Sonniger Sonntag am Säuling


Publiziert von Curi , 1. Dezember 2011 um 12:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:25 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:15 km
Kartennummer:Füssen und Umgebung 1:50000 (Bayerisches Landesvermessungsamt)

Als ich morgens vor halb sieben in Hohenschwangau ankam, war da natürlich noch niemand zum Kassieren und Einweisen. Ich suchte mir also einfach ein Plätzchen im hinteren Teil des zu dieser Stunde noch weitgehend leeren Alpseeparkplatzes und hatte damit auch schon den ersten Fehler des Tages gemacht. Aber dazu später.
 
In der beginnenden Dämmerung startete ich auf dem beschilderten Fußweg Richtung Neuschwanstein, der gleich nach dem letzten Haus rechts von der Fahrstraße für die Touristenbusse abgeht. Wo diese wieder erreicht wird, folgte ich dem Wegweiser zum Säuling nach rechts auf eine Forststraße. Die erste Kehre ließe sich auch abschneiden, indem man direkt links davon auf einem Fußweg in den Wald aufsteigt. Diesen Abkürzer habe ich erst auf dem Rückweg gefunden und benutzt.
 
Nach etwa einem Kilometer geht der zunächst ebenfalls als befestigter Forstweg ausgebaute Weg zum Säuling und Säulinghaus in spitzem Winkel rechts ab, und nach weiteren knapp 1,5 km als Wandersteig durch eine kleine Wiese nach rechts in den Wald zur Wildsulzhütte. Dort nahm ich für den Aufstieg den linken Weg, der zunächst ohne großen Höhengewinn an der Nordflanke der Zwölf Apostel entlangführt, bis der Pfeil zum Säuling erneut nach rechts weist. (Auf dem Weg geradeaus käme man allmählich wieder abwärts und bei der Bleckenau heraus).
 
Ab hier wird es richtig steil, einmal hilft eine kurze Leiter eine Felsstufe hinauf. Ansonsten ist restliche Feuchtigkeit der Nacht der Trittsicherheit nicht zuträglich. Man tut gut daran, auf die roten Markierungspunkte zu achten. Noch kurz vor Erreichen der Gamswiese habe ich einmal einen Richtungswechsel verpasst und musste dann einige größere Klimmschritte machen, um wieder auf den eigentlichen Weg zu gelangen.
 
Auf der Gamswiese stieg die Wandererdichte exponentiell. Die große Mehrheit war von der österreichischen Seite her aufgestiegen, und nun zog gleichsam eine Karawane hinauf zum Gipfelkreuz. (Den tatsächlich höchsten Punkt habe ich als Eigentlich-Nicht-Kletterer, sondern Nur-Bergwanderer nicht mitgenommen.)
 
Der Abstieg nach Süden zum Säulinghaus ist noch steiler - bisweilen hat man den Eindruck, das Haus läge einem direkt senkrecht zu Füßen - aber dafür mit zahlreichen Ketten zum Festhalten versehen. Wieviel leichter sich da doch die mitwandernden Hunde mit ihrem "Vierradantrieb" tun! Hauptschwierigkeit in diesem Abschnitt bestand darin, sich mit den immernoch in fast unterbrechungsloser Reihe Entgegekommenden darüber zu einigen, wer an engen Stellen als erster gehen darf. Dann aber war das Säulinghaus erreicht. Ich folgte dem Wegweiser Hohenschwangau nach rechts. Durch einige Geröllfelder quert der Weg die Südseite des Berges, führt dann einige Meter abwärts in den Wald und im Bogen um den Pilgerschrofen herum. Nach Überschreiten der verlängerten Gratlinie ist man dann auch wieder auf bayerischem Gebiet. Wer sich die Landkarte vorher nicht genau genug angesehen hat, wird überrascht, dass vor Erreichen der Wildsulzhütte noch einmal einige Höhenmeter aufwärts zu bewältigen sind - der Grat will noch überwunden sein, der hinüber zum Älpeleskopf zieht.
 
Ab Wildsulzhütte entspricht der Rückweg dem Hinweg (mit Ausnahme des oben erwähnten Abkürzers). Als ich ganz brav die Parkgebühr nachträglich entrichten wollte, war der Parkwächter alles andere als begeistert: "Ach, sind Sie der, der da hinten im Busbereich steht? Wir haben doch sowieso immer Ärger, weil so wenig Platz für Busse da ist." Nun, dieser Fehler war mir tatsächlich nicht bewusst, beim nächsten Mal mache ich es richtig. Auch ein italienischer Busfahrer hatte ihn mir übel genommen und derart geparkt, dass ich in mein Auto nur noch durch die Beifahrertür einsteigen konnte. Nach der letzten Kletterübung des Tages (Überschreitung des Schalthebels) trat ich aber doch die Heimfahrt an.

Tourengänger: Curi


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