auf die Merra soll's - und erst durch den Stollen zum Schafloch


Publiziert von Felix , 26. April 2011 um 12:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:20 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 875 m
Abstieg: 875 m
Strecke:Schwanden, Sagi - Stampf - Oberi Matte - Zettenalpegg - Stolleneingang N - Schafloch - Merra - Oberbärgli - P. 1834 - Berglichäle - Uf Surre - P. 1395 - Stampf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Thun, Oberhofen, Längenschachen nach Schwanden (Sagi)
Kartennummer:1208

Eine Genuss-Wanderung - wieder mit Beatrice und ihren vier tollen Vierbeinern!

Im "Aussenbezirk" von Schwanden, der Sagi, wohin man ohne Fahrverbot mit dem PW gelangt und das Postauto die Schlussschlaufe macht, sogar ein öffentliches WC- und Warte-Häuschen steht, treffen wir uns. Die vier Vierbeiner begrüssen uns noch hinter den Autoscheiben fröhlich bellend.

Allerdings sind wir uns auch auf dem Hof Stampf nicht sicher, ob denn unser nordseitiger Anstieg zum Stolleneingang machbar ist. Wir wagen es - mit dem Wissen, dass wir im schlechtesten Falle wieder absteigen und zum geplanten Abstiegsweg queren müssten. Über sanfte Weide- und Waldabschnitte geht es an der Oberi Matte vorbei bis zur Zettenalpegg.

Hier beginnt der steile Teil des Anstiegs, die vier Hunde selbstverständlich die schnellsten ... auch die nun auftretenden kleinen Schneefelder beeinträchtigen sie nicht in ihrer rassigen Geländeeroberung. Denn, wo das gute Weglein auf der Krete verläuft, ist es schneefrei, während doch gegen den Stollen zu immer mehr Schnee am steilen Hang liegt - und der Schlusshang vor dem Eingang weglos, manchmal Alpenrosenbüsche als Haltegriffe benutzend, zu erklimmen ist. Und vor dem Stolleneingang Sigriswiler Rothorn N muss Ursula sogar eine tiefe Spur in ein steiles Schneefeld treten- ein Ausrutschen wäre hier ungesund. Teile des fix montierten Seiles zum kurzen Brücklein, welches die letzten Meter zum Loch bewältigt, liegen sogar noch unter dem Schnee. Natürlich sind auch Sans-Papiers, Equinox, Déja-vu und Trouvaille die ersten, die das Tor erreichen. Kühl wurde es beim Schneestapfen, kühlt bleibts im Stollen, welcher nun mit Stirnlampen begangen wird. Erst laufen wir leicht abwärts und erreichen bald das Zentrum der ehemaligen militärischen Anlage, wo wir am Ende eines Seitenstollens zu einem Fenster rausblicken können. Auf dem Weg durch den langen und besser "ausgebauten" Gang zum Schafloch passieren wir einige hübsche, von der Decke bis zum Boden reichende Eisgebilde; stellenweise scheint  bereits einiges Material von der Decke herabgestürzt zu sein. Das bereits zu Beginn (nach dem Richtungswechsel bei der Anlage im Stolleninnern) schwach erkennbare Licht wird allmählich grösser - es erweist sich nach gut 20 min als vom Schafloch herrührend.
Wunderbar, der Wechsel von der schattigen, kühlen Nordseite zur Wärme und Sonne im Justistal! Nachdem alle vier Hunde über die Absperrung gehievt worden sind, ist der Znünihalt verdient.

Auf dem malerischen Bänderweg unterhalb der senkrechten Felswände des Sigriswiler Rothorns marschieren wir talauswärts und gelangen auf einem kürzeren, steilen Anstieg nach Oberbärgli, zum Normalweg zum Gipfel. Hier trennen sich für kurze Zeit unsere Wege: während Beatrice mit ihren Hunden unten bleibt, nehmen wir uns die Merra vor.

Wir beabsichtigen eine Überschreitung, deshalb queren wir sofort in westlicher Richtung über Schnee, Karren und Wiesen hoch zum linken Gipfelsteinmann auf dem westlichen Ausläufer der Merra. Ein zweiter in nächster Nähe leitet uns am felsiger werdenden Grat im Auf und Ab weiter zum Hauptgipfel (wohl der mit dem eingesteckten Ast ...) - wo wir die vier Hunde nun bei der Hütte Oberbärgli herumspringen sehen und bis hier hinauf bellen hören. Hübsches Kraxeln wechselt ab mit Gehgelände, bevor es dann am ostseitig steilen Hang (westlich: senkrechte Felsabbrüche) einer Felsplatte nach hinunter führt in den Sattel, wo wir wieder auf ein schmales Weglein treffen. Ihm folgen wir zurück und steigen dann auf stellenweise erkennbaren Spuren hinunter zum Wegweiser bei der Weggabelung Underbärgli - Stampf. Auf halbem Wege zur Hütte kommt uns bereits der erste des Hundequartetts entgegen - Beatrice erklärt uns dann beim gemeinsamen Mittagessen vor der Hütte, dass ihre Hunde uns wohl vermisst hätten und deshalb derart gebellt hätten. Wir stärken uns ausgiebig für den Rückweg, welcher uns nach dem Sattel P. 1834 kurz durch beinahe knietiefen Schnee führt. Doch rasch können wir wieder auf dem WW weitergehen und gewinnen bald die Berglichäle.

Anfangs führt der Weg hier steil und etwas feucht hinunter Richtung Bodmi, wo wir bei einem Häuschen oberhalb einen Halt einlegen wollten; da hier jedoch sogar das Berühren (!) desselben ausdrücklich verboten war (und sich auf der Sonnseite auch kein geeigneter Rastplatz fand), wanderten wir weiter bis Uf Surri, wo eine einladende Bank vor der Alphütte uns zum Zvierihalt bewegte. Auf dem WW über hübsche Matten gings schliesslich gemütlich Stampf entgegen - eine weitere genussvolle Wanderung fand einen schönen Abschluss mit den Blicken zurück zu den Steilabbrüchen der Merra und dem Hochstieg zum Stollenloch.

Tourengänger: Ursula, Felix


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