Vom Grünhorn (2039m) zum Walmendingerhorn (1990m) über die Ochsenhofer Köpfe

Der Gratübergang vom Grünhorn zum Walmendinger Horn ist im Winter eine anspruchsvolle Schneeschuhtour mit einigen steilen und ausgesetzten Stellen, die Vorsicht erfordern.

Die Schneedecke ist bis auf 1600m zurückgegangen, so dass die Schneeschuhe fast 1 Stunde getragen werden müssen, ebenso die Hälfte des Abstiegs. Trotzdem geht es nicht ohne.


Vom Parkplatz in Baad kurz nach Norden auf der Fahrstraße, dann zeigt der Wegweiser (u.a. Turatal, Starzelalpe) die Richtung. Nach 20 min kann man sich an der Inneren Turaalpe (1386m) bereits der warmen Oberteile entledigen, denn von nun an geht es in schweißtreibendem Aufstieg zur Starzelalpe (1678m; 55 min ab Baad). Hier kann schon mal die Banane aus dem Rucksack. Mit angeschnallten Schneeschuhen nun nicht gerade weiter hoch ins Starzeljoch (momentan zu hohe Lawinengefahr), sondern nach Norden zum schon von der Alpe sichtbaren Wegweiser auf der Ochsenhofer Scharte (1850m). Der Schlussaufstieg zum Grünhorn ist dann teilweise sehr steil und mit Schneeschuhen gerade noch machbar. Unmittelbar neben dem Ostgrat habe ich die Spur in die Flanke gelegt. Die grandiose Rundumsicht entschädigt nach 1 Std 50 von Baad für alle Aufstiegsmühen.

Zurück zur Scharte und den blau-weißen Wegmarkierungen (viele davon noch unter einer dicken Schneedecke verborgen) folgen auf den Westlichen (1950m), dann auf den Östlichen Ochsenhofer Kopf (1960m), immer wieder mit herrlichen Tiefblicken ins Schwarzwassertal und auf den dominanten Hohen Ifen. Die schwierigste Stelle folgt dann im Abstieg vom Muttelbergkopf (in der Karte Lüchlekopf:1989m), hier heißt es besonders vorsichtig sein und lieber eine Stufe mehr schlagen.
Am Muttelberglift (1905m) vorbei in die Muttelbergscharte (1807m), dann zunächst 30 Höhenmeter weiter abwärts und der Skipiste folgen auf schlechtem Kunstschnee zur Bergstation auf dem Walmendinger Horn und in knapp 5 min auf den Gipfel (2 Std 30 vom Grünhorn). Wunderbare Aussicht und vor allem: keine Touristen nach Einstellung des Skibetriebs. Ganz alleine durfte ich diesen sonst so überlaufenen und geschundenen Berg genießen, begleitet vom Frühlingszwitschern der Vögel. Ein wunderbares Erlebnis.

Für den Abstieg kommen nur Skipisten in Betracht. Ich wählte die Route über die Stutzalpe (1482m) und Bühlalpe (1422m) sowie den direkten steilen Abstieg nach Mittelberg zur Talstation der Walmendingerhornbahn. Von hier in wenigen Minuten zur Ortsmitte mit Busstation (1 Std vom Gipfel). Es ist aber auch möglich, von der Stutzalpe zurück nach Baad zu gelangen.