Die sanften Osthänge über Stierva, dem hübschen Bergdorf oberhalb von Tiefencastel, bieten zu dieser Jahreszeit Pulverschnee vom Feinsten. Dieses Jahr liegt sehr viel Schnee und die kalten Temperaturen sorgten dafür, dass Verhältnisse vorherrschten, wie sie besser nicht sein konnten: Feinster Pulver vom Gipfel bis ins Tal. Aufgrund der hohen Schneelage war sogar die Abfahrt durch die Waldschneise heute ein Genuss, die vielen Baumstrunke und Steine waren so tief eingeschneit, dass sie keine Hindernisse mehr darstellten.
Als wir morgens um 09:00 Uhr in Stierva loszogen, nachdem das Thermometer im Auto -11 ° C angezeigt hatte, fragten wir uns kurz nach dem Sinn dieser Unternehmung. 10 Minuten später hatte sich die Frage bereits geklärt und der bald einmal Schweiss treibende Aufstieg durch die herrlichen verschneiten Wälder liess Freude aufkommen und Vorfreude, auf die uns bevorstehende Abfahrt über sanfte Hänge, die noch viel, viel Platz für unsere eigenen Spuren lassen sollten.
Die Alp da Stierva präsentierte sich tief eingeschneit im glitzernden Pulverschnee und der tiefblaue Himmel lachte über dem undendlich scheinenden Weiss. Die letzten Hochnebelfetzen hatten sich längst verzogen und die Luft war kalt und klar. Auf dem langen, wächtenüberzogenen Grat blies der eisige Wind bald gnadenlos über den von ihm bereits hartgepressten Schnee. Zu unserer Überraschung und Erleichterung war es auf dem Gipfel dann praktisch windstill, was das Abmontieren der Fellle und Wechseln der Kleider angenehmer gestaltete.
Die herrliche Winterlandschaft zwischen Albulatal, Hinterrhein und Oberhalbstein lag uns zu Füssen und eine tolle Pulverschneeabfahrt lag vor uns. Aufgrund der tollen Verhältnisse fuhren wir dieses Mal durch die markante Nordostmulde ab - der skifahrerische Höhepunkt des heutigen Tages.
Routenbeschreibung:
Stierva - Narglesa
Von Stierva steigt man dem Übungsskilift entlang hoch und weiter über die sanften Hänge, vorbei an den Alphütten von Tiragn und in der Folge entlang der Waldschneise. Heute führte die Spur etwas rechts der markanten Schneise hinauf.
Narglesa - Alp da Stierva - Feil
Das übersichtliche Gelände bietet verschiedene Varianten. Wir peilten auf einer guten Spur den markanten "Nordgrat" früh an und folgten ihm bis zum Gipfel Feil P. 2442 m (minimer Gegenabstieg kurz vor dem letzten steileren Aufschwung).
Aufstiegszeit: 3 Stunden
Abfahrt: 30 Minuten
Hangneigung: meist unter 25°
Kommentare (4)