Um Oberammergau herum - dem weichen Schnee zum Trotze

22. Februar 2012

Nach der Anfahrt aus Stuttgart kamen wir erst recht spät am Parkplatz der Laberlifte in Oberammergau an. Zum Aufacker sollte es gehen, als Eingehtour für die kommenden Tage. Bei bereits weichem Schnee machten wir uns auf die ausgetretene Spur, dem Wanderweg durch den Wald folgend. Im weiteren Wegeverlauf querten wir eine Waldschneise mit vielen Baumstümpfen. Hier wurde ordentlich gerodet. In der direkter Sonne wurde es schnell zu warm und nach einer Pause auf einer schneefrei-geschmolzenen Bank waren wir mit unserer Winterbekleidung wieder etwas froh im Schatten der folgenden Waldetappe weiter gehen zu können. Der Schnee und Eisregen, welcher uns durch das Abschmelzen auf den Ästen der Bäume begleitete machte die Tour dann doch wieder zu einem nass-kalten Vergnügen. Ein Dreizehenspecht ließ sich in nur 3m Abstand unbekümmert bei seiner Insektensuche beobachten. Leider hatte ich das falsche Objektiv drauf und anständige Bilder konnte ich nicht machen. Unterhalb eines steilen Waldstückes und nur 600m vom großen Aufacker entfernt quert der Weg dann eine kleine, sehr steile Waldschneise. Da wir bereits zuvor immer wieder mit den Schneeschuhen auf dem sulzigen Schnee in Querungen abrutschten, war der Aufstieg an dieser Stelle zu Ende. Über selben Weg machten wir uns gemütlich an den Abstieg. Im unteren Teil liesen wir den Wald aus und hatten viel Spaß über den gerodeten Hang, im nun angenehm weichen Schneee, herunter zu laufen-rutschen-springen.

23. Februar 2012
 
Bedeckter Himmel und hohe Nachttemperaturen versprachen nicht gerade Schnee Genuß. Vom P Schleifmühle bei Oberammergau gings zunächst über den rodelbaren Forstweg in‘s Schleifmühlental. Gemütlich zieht der Forstweg in weiten Serpentinen seinen Weg. Einige Kehren konnten wir schön abkürzen, bereits vorhandenen Ski und Schneeschuhspuren erleichterten uns den Weg. Auf Höhe eines kleinen Speichersees geht es alternativ weiter auf dem Forstweg zum Pürschlinghaus oder ins Tal Kurztalgraben auf der Skiroute zum Teufelsstättkopf. Dieser Route folgten wir durch ein weies Tal und lichten Wald. Ideales Schneeschuhgelände da nur mit geringen Steigungen versehen. Immer wieder wechselten wir zwischen Lichtung und Wald bis das Tal immer enger und steiler wurde. Die ständigen Begleiter, NATO-Hubschrauber, kreisten unablässig über den Gipfel des Pürschlings und nervten gewaltig. Ansonsten waren wir mit vier Skifahrern und einem Eichhörnchen alleine unterwegs. Auf einem großen Hangauslauf traten wir in offenenes Gelände. Der Schlußhang zwischen Pürschling und Teuffelsstättkopf war aufgrund der fortgeschrittenen Erwärmung leider zu steil für einen sichern Aufstieg. Somit entschieden wir uns rasch zu einem gemütlichen Abstieg durch ungespurtes Waldgebiet. Im Tal angekommen belohnten wir uns mit einer rießen Portion Kaiserschmarn in der Schleifmühle.

24. Februar 2012

Heute nun eine Schneeschuhtour mit Gipfelerfolg und tollem Sonnenschein!
Wir wollen uns nicht rühmen, früh morgens ging's mit der Hörnlebahn von Bad Kohlgrub hoch zur Gipfelstation. Von dort marschierten wir zunächst auf wenig Schnee zum vorderen Hörnle und sogleich weiter hinüber zum mittleren Hörnle. Ein Skitourengeher hatte sich mit seiner Stahlkante am Finger geschnitten und wir halfen mit einem Pflaster und guten Ratschlägen aus: "das ist der Grund warum wir mit Schneeschuhen unterwegs sind!" ließ ich verlauten und hatte mit einigen Lachern auch noch Sympatiepunkte für uns Schneeschuhgänger gewonnen ;-)
Über den etwas steileren Südhang stiegen wir erneut ab und leicht ansteigend näherten wir uns rasch dem hinteren Hörnle. Waren wir seither doch noch überraschend alleine unterwegs, häuften sich nun die Tourengeher. Nach kurzer Pause stiegen wir zum Stierkopf ab und über eine kurze Schleife durch den Wald wanderten wir gemütlich im Sonnenschein zurück zur völlig überlaufenen und übervollen Gipfelstation der Hörnlebahn zurück. Ein schöner Ausklang für diesen kurzen Schneeurlaub.

Text + Bilder: Oli