Chasseron 1607 m - zweimal mehr

Gerade bevor ich den Bericht beendet hatte, sah ich, dass ein Lappländer aus dem Bernbiet am gleichen Tag auf demselben Gipfel stand, nur etwas früher! Wenn die Berner nicht so schnell unterwegs wären, hätte es auf dem Chasseron ein mini hikr-Treff gegeben. Zeit dazu stand mir reichlich zur Verfügung ;-))
Da wir von der anderen Seite aufgestiegen sind, stelle ich meinen Bericht trotzdem hier rein.

Fast auf den Tag genau vor zwei Monaten war dieser Juragipfel das Ziel unserer allerersten Skitour. Seither waren wir etliche Male oben. Ist halt ein praktischer Hügel wenn in den Alpen eine heikle Lawinensituation herrscht...

18.02.2012
Da auf SLF heute wieder praktisch die ganze Schweiz orange gefärbt war, machte es für uns keinen Sinn, lange Anfahrten in die Alpen zu unternehmen und so stand halt wieder einmal good old Chasseron auf dem Programm. Die Tour habe ich bereits einmal beschrieben. Wir starteten wieder in Les Rasses und folgten ab P. 1280 links dem gut gespurten Sommerweg direkt durch den Wald hinauf.

Diesmal gings allerdings in ungleichem Tandem hoch: Yves war mit den Ski unterwegs, ich gezwungenermassen zu Fuss. Da aber der Schnee sehr angenehm war, ging das auch an den steilen Stücken problemlos. Schneeschuhe waren überflüssig, denn es war ausgezeichnet gespurt.

Oben angekommen machte ich eine lange gemütliche, windstille Gipfelrast, was ich von Herzen genoss. Für einmal hatte ich genug Zeit um das prächtige Alpenpanorama zu bewundern, weil Yves unterdessen runter fuhr, nochmals anfellte und wieder hochspurte.

Das Wetter war zuerst sehr sonnig über der Nebeldecke. Schnell zogen aber bereits die ersten Wolken des angekündigten Wetterwechsels aus Westen an. Leute waren viele unterwegs. Vorallem mit Schneeschuhen. Aber auch sehr viele Tourenskifahrer. Viele von von ihnen trainierten für die PdG. Es war friedlich dem Treiben zuzusehen und sehr interessant, den diversen Materialerklärungen zuzuhören. Habe einiges gelernt...

19.02.2012
Wie vorhergesagt, war heute das Wetter ganz mies. Es regnete. Was solls. Auf unserem Hausberg schneit es bestimmt. So war es auch. Genau wie gestern stiegen wir hoch, aber diesmal in einem Bilderbuch-Schneesturm. War das schön!! Die Tannen waren wieder  in wunderbares Weiss verwandelt worden.  Beim Schlussanstieg waren wir dann ungemein froh um die Markierungsstangen. Ohne sie hätten wir wohl vor lauter Schneefall, Wind und stockdickem Nebel das Restaurant verpasst. Ausserdem war dieser Teil bereits hart gefroren und es brauchte meinerseits grosse Konzentration um einen Sturz zu verhindern. Wäre noch etwas verfrüht gewesen ;-))

Anstelle einer Gipfelrast gab es heute - une fois n'est pas coutume - einen warmen Tee im nur sehr spärlich besuchten Restaurant. Währenddem gestern eine regelrechte Völkerwanderung stattfand, begegneten wir heute nur 2 Personen...

Fazit : Yves hatte heute wunderbare Abfahrtsbedingungen. Der Schnee habe sich wie Samt gefühlt sagte er...