Traumtour auf den Nordschär versuch Ostwand besteigung Nordgrat


Publiziert von damiangoeldi.ch , 27. April 2011 um 08:44.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 2 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 538 m
Abstieg: 538 m
Strecke:4.6km

Nordschär 2.4.2011

Gipfel:
Nordschär (1637m ü. M.)
 
Tour:
Goggeienweid (1194)- Jöggelisberg- Nordschär Ostwand auf (1602)- Jöggelisberg- Hauptsattel(1555)- Nordschär (1637)- Hauptsattel (1555)-Jöggelisberg- Goggeienweid (1194)
 
Schwierigkeitsstufe:
Bis unter die Ostwand vom Nordschär hatte es keine besonderen Schwierigkeiten deshalb T2. Die Ostwand bis auf 1602 Meter ist sehr anspruchsvoll und der Fels ist sehr brüchig. Deswegen ist die Wanderschwierigkeit T6 und die Kletterschwierigkeit III. Danach die vollständige Besteigung über die Normalroute ist auch wieder anspruchsvoll und exponiert aber der Fels ist nicht mehr so brüchig wie in der Ostwand. Die Normalroute über den Nordgrat ist T6 und II
 
Höhendifferenz:
Goggeienweid- Nordschär- Goggeienweid: 1076hm
 
Distanz:
Goggeienweid- Nordschär- Goggeienweid: 4.6km
 
Zeit:
Goggeienweid- Nordschär Ostwand:     3h 14min
Nordschär Ostwand-Nordschär:            2h 33min
Nordschär- Goggeienweid:                    2h 24min
 
Ausgangspunkt:
Stein: Goggeienweid 1194m ü. M.
 
