Gätterifirst (Versuch) - Mutschen

Vorab schon gleich: Nur die 20m auf dem Vorgipfel des Gätterifirst waren T6. Alp Loch - Mutschen ist T4, Gams - Alp Loch T1.

80-100% Sonne, 0mm Regen, besser kann der Wetterbericht doch fast nicht sein. Ich starte in Gams und bin guter Dinge. Schon bald bewölkt es sich stark. Nanu? Weiter zuversichtlich, dass meteo.sf, meteoschweiz und meteo.search doch nicht alle falsch gelegen haben, steige ich weiter. Hinter Alp Loch komme ich der Wolkensuppe immer näher und steige schliesslich in sie hinein. Luft unangenehm feucht-kühl, geschwitzt und gleichzeitig gefroren, komisches Gefühl. Das Gras war nass, was bei dieser Route sehr unangenehm ist.

Ausserdem kann ich nur das mit den Schafspuren wiederholen. Ich bin diese Route nun schon oft gegangen, trotzdem bin ich wieder auf einem der Schafwechsel vom Weg abgekommen. Die Route ist steil, man läuft oft seitlich in steilem Gras und die Schafwechsel sind viel flacher und oft viel besser ausgeprägt, da läufts sich viel leichter. Das verleitet schon sehr.

Bei der Fälenquelle habe ich mich gefragt, wieso ich überhaupt weitergehe. Konditionell schlecht drauf, kalte Nebelsuppe, rutschiger Weg und keinen Bock mehr. Ich wollte halt zuversichtlich hoffend sehen, ob man oben aus dem Nebel aussteigt und da vielleicht ein super Aussicht auf das Wolkenmeer plus warmen Sommersonnenschein hat. Ich stellte mir schon Bilderbuchfotos in gleissendem Sonnenlicht und angenehme Wärme vor.

Nun, kurz vor dem Grat wurde es tatsächlich etwas wärmer und man hat die Sonne durch die Wolken gesehen. Leider war die Wolkendecke höher als 2150m und ich zu zuversichtlich gewesen. Nach unten hats kurzzeitig aufgerissen, dass ich in einem Wolkenloch den Rhein sehen konnte. Das hat sich aber wieder zugezogen.

Vom Grat (2048m) machte ich mich auf in Richtung Gätterifirst. Den ersten Huckel locker mitgenommen, am Ostgipfel des Gätterifirst (2095m) wirds dann aber scharf. Die II- im Führer halte ich für untertrieben. Das ist ein ordentlicher IIer. Das ist so sehr ein IIer, dass ich mich bei der Hälfte (Stand Ausstieg Kletterroute) nicht mehr weiter getraut habe.  Ok, ich hatte nicht mehr grad viel Kondition und nasse Schuhe. Die Seilschaft, die ich beim Ausstieg Kletterroute getroffen habe, hat aber auf meiner Route immerhin abgeseilt. Ist ausserdem ordentlich exponiert und ein schmaler Grat. Abrutschen wird sofort hart bestraft.

Nach dem erfolglosen Versuch Gätterifirst wollte ich doch noch einen Gipfel mitnehmen. Daher mit letztem Rest Kondition auf den Mutschen.

Der Rückweg zur Alp Loch war wegen des nassen Grasses und der Schafwechselthematik unangenehm. Ich war ständig latent am Rutschen, bin aber nur zweimal richtig ausgerutscht (mit Absetzen auf dem Hosenboden). Das lag daran, dass ich sehr langsam unterwegs war (-> Kondition). Also fürs schnelle Absteigen bei Feuchtigkeit ist der Weg definitiv nicht geeignet.

Auf dem signalisierten Wanderweg zwischen Oberwis und Hardegg gabs noch einen längeren Halt zwecks Ernte (Brombeeren und Himbeeren).

12:00 Gams
16:45 Gätterifirst
17:30 Mutschen
21:30 Gams