Ein schamler Weg auf dem Breithorn: Hockenhorn und Lauterbrunnen Breithorn SW Couloir


Publiziert von nprace , 26. März 2012 um 16:39.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:25 März 2012
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Ski Schwierigkeit: SS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 3400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB zu Laucherenalp. SBB von Süünbühl LSB nach Kandersteg. Hotel Fafleralp 0279391451 bietet...wenn man nett fragt...gepäck Transport von Blatten zum Alp hoch. Die Strasse mit den Ski hochzulaufen ist eine Frage von cir. 1 Std.
Kartennummer:Lötschental + Mürren

Diese Aktion hat mit diesem Bild begonnen. Ich sah das Couloir und wüsste ich werde mal dortherrunter. In kombination mit der Gastertal Dark Side war dieses Tourenwochenende ein der Ultra Mega Superlativen. Zwar haben wir nur einen der geplannten zwei Gipfel erreicht aber die Lines waren für mich die beste des Winters.

Dieses Mal ging recht ruhig mit dem E-Mail verkehr. Dani und ich waren schnell einig dass, Valais das Spot für das Wochenende wäre. Es dauerte nicht lang nach dem ich ihm das Bild geschickt habe dass, die 'I'm Stoked!!' zusage zurück kam.
Samstag morgen führen wir ins Lötschental und mit dem 'Oeuf' unter dem Hockenhorn auf welchem wir 45 min später standen. Was früher eine grosse 2000hm Tour war ist jetzt einen Spaziergang. Oh well...es bleibt genug gigantischen Zielen im Gebiet. Unser Blick schwebte unweigerlich in der Richtung des Breithorns wo das SW Couli klar zu erkennen war. Es war sehr weiss und die Linie weiter zum Gipfel offensichtlich. Das STOKE war stark. Direkt unter unseren Füssen lag 1500hm Tiefer das Gastertal und die viele dunklen, schattigen Super Coulis die hinab führen. Nach dem leichten Abstieg vom Gipfel führen wir leicht westlich und tauchten in die erste Rinne die mit seiner cir. 6m Breite verlangt technisches Skifahren. Oben bei cir. 45 Grad fanden wir guten, griffigen Schnee der später einem bösen Deckel platz gemacht hat. Schliesslich nach dem Couli hatten wir einen alten aber noch guten Powder gefunden und konnten noch mal first lines...wie fast immer diesen Winter ziehen. Das sehr verspielte, abwechslungsreiche Gelände bat uns Powder und Sulz auf grossen Hängen an sowie einen weiteren Steilhang in noch einem engen Schlucht. Während der ganze Abfahrt schaute auf uns hinnab die gewaltige Balmhorn O-Wand die, der Französischen Steilwandmeister Remi Lécluse in einer Erstbefahrung gemeistert hat. Vom Wegweiser auf 1993m führt ein buschiges aber sehr lustiges Gelände in das Talboden wo eindeutig wir uns näher dem Frühling fühlten als dem Winter. In cir. 2 Std. nach einem guten Z'mittag in der Sonne waren wir bei der Suunbühl LSB und in kurzem wieder bei der Laucherenalp.
Da wir nicht je 140.- für eine Übernachtung abgeben wollten hatten wir entschieden auf dem Fafleralp zu biwakieren was natürlich einen schönen Materialschlacht entspricht. Jedoch konnten wir die tonnenschweren gepäcken dem Transport vom Hotel Fafleralp abgeben und sind selber gemütlich hoch gelaufen. Einen schöneren Biwakplatz gibt es nicht als unsere und bald dannach waren wir warm und satt in den Daunensäcken...jedoch etwas schon nervös für den nächsten Tag.
3.30 Tages wach und um 4h waren wir los. Der Aufstieg durch das Innerstal ist leicht zu finden, direkt und schnell und bald waren wir oberhalb der Felsen mit den grossen Gletschebrüche vor der Nase als das Bietschhorn die erste rosa Sonnenstrahlen bekommen hat. In der dunklen morgen Stunden jedoch sah das enormen Breithorn sehr beeindruckend aus. Durch einen spaltenarmen Gletscherrucken vom cir. 2850 bis 3000m  zogen wir unser Aufstieg immer weiter unter dem grossen Couloir. Auf cir. 3140m war der Skiaufstieg abgeschlossen und wir schnallten die Steigeisen an. Die erste 50hm nach dem Bergschrund waren in einem sehr mühsamen, inkonsistentem Lawinencchnee zu überwinden. Jedoch bald konnten wir eine harte Band folgen die, ein schönes Steilhang Feeling gegenben hat. Nach cir. der Hälfte des Aufstiegs hat Dani die Spurarbeit vorgenommen und nach ziemlich genau 2 Std. waren wir beim Coulir Ausstieg. NB. Der Remi Lécluse hat das Coulir allein in hüfttiefem Schnee angeblich gespurt bevor der Erstbefahrung des SE Couloirs... vom Gipfel...yikes...
Der Couli Ausstieg befindet sich in der Scharte zwischen dem Kleinen und Grossen Breithörner auf cir. 3540m und die Stimmung dort ist einmalig!  Der weiteren Aufstieg zum Felsriegel auf 3600 war sehr exponiert und verläuft in cir. 50° Gelände in Schnee mit unvertraulichem Haft für die Steigeisen und Pickeln. Wir hatten die Ski bei der Scharte gelassen da die viel steine, schwierigen Schnee und Steilheit zu viel waren für unsere schon strapazierte Beine. Beim Einsteig durch die Rinne - eine sehr exponierte IIer Stelle -  hat unsere Wille aufgegeben. Wir waren zu müde und zu langsam, schon cir. 8 Std unterwegs und den langen Abstieg durch das Gelände machte uns schaffen. Die Technik war vorhanden, einfach die Wille fehlte. Nach einem langsamen Abstieg volle konzentration zurück zu Scharte nahmen wir eine lange Pause bevor wir auf unseren lieben Bretten standen. Die Sonne reichte gerade um den rechten Couli Rand aufzuweichen und wir setzten los. Die erste 15m war sehr hart und ruppig bei cir 50°. Dannach harten griffigen Schnee bei cir. 45° mit Abstecker das Sulz zu kosten. Eine super schöne lange technische Abfahrt bei besten Bedingungen und grossartiger Stimmung! Soger der Lawinenschnee bei Couli Einstieg war gut zu fahren. Weiter in grosszugigen Radian die fantastischen Sulzhängen und Gelände mit viel Flow herrunter. Bei der Fafleralp war der Spass leider schon zu schnell zu Ende aber wir blickten zurück mit riesen Smiles. Eine spektaläre Abfahrt und auch ohne Gipfelsieg eine ultra-mega Tour.