Text:
Heute planten Christian und ich unsere Zweitbesteigung auf den markanten Nordschär. Dieses Mal wollten wir aber den Gipfel auf eine andere Route erreichen als im letzten Herbst. Ende September des vergangenen Jahres kletterte ich ein wenig alleine am Nordschär herum und entdeckte eine eventuell mögliche Route über die Ostwand. Wir beschlossen es zu versuchen. Um 6.15 Uhr trafen wir uns bei der Post Dietfurt mit dem Töfli. Nach etwa 50 minütiger Fahrt kamen wir in Stein bei der Goggeienweid auf 1194 Meter an. Von dort aus Wanderten wir dann los. Nach etwa 100 Meter kam dann eine Lichtung, wo es noch ziemlich viel Schnee hatte. Da es im Schnee mühsam war vorwärts zu kommen bogen wir schon dort rechts ab. Wir liefen direkt auf die Hütte beim Jöggelisberg zu. Dort erhofften wir dann auch, dass wir Murmeltiere zu Sicht bekommen, sie liessen sich aber nicht blicken. Etwa 50 Meter oberhalb der Alphütte machten wir eine kurze Pause um unser Kletterausrüstung auszupacken. Anschliessend wanderten wir unterhalb der Ostwand durch bis zu der Stelle, wo man zu der kleinen Aussichtsplätzchen kommt. Dort kletterten wir dann auch hoch. Da wir keine Lust auf eine Pause hatten, gingen wir auf der anderen Seite wieder runter wo der eigentliche Einstieg in die geplante Route ist. Dort Seilten wir uns an. Ich kletterte voraus. Zuerst musste ich eine etwa 30 Meter steilen Gras hang bezwingen, der etwa eine 50° Steigung hatte. Ich konnte mich nicht so gut Sichern, ausser an einer Stelle hatte es ein Felsen, der auch gehalten hat, wo ich eine Klemmkeilsicherung machen konnte. Nach diesem Steilen Abschnitt kam noch ein kleiner Felsen, der ich überwinden musste, wo auch oberhalb eine Föhre stand, die ich als kleine Zwischensicherung verwenden konnte. Als auch dies geschafft war hatte es direkt danach wieder eine Föhre, die so aussah als ob sie viel aushält. Ich habe sie auch als danach als Standsicherung verwendet. Als Christian nachgestiegen war wollte er auch einmal den Vorstieg machen. Also gab ich ihm einige Schlingen und Expresssets. Der nächste Abschnitt ging war geplant durch einen Kamin zu steigen, der etwas Nördlich von dem Gipfel hinführt. Zuerst musste er noch etwa 10 Meter einen steilen Hang hinauf, bevor er beim Einstieg vom Kamin war. Dort sagte er zu mir, dass er sich ein wenig überschätzt hatte und nicht mehr weiter kommt. Also machte er eine Standsicherung, die nur an einem losen Felsen befestigt war. Anschliessend löste ich meine Standsicherung an der Föhre und kletterte an ihm vorbei, in den Kamin. Zuerst hatte es viele Föhren, die gut man gut als Sicherung verwenden konnte. Nach weiteren 10 Meter hatte ich dann aber Zweifel an dem Kamin, denn es kam ein Abschnitt, der keine Föhren hatte und aus loser Erde bestand. Nach einer Weile überlegen entschlossen wir uns dann wieder abzusteigen und über den Normalweg auf den Gipfel zu gelangen. Also stiegen wir wieder aus dem Kamin hinaus bis an die Stelle, wo ich die erste Standsicherung gemacht habe. Dort liess ich Christian langsam die 30 Meter Steilhang hinunter. Ich musste dann aber diese Stelle abwärts klettern und konnte mich nicht einfach herunter lassen. Darauf wanderten wir in Richtung von der Alphütte. Nach einigen Metern kamen wir zu dem Punkt wo ich im letzten Jahr Ende September auch auf den Nordgrat geklettert bin. Da wir keine Lust hatten ganz zurück zur Hütte zu wandern nahmen wir diese Abkürzung. Anschliessend waren wir wieder, wie bei der Erstbesteigung von dem 1637 Meter hohem Gipfel, auf dem Nordgrat. Wir waren immer noch Zusammengebunden, aber machten keine Standsicherungen, nur einige Zwischensicherungen um einen allfälligen Ausrutscher aufzufangen. Die Schlüsselstelle umgingen wir wieder wie beim letzten Mal. Ich kletterte wieder voraus und befestigte das Seil fest am Felsen, so das Christian ganz einfach wie im Seilpark nachklettern konnte. Wir erreichten den Gipfel um etwa 13.30 Uhr mit knurrendem Magen. Also assen wir Z’mittag an der heissen Sonne. Nach etwa einer Stunde Pause nahmen wir dann den Abstieg in Angriff. Wir kletterten wieder über den Nordgrat zum Hauptsattel zurück. Dort packten wir unsere Sachen zusammen und wanderten dem Wanderweg entlang zu unseren Töflis.
 
Persönliches:
Das Wetter war wunderschön und es war sehr warm. Es war eine lohnende Tour.

Tourengänger: damiangoeldi.ch, 561


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Kommentare (3)


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damiangoeldi.ch hat gesagt: Schwierigkeitsstufe
Gesendet am 27. April 2011 um 08:51
Was meinen andere dazu, sind die Schwierigkeitsstufen richtig gesetzt?

Gurss
Damian

ossi hat gesagt: RE:Schwierigkeitsstufe
Gesendet am 27. April 2011 um 20:06
Ostwand kenne ich nur vom hochgucken, da kann ich nix sagen dazu (klingt allerdings realistisch, Eure Einschätzung). Nordgrat geht wohl auch als "WS" durch, man kann ja recht gut sichern und der oberste Aufschwung über die Kante (III) ist gebohrt. Insgesamt und mit der Umgehung der obersten Stelle passt T6/II aber auch recht gut.

damiangoeldi.ch hat gesagt: RE:Schwierigkeitsstufe
Gesendet am 27. April 2011 um 22:00
Danke für den Kommentar.


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