Etzlihütte - ein gelungenes Skitourenwochendene mit heissen Köpfen im heissen Topf
Der Frühling hält mit riiiiiesen Schritten - oder schon fast Sprüngen - Einzug und die von uns so heiss geliebte weisse Pracht schmilzt einfach nur so dahin. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen - man weiss ja nicht, ob man die Latten schon bald einsommern muss - stand uns das vergangene Wochenende der Sinn noch nach einer Runden auf den Skiern.
Und so machten wir uns am Samstagmorgen vom Oberalppass auf zur Etzlihütte. Unser Weg führte uns erst ins Val Val, von wo aus wir über die Kalkspaltlücke ins Val Giuv gelangten. Von hier aus galt es dann noch den Aufstieg zur Fuorcla Piz Nair zu meistern...und die kam uns bei den vorherrschenden Temperaturen doch fast vor wie das Tor zur Hölle...das war vielleicht eine Hitze! Aber das, was wir dann hinter der Fuorcla an Verhältnissen antrafen, war dann alles andere als die Hölle...wirklich tolle Abfahrtsverhältnisse bis runter zur Hütte - einfach himmlisch!
In der Hütte angekommen, gönnten wir uns erstmal eine leckere Gemüsesuppe mit Wurst, bevor diesen Tourentag mit einem entspannenden Bad im Hot Pot ausklingen liessen....fantastisch....im 40 Grad warmen Wasser sitzen und das umliegende Panorama geniessen...was will man mehr?
Nach einer recht geruhsamen Nacht in der Etzlihütte und einem guten Frühstück mit frischem Birchermüesli und selbstgebackenem Brot machten wir uns am nächsten Morgen angesichts der gemeldeten hohen Temperatur recht früh auf zum Piz Giuv. Oben angekommen, galt es erst mal das absolut geniale Panorama zu geniessen, bevor wir uns an die Abfahrt durchs Val Giuv machten. Und wie schon gestern durften wir im oberen Teil herrliche Verhältnisse geniessen...war es gestern der gut gesetzte Pulver, so war es heute das absolut hammermässige Sülzchen, durch welches unsere Skier wie durch weiche Butter glitten..doch, es wurde dann noch weicher - das Sülzchen verwandelte sich schlussendlich in knietiefen Sulz, was dann nicht mehr wirklich ein Genuss war. Und so banden wir auf einer Höhe von ca. 1'900m auch die Skier auf, um den Rest des Val Giuv zu Fuss hinter zu bringen.
Für den Rückweg zum Oberalppass entschieden wir uns dann nicht für den Schüttelbecher, sondern für zwei Einzelfahrten mit den mechanischen Aufstiegsanlagen im Skigebiet Oberalp, was uns noch zwei genüssliche Sulzabfahrten bescherte, bevor wir uns auf dem Pass auf der Sonnenterrasse zu einem feinen Mittaggessen niederliessen und so unser Tourenwochende ausklingen lassen konnten.
Route(n):
gem. GPS-Tracks
Verhältnisse:
Frühmorgens hart gefroren, wobei am Samstag morgen eher besser als am Sonntag. Harscheisen daher empfehlenswert. Die Abfahrt von der Kalkspaltlücke war noch gut machbar, wobei schon recht weich. Keine Steinkontakte. Aufstieg zur Fuorcla Piz Nair schweisstreibend und entsprechend anstrengend....wäre es uns Hirnis eher in den Sinn gekommen, hätten wir wohl von Freitag auf Samstag bereits auf dem Oberalppass übernachtet und wären gute zwei Stunden früher abmarschiert...
Die eher nord / nordöstlich ausgerichteten Abfahrten zur Etzlihütte präsentierten sich noch mit gut gesetztem, teilweise aber auch leicht gedeckeltem Pulver. Alles in allem wunderbar zu fahren. Auf den südlich ausgerichteten Abfahrten durchs Val Giuv haben wir wie schon erwähnt, herrlichen Sulz angetroffen, der sich dann aber ab einer Höhe von 2000 Metern in schweren Nassschnee verwandelt hat. Auf ca. 1900 Metern haben wir die Skier dann aufgebunden und sind zu Fuss weiter.
Hütte:
Die Etzlihütte ist wirklich empfehlenswert. Freundliche Bewartung, gutes Essen und natürlich der "Wellness-Bereich"...wirklich top! Hoffentlich bleibt das auch mit dem neuen Hüttenwart auch so, denn Christoph und Rita werden ab Juni die Konkordiahütte übernehmen. Aktuell ist die Hütte wegen Schneemangels ab sofort nicht mehr bewartet.
Die Lager sind einfach, aber komfortabel....wir haben recht gut geschlafen....Aber wieso gibt es eigenlich auf jeder Hütte immer solche, die eine Türe nicht normal schliessen können und ganz penetrant mit ihren Plastiktüten rumrascheln müssen? Scheint ein Phänomen zu sein...aber die Regelmässigkeit mit der man solche Leute auf Hütten trifft, ist dann doch noch interessant...
Ja nu, das lässt sich nun einmal nicht ändern..ganz vermeiden kann man das wohl nur, wenn man zu Hause bleibt. Aber das wollen wir ja nun mal auch nicht...;-)
SLF:
gering - mässig, im Tagesverlauf rasch ansteigend auf erheblich
Fazit:
War ein wirklich tolles Wochenende in einem wunderbaren Gebiet, welches wir sicherlich nicht das letzte Mal besucht haben!
Hinweis:
Fotos wurden noch Winterzeit aufgenommen.
Kommentare (2)