kühle, doch schöne Rundtour über den Watles

Ein weiterer strahlender Herbsttag im oberen Vinschgau!

Heute fahren wir erst nach Burgeis, wo uns die herrschaftlichen Bauten am Hang auffallen - da ist erst einmal das Castello del Principe, etwas weiter oben der Convento di Monte Maria | Kloster Marienberg: inmitten des goldenen bewaldeten Hanges thront dieses majestätisch; eher eines der Prachts-Schlösser Ludwig II. als ein Kloster (zugegeben, solche gibt es ja auch in bester Aufmachung ...) es sind also nicht nur Zeugen aus dem 1. Weltkrieg, welche uns im Vinschgau auffallen, sondern viel ältere, etwas friedlichere und ungemein schönere ...

Wir parkieren in Prämajur, Talstation Sessellift - und sind nicht die einzigen, welche sich auf den Weg machen hoch durch die "flammenden" Lärchenwälder. Steil geht es gleich zu Beginn los, die Arbeitsbereiche für die Pistenverbesserungen umgehend, bis wir auf den schmalen Wanderweg treffen, und anschliessend meist weglos über die breite, in den Wald gehauene Piste weiter hoch laufen. Vorbei an einer neuen Alp (gleichzeitig Pistenrestaurant) erreichen wir die gleich über der Waldgrenze liegende Plantapatschhütte. Nun geht es es gemächlicher ein Stück weit auf einer (neuen) Fahrstrasse bis zum Abzweiger (geradeaus ginge es direkt zu den Pfaffenseen), wo wir uns dem Rücken zuwenden, welcher uns, mit ersten Schneekontakten, Richtung Bergstation des Sesselliftes leitet.

Ebener wird das Gelände nun - deshalb liegt hier oben auch noch mehr Schnee; wir suchen uns die braun-grünen Abschnitte aus und gelangen so nur abschnittweise in die weisse Pracht; mehr Mühe macht uns der zunehmende, sehr frische Wind: nachdem wir ausnehmend schön die letzten Meter zum Gipfelsteinmann zurückgelegt haben, suchen wir auf dem Gipfelplateau eine Stelle mit erträglichem Wind ... Watles zeigt sich heute von der frostigen Seite - dafür ist die Aussicht umso besser: das Panorama über dem oberen Vinschgau beeindruckt sehr; und in der Nähe steigen viele Gleitschirme auf und setzen Farbpunkte am Himmel.

Nach einer doch ausgiebigen Mittagsrast (zu schön hier oben in der Ruhe mit dieser Aussicht zu verweilen!) setzen wir unsere Tour mit einer genussvollen Gratwanderung fort; im sanften Ab und Auf mit stimmungsvollen Schneepassagen gelangen wir zum Galtberg. Eine kurze, etwas schuttige Passage führt uns ein weiteres Mal in den Schnee - hier haben die Wintervorboten kunstvolle Kreationen gebildet. Anschliessend geht es gemütlich über meist trockene Grashänge an einem der (zugefrorenen) Kalten Seen vorbei zum geschützten Bereich, welchen wir beim Aufstieg von oben einsehen konnten:

Die Pfaffenseen könnten schöner nicht in der Landschaft liegen: der kleinere halb zugefroren, in einem kleinen Tälchen mit einer goldschimmernden Lärche drapiert, ergänzt den grösseren ideal - zusammen ergeben sie ein harmonisches landschaftliches Kleinod. Nach einem kurzen Gegenanstieg auf einem verschneiten Fahrweg befinden wir uns auf dem Strässchen, welches uns wieder zur Plantapatschhütte zurückführt.

Die Sonne erreicht nun einen tieferen Stand, die Lärchen leuchten nicht weniger golden, doch die "Abfahrt" auf der grünen Piste liegt nun bereits im Schatten - erst auf Prämajur treten wir wieder an die Sonne - ein echt goldener Tag findet wandermässig seinen Abschluss.

Die kulinarische Krönung bietet die Kochbrigade im Hotel Engel: das "Gala-Dinner" schmeckt "verboten" gut ...