Bockmattli - Prachtsexemplar (7a): Ein Bericht zur Erstbegehung in der Nordwand des kleinen Turms


Publiziert von mde , 29. Juni 2011 um 00:30.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:26 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 7a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 800 m

Wer wie ich im Zürcher Oberland aufgewachsen ist, hat sich bestimmt schon oft an den ennet dem Zürichsee golden in der Abendsonne leuchtenden Bockmattlitürmen erfreut. Diese Türme stellen ein vorzügliches Kletterparadies mit vielen anspruchsvollen Routen dar. Was lag näher, als mich im Tal meiner Ahnen und Urahnen auf felsige Neulandsuche zu begeben...

Im Frühsommer 2010, nach Abschluss des Projekts Kamala im Rätikon, war die Zeit gekommen. Viele Wandfotos hatte ich studiert, und über eine mögliche Linie sinniert. Das hilft etwas, aber nie so viel wie ein Besuch vor Ort. Geplant, getan: eine Begehung der Himmelskante liess vielsagende Blicke in die noch unberührte Wand daneben zu. Es sah gut aus, sehr gut. Nicht einfach allerdings, aber vielleicht doch machbar.

Eigentlich wollte ich vom Ende der Himmelskante taktisch geschickt abseilen, um Einblicke in die geplante Route zu erhalten. Wegen dem damaligen regenbedingten, fluchtartigen Rückzug kam es nicht dazu. Deshalb holte ich diesen Event kurze Zeit später nach. Eine Projektbesichtigung über benachbarte Routen ist natürlich nicht immer möglich, hier ging es aber gut. Puristen mögen ab diesem Vorgehen die Nase rümpfen. Deren Argumente versuche ich zu entkräften: meine glasklare Ethik bei einer solchen Besichtigung ist, keine Sicherungen zu bohren, und nichts in der Wand zurückzulassen.

Was ich zu sehen bekam, war viel versprechend, sehr viel versprechend: beste Felsqualität und an den entscheidenden Stellen die nötige Struktur für eine Route mit mir zugänglicher Schwierigkeit. Und genau darum geht es bei einer solchen Erkundung: Machbarkeit (für mich) in freier Kletterei ohne A0-Schlossereien beurteilen, Routenlinie grob festlegen, potentielle Gefahrenstellen (lose Blöcke) frühzeitig erkennen und meiden. Falls das Gesehene nicht meinen Vorstellungen entsprochen hätte, so hätte ich mich aus dem Staub gemacht, und nie hätte jemand davon erfahren.

Die Besichtigung erlaubt mir meiner Meinung nach, das inzwischen begrenzte Felspotential optimal zu nutzen, und qualitativ hochwertige Routen zu hinterlassen. Obwohl dabei noch keine Hakenpositionen festgelegt werden, so lässt sich die Route danach viel vorausschauender, ohne Sackgassen, unnötige Querungen und im Zickzack steckende Bolts erschliessen - dies dann natürlich von unten, mit aus der Kletterstellung oder von mobilen Sicherungen (Cliffs, Keile, Friends, Schlingen, ...) platzierten Sicherungen. Ebenso lassen sich so wegen zu hohen Schwierigkeiten aufgegebene Projekte und technisch eingebohrte Hakenleitern meist vermeiden - wenn's nicht machbar aussieht, so lasse es lieber sein, statt ein Gewürge oder eine Projektleiche zu hinterlassen.

Auf jeden Fall, die Besichtigung machte mich ganz fiebrig, und schon am nächsten Tag stand ich am Einstieg. Ich denke, das Erstbegehungsfieber erfüllt durchaus die Kriterien für eine leichte Psychose. Ich meine, objektiv gesehen ist es absurd zu denken, es könnte jetzt jemand kommen und die geplante Linie wegschnappen, wo sie doch seit Jahr und Tag frei ist. Dennoch lösen sich die Gedanken nicht mehr davon... bei mir auf jeden Fall, wenn mich eine Linie wirklich reizt.

Anyway, die geplante Hike&Fly-Tour auf den Dom (4545m) wurde durch pessimistische Interpretation der Wetterprognosen verschoben - sogar zurecht, wie sich im Nachhinein zeigte! Und, es konnte losgehen. Hier alle Abenteuer und Vorkommnisse beim Bohren aufzulisten, führt an dieser Stelle deutlich zu weit, weshalb ich mich auf den letzten, leicht abenteuerlichen Bohrtag mit leichtem Sch-Faktor beschränke.

