Bockmattli - Hike & Fly
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Schon viele Male bin ich an den Bockmattlitürmen geklettert, die Zeit, um die noch 100 Höhenmeter "Umweg" bis auf den Gipfel auf mich zu nehmen, habe ich mir jedoch nie genommen. So bot es sich für einen Nachmittagsausflug, nach ausgiebigen Ausschlafen nach den strengen Kletterferien, vor der 1. August-Feier im Zürcher Oberland und bei guten thermischen Bedingungen an, wieder einmal das Wandern mit dem Gleitschirmfliegen zu kombinieren.
Um 13.35 Uhr zog ich beim Gasthaus Stausee in Innerthal mit im Tourenrucksack kompakt gepacktem Schirm, Notschirm, dem Leichtgurtzeug und dem nötigsten an warmen Kleidern für den Flug los, das Gesamtgewicht des Gepäcks betrug so ca. 16kg. In zügigem Aufstieg bei schweisstreibender Hitze ging es entlang der Fahrstrasse zur Schwarzenegg, und über den Kamm zum Kletterhüttli.
"Händ sie au Halbliter offe?" - "Ja" - "Dänn hett ich gern eine, hälftig Most und Mineral gmischt". Kurz nach dieser Konversation wurden mir zwei Kübel, je einer mit Most und Wasser, aufgetischt!?! Na ja, Fehler können passieren und dieser war nicht so gravierend: offenbar hatte ich Durst, denn Mühe, diese Tranksame innerhalb weniger Minuten zu vernichten und gleich danach wieder flott aufzubrechen hatte ich nicht.
So ging es dann also weiter die grosse Chälen hinauf und zum Bockmattlipass, wo ich den noch nie genossenen Blick hinunter nach Ahornen und vor allem auf die eindrückliche Plattenberg-Nordwand machen konnte. Auch die Bockmattliwiese ist von erstaunlichem Ausmass, mit viel ebenem Platz und einem Seelein, landschaftlich ein Bijou. Zum Gipfel ist's dann nicht mehr weit, um 15.30 Uhr war dieser, gerade noch unter 2 Stunden Aufstieg, erreicht.
Nach etwas Verpflegung, geniessen der Aussicht und vor allem etwas Innehalten zum Gedenken an meinen 7 Tage zuvor 95-jährig verstorbenen Grossvater, der aus dem Wägital stammte, war die Zeit dann reif, um den Flug zu starten. Direkt beim Gipfelkreuz ist nicht genügend Platz, doch auf dem Vorgipfel daneben gibt es einen vorzüglichen, nach SW ausgerichteten Startplatz. Ein bisschen störend, insbesondere um die Leinen zu sortieren, war einzig das ziemlich hohe Gras.
Wind war erstaunlicherweise überhaupt keiner zu verspüren und wenn, dann sogar eher ein Häuchlein von hinten. Mit einem entschlossenen Start war ich in diesem idealen Gelände aber gegen 15.55 Uhr in der Luft. Direkt am Bockmattli selbst, bzw. über den Türmen gab es zu meinem Erstaunen keine Thermik, der Einstieg war an der NW-Kante des Schibergs (Brennaroute), direkt über dem Kletterhüttli zu finden.
Am Schiberg kam ich denn auch problemlos an die (Wolken)Basis, welche sich ziemlich tief auf rund 2300m befand. Für mich nahe liegend war nun natürlich ein der Versuch, die klassische Wägital-Rundtour bequem per Gleitschirm abzufliegen. Plattenberg und Brünnelistock liessen sich gut mit der bereits gemachten Höhe überbrücken, über dem Rossalpelispitz gab's sogar nochmals Thermik. Der Zindlenspitz war hingegen zu meinem Erstaunen ziemlich turbulent, aber thermisch unergiebig.
Etwas südlich des Lachenstocks am Redertengrat stand nochmals eine gut ausgebildete Wolke die Thermik versprach, doch über das flache Karrengelände vermochte ich die vermutete Abrisskante mit einer Höhe von nur 2200m über dem Zindlenspitz nicht mit genügend Marge zu erreichen. Bzw., ich wollte mich nicht im Tiefflug ins hintere Wägital begeben, um dann möglicherweise irgendwo dort zu stranden.
