'Einfache Skitour' bei ungewöhnlichem Wetter aufs Frunthorn


Publiziert von Robertb , 11. April 2012 um 20:16.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum: 8 April 2012
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Berggasthaus Zervreila - Fruntstaffel - Fruntseeli - Frunthorn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ilanz - Vals - Bergasthaus Zervreila
Unterkunftmöglichkeiten:Bergasthaus Zervreila
Kartennummer:257S

'Leichte Skitour auf einen aussichtsreichen Dreitausender' so steht's im Surselva Skitourenführer. Ich war mir sicher, ob diese Aussage auch für heute gültig ist. Doch nun alles der Reihe nach.

Kurzentschlossen packte ich am Ostersonntag meine Sieben Sachen und machte mich auf zu einer Skitour auf das Frunthorn. Der Wetterbericht war schlecht – Schneefall, eventuell Aufhellungen am Nachmittag. So startete ich später als normal, da bei den vorausgesagten Temperaturen auch der Tagestemperaturverlauf nicht zum Tragen kommt.

Kurz nach acht Uhr startete ich beim Berggasthaus Zervreila. Doch schon da, es schneite und kaum Sicht. Mal sehen wie sich die Sache entwickelt. Ich folgte dem Fahrweg zur Staumauer und überquerte diese und bog dann in den Alpstrasse ein und stieg an bis zur Fruntstafel P2148. Die Sicht war alles andere als gut. Den Weg konnte man nur erahnen, eine Aufstiegsspur war keine vorhanden. Nun ging's in derselben Richtung weiter. Anhaltspunkte sind keine sichtbar und im Nebel/Schneetreiben sind Distanzschätzungen unheimlich schwierig. Mein Gespühr sagte mir etwas steiler anzusteigen und siehe da, vor mir ein Steinmännchen. So leitete ich gemäss Routenverlauf eine Linkskurve ein und ging weiter bergan in südwestlicher Richtung. Um nicht von der Route abzuweichen, navigierte ich nun mit Karte und Kompass. Denn immer noch, 'Sicht gleich Null'. Das dies sehr zeitintensiv ist muss ich nicht extra erwähnen. Doch schon bald stand ich vor den Felswänden des Dachberges. Nicht weit davon sollte das Fruntseeli P2655 zu finden sein. Exakt lief ich auf den besagten Punkt zu. Und weiter ging's Richtung Frunthorn. Auch da wieder mit Karte und Kompass. Der Wind hat mittlerweile stark zugelegt, die Sicht - wie könnte es anders sein – ist noch schlechter geworden. Unbeirrt stieg ich weiter bergan. Als dann das Gelände steiler wurde, drehte ich wie die Route auf der Karte eingezeichnet ist nach rechts in westliche Richtung ab, passierte einige Steinblöcke und stand schon bald auf dem Gipfelgrat. Der Wind blies eisig, das Schneetreiben hat seines dazu beigetragen. Sozusagen ein gratis 'Gesichts-Peeling'. Kurz Zeit später stand ich auf den Gipel des Frunthorns P3030 – alleine – wer wagt sich bei diesem Wetter schon raus!

Nun, noch schnell einige Fotos schiessen und runter gings. Die Routenwahl verlangte einiges ab um zwischen den verschiedenen 'Rampen' die richtige zu finden. Oftmals wartete ich einige Minuten um mich wieder zurechtzufinden. Sehr hilfreich war zudem, dass ich mir bereits beim Aufstieg, grosse und prägnante Steinblöcke einprägte.
Dafür konnte ich mich über den Super-Pulverschnee freuen. Wie im Hochwinter, ein Traum!

Fazit: Unter diesen Umständen eine anspruchsvolle Tour, was Kondition (Spurarbeit auf 1200Hm) aber vor allem den Orientierungssinn alles abverlangt. Sieht doch jeder Felsriegel, Steinblock gleich aus.

Ich habe der Skitour den Schwierigkeitsgrad WS+ aufgrund der sehr schlechten Sichtverhältnisse gegeben. Normalerweise ist diese mit L - WS einzustufen.


Tourengänger: Robertb


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