Nun ja, die Linie war im Juni 2011 bereits bis zur Föhre auf dem Bödeli 50m unter dem Ausstieg erschlossen. Wegen dem als nicht extrem einzustufenden Gelände zog ich alleine los, und musste nicht jemanden mit der zeitraubenden, wohl oft sogar langweiligen Sicherungsarbeit belasten. Genau aus diesem Grund wurden und werden viele Mehrseillängentouren solo eingebohrt. Natürlich nicht Free Solo, sondern gesichert, im Vorstieg. Mit dem Soloist und dem Silent Partner bieten sich entsprechende Gerätschaften an, meist wird aber das GriGri eingesetzt (siehe bei Google "rope solo grigri"). Achtung, dies ein Tipp nur für Leute, die wissen was sie tun! Obwohl die Sache an sich safe ist, taugt es mir auch nur in Gelände, wo ich entsprechende Reserven habe, "sowieso nicht stürze" und auch keine schnellen Blocks brauche. Da das ganze Setup auch ziemlich umständlich und behäbig ist, eignet es sich sowieso höchstens zum Bohren, oder zum Technoklettern, wo man eh nur im Schneckentempo unterwegs ist.

Zurück zu eigentlichen Geschichte: nach einem halben Tag arbeiten zog ich an einem drückend heissen Frühsommertag los. In Vorder- und in Innerthal gibt's leider nicht so einfach Getränke zu kaufen und etwas ignorant machte ich mich ohne auf den Weg. Unterwegs zur Schwarzenegg gibt's noch einige Brunnen, doch die vielen Kühe lassen mich zweifeln, wie keimfrei das Wasser ist. So lasse ich diese letzten Gelegenheiten aus. Bis an den Wandfuss plagt mich schon ziemlich Durst, die Kleine Chälen mühe ich mich wie in der Sahara hoch, puh!

Auch oben und in der Wand ist es heiss, die Sonne brennt. Etwas Schatten wäre schön! Doch vorerst kommt der nicht. Und als endlich mal etwas die sengende Sonne trübt, so ist es nicht ein Wölklein, sondern viele viele, dunkle Exemplare davon. Was nun? Rauf und weg (heikel/gefährlich), runter und weg (dann ist der Tag gelaufen, die Route nicht fertig), oder weitermachen? Ich behalte die Sache mal im Auge, und mache weiter. Das gelingt, ich erreiche den Ausstieg, und es ist noch trocken.

Es sieht auch genügend gut aus, um die für weiter unten geplanten Arbeiten (nachträgliches Setzen von 2 Bolts, Putzarbeiten) noch auszuführen. So seile ich ab, ziehe die Seile ab und mache. Erst geht das gut, doch plötzlich taucht eine Wolkenwand an den Aubrigen auf... Regen ist in Sicht. Mir reicht es aber komfortabel ins Biwak unter dem grossen Überhang vor der 4. SL, ich kann sogar die Seile aufnehmen und ins Trockene legen, bevor es losgeht. Und dann geht's los, ein heftiger, gewittriger Schauer mit Hagel, Starkregen, Windböen und einigen Blitzen geht nieder. Ein eindrückliches Naturschauspiel, so im Freien und in der Wand, aber doch gut geschützt.

Recht bald ist es vorbei, ich lasse es noch etwas abtrocknen und mache mich auf den Weg nach unten, wo es auch noch ein bisschen was zu tun gibt. Die Sonne verabschiedet sich hinter dem Horizont, Zeit um nach Hause zu gehen. Da entgleitet mir doch am ersten Stand prompt noch ein Materialsack: Bohrer, Cliffs, Steigklemme, Maillons, Stifte, etc., alles fällt 50m runter ins hohe Gras am Wandfuss.

Schnell runter und auf die Suche: trotz ungünstigen Voraussetzungen, dem hohen Gras und der einbrechenden Dunkelheit, finde ich das meiste. Ausser meinem Lieblingscliff, was mir sehr ärgert. Ich suche, bis es fast komplett dunkel ist, doch es nützt nichts! Irgendwann mache ich mich im Laufschritt auf die Socken. Im freien Gelände geht's noch recht gut, doch unter der Schwarzenegg tauche ich in den Wald ein. Der Weg ist äusserst sumpfig und die trockenen Stellen zu treffen unmöglich. Bald ist keine Vorsicht mehr nötig, da ich eh schon "einige Schuh voll" rausgezogen habe...