Mein Plan war es nämlich, zumindest einen Teil der Strecke ins Zürcher Oberland fliegend zurückzulegen. Somit blieb nur das Umdrehen, am Schiberg liess sich auch von unter 1800m wieder gut Höhe machen und für kurze teilte ich den dortigen Thermikschlauch sogar mit einem Adler, der sich aber bald, d.h. bevor ich ihn hätte aus der Nähe fotografieren können, im Stechflug Richtung Oberseetal davon machte - mit diesen majestätischen Tieren zusammen zu kreisen ist immer wieder ein sehr eindrückliches Erlebnis.
Ich genoss noch etwas die Rundsicht, informierte meine Groundcrew (Frau mit Kindern auf Seespaziergang) telefonisch über meinen Abflug aus dem Wägital und zog dann schliesslich weiter an den Chöpfenberg, den ich gerade etwas über Gipfelhöhe erreichte. Hier konnte ich mit feinem und geduldigem Drehen in sehr schwacher Thermik wieder etwa 300hm gutmachen, womit der Weg in die Linthebene frei war. Ein Absaufen im waldigen Trepsental wäre eine schlechte Alternative gewesen...
Hinweg über die Rossweidhöchi ging's zu den Hütten von Laui, wo ich auf die nächste Thermik-Tankstelle hoffte. Dort war aber nichts zu machen, so dass gezwungenermassen auf den Austock umdisponierte. Mit viel Geduld, zeitweiligem Tannzapfen-Kicken und schliesslich erneut feinem Drehen konnte ich nochmals etwa 300hm gutmachen.
Hier war nun eine Entscheidung gefragt. Aus dieser Höhe das wohl thermikfreie "blaue Loch" Linthebene zu überqueren schien ein ziemlich aussichtloses Unterfangen, der einzig potentiell mögliche Flugweg ins Zürcher Oberland schien allenfalls via Hirzli - Federispitz - Ricken zu sein. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit, bzw. des bereits eingefeuerten Grills, des bisher schönen Fluges und vor allem um der Rückhol-Crew nicht noch einen Umweg aufzubürden, entschloss ich mich trotzdem für die Linthebene.
Im Gleitflug ohne jeden "Lupfer" reichte es der Autobahn entlang noch gut bis zum Buchberg-Tunnel. Leider konnte ich den Rücken gerade knapp nicht mehr Überfliegen,, eine Landung beim Strandbad in Schmerikon am Zürisee wäre noch das Tüpfchen auf diesen schönen Flug gewesen. So landete ich schliesslich strategisch geschickt neben der Autobahnausfahrt in Tuggen, wo wenige Minuten nach dem Packen schon das Taxi ins Oberland eintraf.
Um 13.35 Uhr zog ich beim Gasthaus Stausee in Innerthal mit im Tourenrucksack kompakt gepacktem Schirm, Notschirm, dem Leichtgurtzeug und dem nötigsten an warmen Kleidern für den Flug los, das Gesamtgewicht des Gepäcks betrug so ca. 16kg. In zügigem Aufstieg bei schweisstreibender Hitze ging es entlang der Fahrstrasse zur Schwarzenegg, und über den Kamm zum Kletterhüttli.
"Händ sie au Halbliter offe?" - "Ja" - "Dänn hett ich gern eine, hälftig Most und Mineral gmischt". Kurz nach dieser Konversation wurden mir zwei Kübel, je einer mit Most und Wasser, aufgetischt!?! Na ja, Fehler können passieren und dieser war nicht so gravierend: offenbar hatte ich Durst, denn Mühe, diese Tranksame innerhalb weniger Minuten zu vernichten und gleich danach wieder flott aufzubrechen hatte ich nicht.
So ging es dann also weiter die grosse Chälen hinauf und zum Bockmattlipass, wo ich den noch nie genossenen Blick hinunter nach Ahornen und vor allem auf die eindrückliche Plattenberg-Nordwand machen konnte. Auch die Bockmattliwiese ist von erstaunlichem Ausmass, mit viel ebenem Platz und einem Seelein, landschaftlich ein Bijou. Zum Gipfel ist's dann nicht mehr weit, um 15.30 Uhr war dieser, gerade noch unter 2 Stunden Aufstieg, erreicht.
Nach etwas Verpflegung, geniessen der Aussicht und vor allem etwas Innehalten zum Gedenken an meinen 7 Tage zuvor 95-jährig verstorbenen Grossvater, der aus dem Wägital stammte, war die Zeit dann reif, um den Flug zu starten. Direkt beim Gipfelkreuz ist nicht genügend Platz, doch auf dem Vorgipfel daneben gibt es einen vorzüglichen, nach SW ausgerichteten Startplatz. Ein bisschen störend, insbesondere um die Leinen zu sortieren, war einzig das ziemlich hohe Gras.