Fazit und Empfehlungen: Diese Route auf dem Breithorn ist sehr empfehlenswert IM WINTER!! für sehr guten Skifahren und Alpinisten. Jedoch die 2000hm zu überwinden sind sehr streng und sehr gute Kondition ist verlangt. Ich denke wir hatten noch ein Mal gesehen dass, wir wirklich gute Skifahrer sind. Wirklich gute Bergsteiger sind wir jedoch noch nicht. Falls ich wieder diese Tour (mit Gipfel :-) wiederholen werde ich sie von der Mutthornhütte aus machen und das Power für die Schwierigkeiten oben Sparen. Aber wie gesagt, eine Ultra Hammer Tour und die 2 beste Abfahrten der Saison.

Wietere happy trails IN DEEP
N

Tourengänger: nprace, danski


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Kommentare (5)


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Alpin_Rise hat gesagt: Finest lines!
Gesendet am 26. März 2012 um 17:19
Absolute Hammertour - das Couli ist mir auch schon aufgefallen, jedoch fehlt mir dafür das Können.
Danke fürs miterleben und die Ideen, welche ihr immer wieder in die Realität überführt!
G, Rise

Sputnik Pro hat gesagt: Wow!
Gesendet am 26. März 2012 um 20:52
Beeindruckend wie ihr das Lauterbrunnen Breithorn versucht habt, das Couloir sieht ja Hammer aus. Leider bin ich zuwenig gut mit Ski und würde sie unten lassen... doch zu Fuss rauf und runter wäre ich bei solch einer Tour dabei bei einem Gipfel wo ich bisher noch nicht wahr :-)

Weiter so Jungs!

Sputnik

Bombo hat gesagt: "If you are not living on the edge you are taking up too much space"
Gesendet am 27. März 2012 um 01:14
Einmal mehr Euch beiden fette Gratulation - Ihr bietet Erlebnisse der höchsten Genussstufe - ob aktiv im Schnee oder passiv beim Lesen und Mitfiebern - einfach fantastisch!

No Fear titelte einmal:

"If you are not living on the edge you are taking up too much space"

Finde ich sehr passend bei Euren Touren :-)

Weiter so, Rip it!

Bombo

nprace hat gesagt:
Gesendet am 27. März 2012 um 15:11
Vielen Dank für eure nette Kommentaren! Es war ein echtes Highlight!

IridePow hat gesagt:
Gesendet am 27. März 2012 um 16:06
Hammer-Tourenweekend Jungs!!!
Gratulation!

Wenn sogar Dani nen Helm trägt beim Skitouren, dann weiss man jetzt wird's serious. :-)


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