Doch es kommt noch schlimmer. Etwas neben der sumpfigen Wegspur gehen trete ich im Laufschritt in ein richtiges Sumpfloch, sinke knietief ein, verliere meinen Schuh und stürze vornüber! Es ist dunkel wie in einem Kuhmagen, der Schuh unauffindbar. Auf lange Grab- und Sezierarbeiten habe ich keine Lust, so mache ich mich wieder auf die Socken - nun aber im eigentliche Sinne des Wortes. In wie viele Kuhfladen und Schlammlöcher ich dabei noch getreten bin, ihr wollt es gar nicht wissen.

Für einmal nicht ganz ungerupft erreiche ich nach 23 Uhr meine Benzinkutsche und fahre los. Mein Durst ist immer noch ungestillt: ähm ja, das Wasser/Feuchtigkeit kam ja, nur leider in nicht brauchbarer Form. Im Wägital ist bereits alles geschlossen, doch in Siebnen säumt endlich ein Selecta-Automat den Weg, und ich trinke eine der genüsslichsten Apfelschorlen aller Zeiten.

Nun, da die Route fertig ist, wartet nur noch die Rotpunktbegehung. Mit übertrieben optimistischer Interpretation der Prognose machen wir uns am Samstag auf den Weg. Schon in der zweiten Seillänge beginnen die Tropfen zu fallen - nichts gewesen ausser Spesen. Immerhin bringen mir eine Suchaktion am Wandfuss und im Schlamm sowohl meinen Cliff wie auch meinen Turnschuh wieder zurück. Nur ein einziger Ersatzbohrer bleibt (nun wohl für immer) verschollen...

Es grüsst die Rotpunkt-Psychose und dank glücklicher Fügung ist schon am nächsten Tag, einem strahlend schönen und heissen Sonntag, der nächste Go möglich! Mein Kletterpartner bleibt zwar am Vorabend etwas lange im Ausgang, so dass sich wunderbar die Korrelation zwischen der Anzahl konsumierter Getränke und der Anzahl Blocks beim Klettern studieren lässt, doch er ist motiviert dabei, das ist die Hauptsache!

Die Rotpunktbegehung selbst, ist dann nochmals eine hartes Stück Arbeit. Die erste Seillänge (6b) geht wie immer gut. Auch diese ist nicht geschenkt, doch ich habe sie im Griff. Dann die zweite (6c+): mich pumpt es erneut bis an den Anschlag und ich fürchte schon, dass mich die störrische Crux wieder abwirft. Doch es geht grad, und ich schnappe mir den Abschlusshenkel. Vor der "low percentage"-Schlüsselstelle  der dritten (7a) schlage ich beinahe Wurzeln, bis ich mich zum gehen entschliesse: es klappt dann aber!

Das grosse Dach (6c) geht problemlos, doch in der nächsten 7a-Länge beschert mir die Crux wiederum einige zusätzlich graue Haare - die folgenden Ausdauermeter zum Stand bin ich richtig am Anschlag und muss kämpfen. Da ein Scheitern an dieser Position keine Option ist, kann ich mich aber zusammenreissen und die letzten Kräfte entschlossen mobilisieren. Dann noch die sechste Länge (6c), wo ich mit langsam leerem Tank etwas in Bedrängnis komme, mich aber retten kann. Die letzte Seillänge (5b) ist dann purer Genuss.

Welch ein Erlebnis, welch eine Befriedigung!

Herzlichen Dank an Sepp und Kathrin für die Sicherungsarbeit an meinen Bohrtagen, an Basti für die Begleitung bei der Rotpunktbegehung, an Stefi für das prompte und kurzfristige Liefern von Hakenmaterial und an Beat für die Hilfe beim Umbau meiner Bohrmaschine. Ohne Euch gäbe es diese Route nicht in dieser Form.

