache Frühlingswiesen zur Ferme du Soliat, wo wir uns auf der Terrasse Flüssigkeit zuführen. Über eben jene wandern wir wieder an die Abbruchkante zurück und können - östlich der kunstvollen Trockenstein-Mauern das Naturschauspiel in vollen Zügen erleben.
Dem unglaublichen Natur-Kunstwerk entlang wandernd, gelangen wir zum Wegweiser, welcher unsere beiden nächsten Zwischenziele ausweist: erst schreiten wir flach, teilweise weglos und an einem Krokusfeld vorbei, zum Le Soliat (Ouest - 1463.2 m.ü.M.), anschliessend weiter auf der Ebene zur Bank und Kreuz des Le Soliat (1464 m.ü.M.).
Auf kürzestem Weg - oder querfeldein - streben wir nun unserer fälligen Mittagsrast zu; wir haben dazu den exzellenten Felssporn P. 1426 auserwählt. Kaum eine bessere Einsicht ist ins gewaltige Felsrund möglich als von dieser Felskanzel - vielleicht ausgenommen unser damaliger Rastplatz.
Nach unserem genussvollen Imbiss wandern wir gemächlich weiter - im sanften Auf und Ab in der Nähe der Abbruchkante, bevor wir nur leicht absteigen nach Grand Vy. Auf einem eher flach abfallenden Strässchen streben wir dem in einer Senke liegenden Pré au Favre zu; ab hier geht es weiter, nun wieder auf einem guten Weg, im Wald aufwärts.
Bald gelangen wir zum, in einer grossen Lichtung gelegenen, Le Lessy; hier genehmigen wir uns noch einmal einen Trinkhalt, bevor wir auf dem markierten Wanderweg weiter fortschreiten.
Auf dem hier wieder flachen Gratrücken ist der famose Aussichtspunkt Signal de Lessy schnell erreicht; auf dem Weiterweg werden es noch einige derartige sein: überwältigend auch hier jedes Mal die Tiefblicke über die Felswände - und der Blick zurück zu den immer weiter zurückliegenden Dos d’Ane und Creux du Van.
Entlang der langgezogenen Rochers des Miroirs wandeln wir im lauschigen, meist lichten, Wald - unter „Mitnahme“ der Grande Ecoeurne - sanft hinunter bis zur nächsten „Schlüsselstelle: der Wanderweg macht beim Wegweiser (La Belvédère 1020 m) einen deutlichen Knick - hier muss die direkte Variante zum Eingang des nachfolgenden (insgeheim erhofften) Highlight zu finden sein …
In der Kurve deutet eine sehr schwache Spur auf gelegentliche Begehungen hin, und etwas weiter unten sichten wir sogar einen ersten blauen Punkt - wir müssten also richtig unterwegs sein. Das sind wir in der Tat - doch das Gelände wird steiler, unübersichtlicher, die Spur verliert sich und die Punkte werden sehr selten …
Nun, Kartenkenntnisse und Orientierungsvermögen kommen uns zu gut; so finden wir im etwas unübersichtlichen Gelände doch relativ gut hinab - beinahe punktgenau zum speziellen „Wegweiser“, welcher uns die weitere Richtung vorgibt; etwas weiter ostsüdöstlich befindet sich das Schild, welches auf die Gefahren und die nötige Vorsicht beim Begehen des Sentier du Réservoir hinweist.
Tatsächlich erweist sich dieser sehr gut unterhaltene Pfad von grossem Reiz - doch auch von beträchtlich „anregenden“ Stellen: gleich zu Beginn leitet eine schmale, befestigte Stelle um eine Felsnase, bei welcher es zur Rechten doch „ungesund“ zu Tale geht …
Auf dem langen Weg auf dem Sentier du Réservoir wechseln sich Auf und Ab, abschüssige Stellen und tolle Ausblicke ab - meistens jedoch vorbildlich gut gesichert, sei es mit Seilen, Ketten, oder an einer Stelle mit einer Metallleiter versehen.
Nach dieser halten wir kurz inne, um uns im Wandbuch einzutragen; danach geht es im ähnlichen Stil weiter, bevor das Gelände allmählich „ruhiger“ wird und in „sanfteren“ Waldgrund übergeht.
Kurz vor Pré de Treymont, auf 806 m.ü.M., erreichen wir schliesslich den Fahrweg, welcher zu P. 713 hinunterführt. Vor diesem erkennen wir die erst schwache Spur des Druckleitungs-„Weges“; gleich zu Beginn müssen wir uns durch starken Jungwald durchkämpfen, bevor wir die Spur wieder besser erkennen. Bald einmal ist jedoch wegen der intensiven Baumfäll-Aktionen auf jener kein Durchkommen mehr - wir müssen etwas anstrengend eine weglose Umgehung „erarbeiten“. Nachdem wir beim oberen Ende der Druckleitung angekommen sind, gestaltet sich jedoch der weitere Abstieg unproblematisch - einfach erreichen wir so die UE, P. 532.
Kurz danach wechseln wir die Seite der Areuse und wandern auf deren linken Seite flussaufwärts bis zur EXPO-Brücke; hier wechseln wir wieder auf die andere Flussseite und streben dem Pont de la Verrière bei P. 574 zu. Ab hier nehmen wir die vom Wanderweg abweichende Variante, welche uns auf kürzestem Weg bis zum Parkplatz bei Champ-du-Moulin, Gare leitet.
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