Piz Giuv / Schattig Wichel (3096 m)


Publiziert von alpinos , 20. Februar 2011 um 13:14.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:19 Februar 2011
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1950 m
Strecke:Oberalppass - Pass Tiarms - P. 2324 - P. 2396 - Val Val - P. 2561 - Lücke zw. P. 3011 u. 3061 - Fuorcle da Giuv - P. 2617 - Piz Giuv - P. 2617 - Val Giuv - Mùlinatsch - Dieri
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Andermatt, dann mit Zug um 7:27 Uhr bis Oberalppass
Zufahrt zum Ankunftspunkt:von Dieri 15:36 Uhr zurück nach Andermatt

Sonnige Tour auf den 'Schattigen Wichtel' - Einsamkeit und Pulvertraum

Ja, eigentlich heißt der Berg 'Schattig Wichel', aber 'Wichtel' wär' doch viel origineller, oder? Zumal er auch so wichtelig aussieht. Warum er allerdings 'schattig' sein soll, ist nicht so recht zu erschließen. Wir hatten beim Aufstieg durch die SE-Flanke jedenfalls viel Sonne und konnten im Unterhemd das herrliche Wetter genießen. Unsere Route mit Aufstieg vom Oberalppass durch's Val Val, dem Übergang ins Val Giuv, Aufstieg zum Piz Giuv und der Abfahrt durch's Val Giuv war interessant und abwechslungsreich, sowohl landschaftlich als auch bergsteigerisch.



Um kurz vor acht marschierten wir vom Oberalppass (2043 m) ab hinüber zum Pass Tiarms (2150 m). Hier zogen wir nach links den Hang hinauf bis unter das Felsband und querten anschließend - entlang des Sommerwanderwegs - über P. 2324 und P. 2396 (großer Steinmann) hinein ins Val Val. Oberhalb des Felsabbruchs bei P. 2367 kam etwas Verwirrung bzgl. der Routenführung auf. Vor uns zog ein Felsband herab und machte eine Querung ohne Höhenverlust ins Tal unmöglich. Schließlich suchten wir uns etwas unterhalb einen Weg durch die Felsen und erreichten bei ca. 2450 m den Talboden.

Über abgeblasenen Schnee wanderten wir tiefer hinein ins Val Val und erreichten oberhalb P. 2561 die breite Rampe, die zur Fuorcla da Crispalt führt. Teils etwas mühsam - ca. 10 cm Neuschneeauflage auf harter Unterlage - stiegen wir in weiten Kehren die Rampe hinauf und drehten knapp unterhalb 2800 m nach Norden ab. Nun stiegen wir über die SW-Flanke des Giuvstöcklis (P. 3061, ohne Namen auf der Karte) hinauf in die Lücke zwischen Giuvstöckli und der hübschen Felspyramide P. 3011.

Über Felsen stiegen wir kurz zu Fuß hinab auf ein recht breites Firnband, das nördlich des Giuvstöcklis zur Fuorcla da Giuv hinüber zieht. Über selbiges erreichten wir die Felsen oberhalb der Fuorcla. Die Felle wurden eingepackt und wir fuhren hinaus auf das weite Schneefeld unterhalb Fuorcla da Giuv und Kalkspaltlücke. Hier konnten wir auch den Abstieg von der Kalkspaltlücke - der Alternativroute zwischen Val Val und Val Giuv. Nicht wirklich einladend, wenig Schnee mit vielen Felsen durchsetzt. Wir waren froh, das wir die andere Route gewählt hatten. Durch großartigen Pulverschnee fuhren wir genüßlich hinab zu P. 2617. Dabei hielten wir uns eher unterhalb der Fels und versuchten, nicht zu viel Höhe zu verlieren.

Es war bereitsviertel nach zwölf - die vielen Fotopausen, die Wegsuche im Val Val und unsere nicht optimale Tagesform hatten Zeit gekostet - machten wir uns nun an den Aufstieg zum Piz Giuv, der fröhlich in der Sonne über uns vor sich hin wichtelte. Die Sonne schien am - noch - wolkenlosen Himmel und wir wurden etwas gebraten. Doch bald hatten wir das Skidepot am Westgrat erreicht und stiegen Gipfel des Piz Giuv (3096 m; 13:45 Uhr; ca. 5h Gehzeit vom Oberalppass).

Von Westen zog schon die Kaltfront heran, aber wir hatten noch eine ungetrübte Sicht auf die Berge. Nach ausgiebiger Gipfelrast machten wir uns die Abfahrt. Schnell waren wir am Skidepot und fuhren zunächt noch angenehm hinab zu P. 2617. Kurz nach Einfahrt ins untere Val Giuv war der Abfahrtsspaß aber vorbei. Von alten Spuren durchwühlter Schnee war von ca. 10 cm gefrorenem Sulzschnee überdeckt - das fuhr in die Beine. Bald hatten wir aber die Pisten des Skigebiets Sedrun-Disentis erreicht und fuhren auf Kunstschnee hinab nach Dieni.



Bis auf die etwas anstrengende Abfahrt durch's Val Giuv war's eine gelungene Tour. Danke an dieser Stelle an Bombo für's Spuren und die angenehme Begleitung; es hat sehr viel Spaß gemacht, war echt ne coole Tour!

Hier geht's zu Bombos Bericht.


Verhältnisse

SLF: "mäßig"
Schnee lag größtenteils noch ausreichend, aber im Val Giuv wär etwas mehr durchaus wünschenswert. Beim Übergang über felsiges Gelände ist auch vorsicht angesagt, teilweise sind die Felsen nur noch von einer dünnen Schneedecke überdeckt.

Tourengänger: Bombo, alpinos


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Geodaten
 5061.gpx PizGiuv

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