Kommen wir also zu den Facts zur Route:

SL 0, 20m, T5: vom Weglein in wenigen Schritten übers Geröll zur Dole und noch einige Schritte weiter zu bequemem Podest (BH, Fixseile welche zur Wasserfassung leiten). Hier ist der Einstieg zur Alten N-Wand. Über diese kraxelt man 20m (3 BH) zur grossen Föhre (Schlinge), wo das Prachtsexemplar beginnt. Seilfrei möglich, aber da schon Bolts stecken, sichert man wohl besser...

SL 1, 40m, 6b: gemässigter, schöner Start (ca. 6a+), über ein erstes Überhänglein hinweg kommt man zu einer ersten, schwierigeren Stelle (6b) in etwa der Hälfte der Seillänge. Gut hinstehen, dann passt es! Der folgende, etwas längere Abstand könnte mit einem Keil/Friend entschärft werden, die Kletterei ist aber nicht so schwierig. Nach dem nächsten BH kommt dafür die Crux: sie erfordert Finesse!

SL 2, 35m, 6c+: vom Stand weg geht es gleich los mit einer steilen Verschneidung. Diese wird immer schwieriger, Rastpunkte gibt es kaum, so dass man an deren Ende bereits etwas angebrutzelt ist (ca. 6b+). Dann nach links an einer Seitgriffrippe zur Crux. Eigentlich sind die Griffe gar nicht so schlecht, aber... na ja, Du wirst selber sehen, was ich meine ;-)

SL 3, 25m, 7a: zuerst in gemütlicher Kletterei auf das Türmchen (5c), dann wartet der Wandriegel, welcher unter das grosse Dach hinaufführt. Erst ist der noch überraschend griffig, doch plötzlich muss dann gezaubert werden. Seitgriff, Untergriffschüpplein, Schnapp und Hechten... na ja, ein bisschen übertrieben die Darstellung, aber es sind 6 knifflige Moves, davon einer "low percentage".

SL 4, 20m, 6c: hier wird das grosse Dach überwunden. Die Kletterei ist überaus athletisch, doch dank Prachtshenkeln und mit der nötigen Kreativität für die Platzierung der Füsse geht das erstaunlich einfach. Meines Erachtens ist das die einfachste der "schweren" Seillängen. Und erstaunlich viel einfacher als die historische "Direkte Westkante", welche etwa 7m weiter rechts über das Dach führt.

SL 5, 35m, 7a: eine absolute Traumlänge - zuerst Wandkletterei an Schüpplein, dann wenige Meter dem grossen und einfachen Riss entlang. Doch dann geht's links hinauf ans nächste Risssystem, und da will über (nur gerade) zwei Züge knifflig und kreativ gemovet werden. Nach wenigen nochmals etwas zugänglicheren Metern folgt dann anhaltende Ausdauerkletterei über den steilen Wulst hinweg (ca. 6c+).

SL 6, 35m, 6c: vom Stand weg gleich schwierig in stark vom Wasser strukturiertem, aber dennoch nicht überaus griffigem Fels. Dann bricht man rechts haltend aus, wobei in der Querung nach dem dritten BH die Crux folgt: gut hinschauen und die Moves sorgfältig planen, sonst gibt es einen Knoten in die Beine. Danach erst steil und ausdauernd, dann einfacher werden weiter, zum Stand an der grossen Föhre mit dem Wandbuch.

SL 7, 50m, 5b: nun hat man es bereits fast geschafft. Diese letzte SL ist qualitativ nicht ganz gleichwertig zu den vorangehenden. Dennoch ist sie lohnend, vergleichbar mit den Klettereien am Brüggler. Nach einem Grasband folgt zuletzt noch ein steiles Abschlussbouquet. Der Stand wurde mit Absicht so platziert, dass ein Abseilen gut möglich ist.

Wenn man zu Fuss durch die Kleine Chälen absteigen will (T5), so steigt man noch etwa 20m in einfachem, aber exponiertem Gelände (T4) zur Westschulter auf, von wo ein gut sichtbares Weglein hinunter führt. In etwa 15 Minuten erreicht man so wieder den Einstieg, bei trockenen Verhältnissen ist das sogar mit den Kletterfinken gangbar.

Dennoch bevorzuge ich persönlich das Abseilen über die Route. Mit nur fünf Manövern (50m-Seile) geht auch das zügig. Achtung, die Abseilstrecken betragen mehrmals ziemlich exakt 50m, deshalb ein Auge aufs Seilende werfen!

