Schneeschuhklassiker von der Schwägalp nach Hemberg


Publiziert von Seeger , 28. März 2012 um 10:35.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:27 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 897 m
Abstieg: 1231 m
Strecke:18.5km: Schwägalp Passhöhe 1278m – Chräzerenpass 1269m – Pfingstboden 1461m – Ellbogen 1270m – Hinterfallenkopf 1532m – Gössigenhöhe 1436m – Bendel 1001m – Hemberg 945m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto von Wattwil oder Urnäsch bis Schwägalp Passhöhe Auto: Auf Passhöhe stellen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto von Hemberg nach Wattwil Auto: 16 05 Uhr Postauto nach Wattwil, umsteigen nach Nesslau, umsteigen nach Schwägalp (Passhöhe) Fr. 15.60
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Rest. Passhöhe, Sternen Bendel (Di Ruhetag) – Wirtschaften in Hemberg
Kartennummer:swissmap

Das Alpstein-Massiv – wohl eines der prägnantesten Faltengebirge – liegt mit ihren Kalkgesteinen über der jüngeren Molasseschicht, welche nördlich davon mit Nagelfluh und Sandstein die unverwechselbare Toggenburger- und Appenzellerlandschaft prägt. Über den Gräben und Täler der Thur, Necker, Urnäsch, Sitter u.a. erheben sich  300 – bis 500m hohe Hügelzüge – ein Eldorado für Wanderer. Einen habe ich mir für heute vorgenommen: Der zwischen dem Toggenburg und Neckertal. Und um es vorweg zu nehmen: Es war eine Traumtour mit Traumwetter und Traumschnee!
Start an der Schwägalp Passhöhe 1278m um 07 45 Uhr. Schneedecke über einen Meter dick. Noch gefroren, was mitunter für mich auch ein Grund der frühen Anreise ist. Die Infotafel des Wildschutzgebietes gebietet die Wanderer in ihre Grenzen. Das heisst: Die bezeichneten Wanderwege dürfen nicht verlassen werden. Ok so. Gurren von Schneehühnern. Aber präzise ausserhalb des Reservates. Die haben Mut, die Viecher. Verliebte Tierchen zum Verlieben.
Quasi ebenaus zum Chräzerenpass 1269m durch den Wald. Die Schneeschuhe tragen bestens. Es ist schon ein einzigartiges Gefühl, ca. einen Meter über dem Boden zu gehen; wenn die unteren Äste der Tannen auf Hüfthöhe stehen.
Immer schön den Markierungen und dann der Rippe entlang direkt zur Anhöhe Pfingstboden 1461m oberhalb der Alp gleichen Namens. Im Sonnenhang und trotzdem auf HARTER EIN METER DICKEN SCHNEEDECKE. Imposant die Wand des Säntis und dann auch der Blick über das Toggenburg ins Glarnerland mit Vrenelisgärtli, Tödi und Konsorte; dann auch zu den Churfirsten, deren einige Spitzen jetzt zu sehen sind. In der Tiefe Bernhalden an der Schwägalpstrasse mit dem breiten Kessel vom Stockberg dominiert. Gegen Osten das Appenzellerland mit Kronberg, Hundwiler Höhi und Konsorte.
Recht steil hinunter zum Ellbogen 1270m. Hier bestände die Möglichkeit, durch das Rappenloch zur Seebensäge (Postauto) hinunter zu steigen oder auf der andern Seite ins Ofenloch, dem Necker-Ursprung.
An der Alp vorbei, begleitet von faszinierender Aussicht, auf den Hinterfallenkopf 1532m. Entlang dem Waldrand aperer Weg! Die letzten Meter im Wald sind noch etwas steil. Tiefblick über die Steilabbrüche ins Neckertal. Viele abgestorbene Nadelbäume wirken gespenstisch.
Ja nu. Die erklommenen Höhenmeter müssen ein zweites Mal abgetragen werden. Teils exponiert die NE-Kante entlang hinunter. Könnte bei Eis noch recht kritisch werden. Sobald ich aus dem Wald trete, öffnen sich vorerst eine ansprechende Rippe, dann weite Flanken. Zum Glück sind die gelben Markierungen auf Augenhöhe angebracht und somit nicht vom Schnee verdeckt. Hinunter in die Chlosteralp und wieder hinauf. Traumplätzchen fürs Menü 1, heute mit Birne, Apfel und Krachnussschokolade. Schlussanstieg durch den Wald zur Gössigenhöhe 1436m.
Das wäre der dritte Streich. Aber mir steht ein recht langer Trail bevor. Nun dreht der Weg zuerst gegen Norden ab, um wieder gegen NW abzudrehen. Der Schnee beginnt weich zu werden. So kann ich bequem den Hang hinunter waten und bekunde Mühe, die Strasse bei Grundlosen/Unterloch auf Anhieb zu erreichen Kartenlesen sollte man können. Aber schliesslich stehe ich vor dem Wegweiser, welcher den Weg durch den Wald nach Bendel 1001m anzeigt. Und oh Wunder, ich kann die Schneeschuhe abziehen. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass es mit dem Erreichen des Postautos in Hemberg knapp werden könnte. Der Verhauer hat eine halbe Stunde gebraucht. So muss ich mich sputen. Dass der Sternen im Bendel seinen Ruhetag hat, berührt mich deshalb nicht.
Ein Unglück kommt selten allein:. Wegen dem doch noch recht vielen Schnee auf der Waldstrasse verpasse ich den Punkt gegen Riegelschwendi einzuschwenken und mache einen unfreiwilligen Ausflug in den Allmeindswald. Schande über mich. Und die Zeit wird noch knapper. Unter Aufforderung aller Reserven - inklusive Joggen!!! – erreiche ich Hemberg 945m um 15 50 Uhr.
Das Postauto fährt um 16 05 Uhr. Das letzte am Abend, welches Anschluss an den Schwägalp-Kurs ermöglicht.
Auto stellen hat seine Tücken. 

Tourengänger: Seeger


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