Bützi und Duume - und über die Zünggelenflue nach Seewen


Publiziert von Felix , 18. April 2011 um 15:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 9 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1085 m
Strecke:Brunnen, Bahnhof - Wylerbrugg - Bützi - Duume - P. 1198 - P. 1253 - Ränggen - Zünggelenflue - Seewen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW über Autobahn nach Brunnen, Bahnhof
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Schwyz - cff logo Brunnen
Kartennummer:1151

Heute durften wir, schon seit längerem versprochen, unseren zwei Berg- und Club-Kameraden Jumbo und Kurt, die zwei im Emmental wenig bekannten Felszähne oberhalb von Brunnen zeigen - und ich zusätzlich auch Ursula die Überschreitung der Zünggelenflue.

Der Beschreibungen der Route zu Bützi und Duume (auch der Direktanstieg vom Hüttli aus) sind viele; für diese zwei beschränke ich mich auf den Erlebnisgehalt; die heute in der Gegenrichtung zu meiner Erstbeschreibung verlaufene Überschreitung verdient mehr Ausführung ...

Ein Frühlingstag, der nichts zu wünschen übrig lässt - von dieser Art erleben alle vier den ab Brunnen, Wylerbrugg erst gemächlichen, dann stets anregenderen Aufstieg aufs Bützi. "Hei, isch das schön!" - hören wir von Kurt auch den gesamten Tagesverlauf über ... Alle sind dankbar, dass die Sicherungen im Abstieg vom Bützi halten - zu meiner "mentalen" Beruhigung benutze ich die Klettersteig-Sicherung ...

Nach dem Waldaufstieg erfolgt bald die noch genussvollere Felspassage, den verschiedenen Absätzen und Rampen hoch zur Fluehütte unterhalb des Duume. Wie ist das Felsgelände ideal für leichte Kletterei, wie herrlich öffnen sich Tief- und Ausblicke: der Vierwaldstättersee und seine umliegenden Berge, jetzt noch eingeschneit, sind jedes Mal eine Augenweide!
Nach einer kleinen Stärkung vor der Hütte geht's an den bereits einmal absolvierten Ein- und Aufstieg; er erscheint mir weniger luftig als beim ersten Mal; den wenige Meter oberhalb mit einem Stahlseil gesicherten Felsbrocken umgehen wir berührungslos - auf jeden Fall kommt er mir immer noch nicht gerade vertrauenserweckend vor ... Nach einem etwas steileren kombinierten Gras-Fels-Gelände mit luftigem Tiefblick flacht der Felsaufbau etwas ab. So stehen wir bald alle viere zuoberst und geniessen eine weitere Rast - und den phänomenalen Rundblick - Kurt ist's beinahe zum Jodeln zumute ...
Erfreut gesellt sich hier unerwartet ein weiteter hikr hinzu: El Chasqui scheint uns bereits beim Ausstieg erkannt zu haben ...

Bald geht's noch einmal weiter; der Dritte im Bunde wartet. Oberhalb des wiedereröffneten Bähnlis und Beizlis Obertimpel steuern wir auf den Sattel zu, welcher uns dann auf die lange Gratüberschreitung hinunter nach Ränggen führt.
Diese beginnt mit reichem Blumensegen, einem wunderbaren Gras-Steilhang mit einzelnen Föhren - sieht aus wie eine hochgestellte Parklandschaft - und den von einer Hummel besuchten Widebüsselis. Schmal wird das Weglein nun hinunter nach Ränggen; nahe bei den Starkstromleitungen tanken wir Energie für den wohl schwierigsten Teil, der folgen wird.

Der erste Teil über steileren gras- und felsbesetzten offenen Wald ist leicht; doch vor dem Abbruch bei der Scharte überwiegt im ersten Moment einhellig die Meinung, das sei nun ja etwas viel verlangt ... Wir nehmen die mitgeführte Reepschnur als Abseilhilfe (klar hat Ursula eingerichtet ...) und gelangen so leicht hinunter. Aufgepasst: nicht alle Steine sitzen fest; ein grosser donnert wuchtig senkrecht zu Tale ... Von unten besehen, glauben mir denn alle, dass die Stelle im Aufwärtsgehen viel einfacher zu meistern ist ... Am Gegenhang wählen wir nicht meine äusserst rutschige Abstiegsvariante, sondern steuern direkt gegenüber an einigen Felsen hoch zum kaum Sicherheit bietenden Reepschnürchen. Der weitere Aufstieg bietet keine Probleme mehr; die Wegspur wird eher noch undeutlicher ... Zwar etwas spät, doch genussvoll halten wir Mittagsrast etwas östlich des höchsten Punktes der Zünggelenflue - Kurt teilt mit uns seine Schafbockwurst; eine Delikatesse.
Jumbo hat am weiteren, lange durch dichten Wald führenden Absteig weniger Freude - die jungen Tannen stehen sehr nahe beieinander und stechen einen ständig, von einer Spur ist kaum mehr etwas auszumachen.
Nachdem wir ein letztes kleines Band oberhalb Seewen durchstiegen haben - und eine sehr grosse Kreuzotter grad in einen hohlen Baumstrunk entfliehen sahen - bleibt uns das letzte Wegstück über Wiesen zum Gasthaus Kreuz in Seewen: die in Aussicht gestellten Güggeli runden eine tolle Rundtour ab.

Tourengänger: Ursula, Felix


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