Die Tour lässt sich gut mit nur 10 Expressschlingen klettern. Hier und da können kleine Friends (BD Camalots 0.3-0.75, oder Keile entsprechender Grössen) eingesetzt werden, um einige Stellen noch besser abzusichern. Ich persönlich habe die Friends beim Klettern (anders als beim Bohren) jedoch nie eingesetzt bzw. mitgenommen. Noch mehr Details und Wissenswertes zur Route ist dem Topo zu entnehmen.

Epilog

Von den Anfängen bis zur gelungenen Rotpunktbegehung hat mich die Route 12x an die Bockmattlitürme gelockt. Eigentlich ein Riesenaufwand, der sich aber für mich mehr als nur gelohnt hat. Auf diese Weise aus brachliegendem Felspotential eine solch tolle Route zu kreieren, ist einfach wunderbar.

Für meine nächsten Mehrseillängen-Projekte, wo bei beiden schon je 2.5 Seillängen eingerichtet sind (am Bockmattli war es spät und früh in der Saison zu kalt zum Bohren...) bin ich auf jeden Fall weiterhin topmotiviert.

Das Prachtsexemplar werde ich sicher hin und wieder besuchen und in der Abendsonne als Trainingstour begehen. Als Herausforderung wartet auch noch die Heckmair-Begehung - natürlich Rotpunkt! Das Bockmattli liegt definitiv in Velodistanz für eine Tagestour, doch Ausdauer plus schwere Kletterei wird es nicht einfach machen...

Und zuletzt...

Das Topo in voller Auflösung gibt es hier: klick!

Tourengänger: mde


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Kommentare (6)


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Bambula hat gesagt: Bravo
Gesendet am 30. Juni 2011 um 23:49
Hoi Marcel,
Gratuliere zur genialen Erstbegehung! Toller Bericht der zur Wiederholung deiner Route motiviert. Die Schwierigkeiten dürften an meinem oberen Limit liegen. Was ist mit der "low percentage" Schlüsselstelle gemeint? Unsichere Tritte? Heikler dynamischer Zug?
Wünsche dir viel Erfolg für deine weiteren Bohrprojekte!
Gruss Michel

mde hat gesagt: RE:Bravo
Gesendet am 1. Juli 2011 um 13:13
Salut Michel!

Danke!

Du hast "low percentage" intuitiv richtig verstanden. Es ist ein dynamischer Zug (d.h. ein Schnapper), wo die Bewegung präzis ausgeführt werden muss, damit man a) den Zielgriff trifft, b) diesen halten kann und c) die Füsse nicht wegrutschen.

Das tönt jetzt sicher ultraschwierig, es ist aber "nur" (ca.) 7a. D.h. es wird auch Leute geben, die da drüber spazieren und nachher fragen, wo eigentlich das Problem ist. Für mich ist's aber so, dass dieser Zug mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit daneben geht, auch wenn ich ansonsten noch recht frisch bin. Zumindest dann, wenn ich ihn nicht unmittelbar vorher zwei, drei Mal gemacht habe, "um das Visier zu stellen", d.h. die exakte Körperposition zu finden.

Eine Wiederholung kann ich Dir natürlich wärmstens empfehlen. Man kann übrigens ziemlich problemlos an seinem Limit unterwegs sein, denke ich. Bösartige zwingende, schwere Stellen weit über den Haken gibt es m.E. keine, und noch schwerer wie angegeben ist die Route auch kaum.

Ob allerdings nach den teils sintflutartigen Regenfällen in dieser Woche die Bedingungen am kommenden Weekend (2./3.7.2011) gut sein werden, bin ich nicht sicher. Wenn es direkt am Bockmattli auch dermassen stark geregnet hat wie sonst in gewissen Gegenden dieser Region, so könnte es auch ungünstig sein...

Gruss, Marcel

mde hat gesagt: Bewertungserosion
Gesendet am 23. August 2011 um 07:28
In Absprache mit den ersten Wiederholern wurden einzelne Bewertungen etwas nach unten angepasst. Die 1. SL geht von 6b+ auf 6b runter, die 2. SL (welche mir immer Mühe bereitet hat) sogar von 7a+ auf 6c+, und die 6. SL von 6c+ auf 6c. Das oben verlinkte PDF-Topo wurde bereits angepasst, und auch der Bericht ist korrigiert.