Wind war erstaunlicherweise überhaupt keiner zu verspüren und wenn, dann sogar eher ein Häuchlein von hinten. Mit einem entschlossenen Start war ich in diesem idealen Gelände aber gegen 15.55 Uhr in der Luft. Direkt am Bockmattli selbst, bzw. über den Türmen gab es zu meinem Erstaunen keine Thermik, der Einstieg war an der NW-Kante des Schibergs (Brennaroute), direkt über dem Kletterhüttli zu finden.
Am Schiberg kam ich denn auch problemlos an die (Wolken)Basis, welche sich ziemlich tief auf rund 2300m befand. Für mich nahe liegend war nun natürlich ein der Versuch, die klassische Wägital-Rundtour bequem per Gleitschirm abzufliegen. Plattenberg und Brünnelistock liessen sich gut mit der bereits gemachten Höhe überbrücken, über dem Rossalpelispitz gab's sogar nochmals Thermik. Der Zindlenspitz war hingegen zu meinem Erstaunen ziemlich turbulent, aber thermisch unergiebig.
Etwas südlich des Lachenstocks am Redertengrat stand nochmals eine gut ausgebildete Wolke die Thermik versprach, doch über das flache Karrengelände vermochte ich die vermutete Abrisskante mit einer Höhe von nur 2200m über dem Zindlenspitz nicht mit genügend Marge zu erreichen. Bzw., ich wollte mich nicht im Tiefflug ins hintere Wägital begeben, um dann möglicherweise irgendwo dort zu stranden.
Mein Plan war es nämlich, zumindest einen Teil der Strecke ins Zürcher Oberland fliegend zurückzulegen. Somit blieb nur das Umdrehen, am Schiberg liess sich auch von unter 1800m wieder gut Höhe machen und für kurze teilte ich den dortigen Thermikschlauch sogar mit einem Adler, der sich aber bald, d.h. bevor ich ihn hätte aus der Nähe fotografieren können, im Stechflug Richtung Oberseetal davon machte - mit diesen majestätischen Tieren zusammen zu kreisen ist immer wieder ein sehr eindrückliches Erlebnis.
Ich genoss noch etwas die Rundsicht, informierte meine Groundcrew (Frau mit Kindern auf Seespaziergang) telefonisch über meinen Abflug aus dem Wägital und zog dann schliesslich weiter an den Chöpfenberg, den ich gerade etwas über Gipfelhöhe erreichte. Hier konnte ich mit feinem und geduldigem Drehen in sehr schwacher Thermik wieder etwa 300hm gutmachen, womit der Weg in die Linthebene frei war. Ein Absaufen im waldigen Trepsental wäre eine schlechte Alternative gewesen...
Hinweg über die Rossweidhöchi ging's zu den Hütten von Laui, wo ich auf die nächste Thermik-Tankstelle hoffte. Dort war aber nichts zu machen, so dass gezwungenermassen auf den Austock umdisponierte. Mit viel Geduld, zeitweiligem Tannzapfen-Kicken und schliesslich erneut feinem Drehen konnte ich nochmals etwa 300hm gutmachen.
Hier war nun eine Entscheidung gefragt. Aus dieser Höhe das wohl thermikfreie "blaue Loch" Linthebene zu überqueren schien ein ziemlich aussichtloses Unterfangen, der einzig potentiell mögliche Flugweg ins Zürcher Oberland schien allenfalls via Hirzli - Federispitz - Ricken zu sein. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit, bzw. des bereits eingefeuerten Grills, des bisher schönen Fluges und vor allem um der Rückhol-Crew nicht noch einen Umweg aufzubürden, entschloss ich mich trotzdem für die Linthebene.
Im Gleitflug ohne jeden "Lupfer" reichte es der Autobahn entlang noch gut bis zum Buchberg-Tunnel. Leider konnte ich den Rücken gerade knapp nicht mehr Überfliegen,, eine Landung beim Strandbad in Schmerikon am Zürisee wäre noch das Tüpfchen auf diesen schönen Flug gewesen. So landete ich schliesslich strategisch geschickt neben der Autobahnausfahrt in Tuggen, wo wenige Minuten nach dem Packen schon das Taxi ins Oberland eintraf.
Tourengänger:
mde

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