Eigene Erstbegehungen zu bewerten ist etwas vom schwierigsten überhaupt - hier hat es mich mit 3 Fehleinschätzungen "erwischt". Das ist aber kein Problem, mir war immer bewusst, dass ich nach den Einschätzung der ersten Wiederholern die Bewertungen überdenken werde. Mir verbleibt, den entsprechenden Personen für das ehrliche und kompetente Feedback zu danken.

Bambula hat gesagt: Prachtstag im Prachtsexemplar!
Gesendet am 3. September 2011 um 22:13
Hoi Marcel,
Endlich war es soweit und heute ergab sich eine gute Gelegenheit deine neue Route zu klettern. Aus meiner Sicht eine fantastische Kreation! Läpische 2 Meter haben mir für eine komplette Onsight-Begehung im Vorstieg gefehlt. Eine genaues Feedback gebe ich dir gerne per E-Mail. Wie es mir scheint waren unsere 2 Begehungen heute erst Nr. 3 und 4. Ist das möglich?
Liebe Grüsse, Michel

mde hat gesagt: Dunkelziffer
Gesendet am 3. September 2011 um 23:18
Hoi Michel,

Herzliche Gratulation zur Begehung und besten Dank für den Kommentar - freue mich auch sehr über genauere Infos in einem Mail. Meine Anschrift ist auf dem Topo zu finden.

Mir sind bisher (ohne Deine/Eure) 4 Wiederholungen bekannt. So hat sich z.B. Nina Caprez eine Onsight-Begehung geholt, allerdings nicht die erste. Aber anscheinend geht es bzw. ging es ja der Wandbuch-Büchse schlecht (Deckel fehlt, Stift fehlt/schreibt nicht, Buch sowieso nass und nicht beschreibbar wurde mir gemeldet), so dass es eine Dunkelziffer an Begehungen geben mag, die weder im Buch eingetragen sind, noch sonstwie in meine Kenntnis gelangten. Wie geht es denn dem Buch aktuell? Offenbar war es zumindest lesbar.

Auf jeden Fall, und das ist meine Bitte an jeden, der eine Wiederholung der Route plant - melde Dich doch bei mir, vielleicht kann ich Dir etwas fürs Wandbuch mitgeben.

PS1: bzgl. der korrigierten Bewertungen (siehe Kommentar oben) habe ich 2x das Feedback "stimmt" erhalten.

PS2: ich konnte heute meine nächste MSL-Erstbegehung mit einem erfolgreichen Rotpunkt-Go abschliessen - wahrlich ein Prachtstag!

Beste Grüsse, Marcel

mde hat gesagt: Bildbericht und Bewertungskorrektur
Gesendet am 4. Oktober 2011 um 16:20
Einen ausführlichen Bericht von Christoph, mit zahlreichen Fotos, gibt es hier:

http://www.chmoser.ch/trips/berichte/tourendetail.php?TourId=714

Zugleich habe ich die Bewertung der letzten Seillänge angehoben, von 5b auf 5c. Vielleicht ist das unbedeutend, aber es wurde mir nun mehrmals so zugetragen, und da wird das Feedback der Wiederholer natürlich berücksichtigt. Die verlinkten Topos sind bereits aufdatiert.

Diese letzte Seillänge lässt sich übrigens, statt sich durch das Gemüse zu kämpfen, auch als lohnender Ausstieg zur Himmelskante oder der Direkten Westkante begehen. Man muss einfach von deren gemeinsamem Stand an der Kante/Routenende etwas links aufwärts halten.

Zuletzt sei hier nochmals speziell erwähnt, dass am Ende der 3. Seillänge im Prachtsexemplar, d.h. auf dem breiten Band unter dem grossen Dach, ca. 4-5m rechts vom Stand, ziemlich exakt auf dessen Höhe, extra ein BH für den Nachsteiger platziert wurde. Dieser bewältigt die 7a-Crux nämlich, nachdem er die Zwischensicherung ausgehängt hat, und sieht sich, wenn der erwähnte Bolt 4-5m rechts vom Stand nicht eingehängt ist, einem ziemlich üblen Pendler ausgesetzt. Darum Vorsteiger, denke bitte an deinen Nachsteiger!


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