Tschingla (2449 m) - auch in Graubünden kann man die Schönheiten des "Alpsteins" geniessen


Publiziert von marmotta , 26. Februar 2011 um 21:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:26 Februar 2011
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1570 m
Abstieg: 1570 m
Strecke:Tschiertschen - Clüs - Usser Urden - Tschingla - Schafalp - Spina - Ifang - Gürgaletsch, Hüenerchöpf (Bergstation Sessellift) - Tschiertschen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Tschiertschen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Tschiertschen
Kartennummer:Skitourenkarte 248 S Prättigau (1:50.000)

Eine Alpstein-Skitour? Nichts Besonderes für mich, werden die meisten jetzt denken - lasse ich doch sommers wie winters kaum eine Gelegenheit aus, mich im "schönsten Gebirge der Welt" herzumzutreiben. Doch diese Skitour fand in Graubünden statt, von wo man mein Lieblingsgebirge allenfalls aus der Ferne betrachten kann - und doch war ich dem Alpstein ganz nah…
 
Die im gesamten Alpenraum vorherrschende erhebliche Lawinengefahr und die Nachwirkungen einer gerade erst überstandenen Virusgrippe liessen für mich an diesem Tag keine grossen Sprünge zu. Da kam die Idee von Berglurch gerade recht, dem Bergkamm, welcher dem Parpaner Schwarzhorn vorgelagert ist, einen Besuch abzustatten. Der Bergkamm trägt auf der LK den Namen "Tschingla" und dessen nördlichster Gipfelpunkt heisst doch tatsächlich "Alpstein"! Ehrensache, dass ich da hin muss… :-)
 
Die weiten Osthänge des Tschingla versprachen angesichts der frisch gefallenen 30-40 cm Neuschnee einen herrlichen Abfahrtsgenuss, der schwach ausgeprägte Rücken unter dem Gipfel P. 2449 vermittelt die sicherste Linie, nach Nordosten können jedoch beliebige, auch steilere Varianten gewählt werden, die auch eine deutlich bessere Schneequalität versprechen, werden die ostexponierten Hänge doch bereits früh von der Sonne beschienen.
 
Nach einigen Minuten Fussmarsch ab der Postautohaltestelle in Tschiertschen konnten wir bereits oberhalb des Dorfes die Skier anschnallen und folgten zunächst einem als Skipiste genutzten Ziehweg bis kurz nach P. 1575. Hier kamen uns bereits die ersten Variantenfahrer aus dem Skigebiet Arosa-Weisshorn entgegen. An der nächsten Abzweigung stiegen wir über den Wanderweg über P. 1742 (Schafalp) und P. 1853, bis die Alpstrasse zur Alp Urden erreicht war. Kurz vor der Alp dann nach rechts die mässig steilen Hänge zum Tschingla hinauf. Zwei nette Damen hatten bereits vorgespurt, wir erreichten fast zeitgleich mit ihnen den Gipfel (P. 2449).
 
Vom Gipfel wählten wir die etwas steilere Variante nach Nordosten (WS+) durch eine Mulde, nachdem der Rücken, über den wir aufgestiegen waren, doch sehr wenig Schneeauflage hatte. Einige Setzungsgeräusche während des Aufstiegs mahnten uns allerdings zur Vorsicht und erinnerten uns daran, dass Gefahrenstufe 3 (erheblich) herrscht.
 
Nach einer stiebenden Abfahrt in feinstem Pulver wurden wir auf einer Höhe von knapp 2000 m jäh durch eine mit Erlengestrüpp durchsetzte Steilstufe gebremst. Eine mühsame Sache und angesichts der Steilheit für mich eine ziemliche Herausforderung. Vielleicht hätten wir doch nicht blind den Spuren unserer Vorfahrerinnen folgen sollen - es empfiehlt sich, den Erlengürtel etwas weiter nördlich in weniger steilem Gelände zu umgehen (rechtzeitig nach links Richtung Schafalpe halten!). Na ja, das verleiht einer Skitour erst die richtige Würze… ;-)
 
Als wir wieder die Alpstrasse erreicht hatten, fuhren wir der Aufstiegsroute entlang Richtung Tschiertschen (im mittleren Teil auf dem engen Wanderweg mühsam). Meine Tourenpartner hatten längst einen zweiten Gipfel zu ihrem Ziel erklärt: den Gürgaletsch (2441 m). Ich fühlte mich allerdings schon den ganzen Tag nicht besonders gut, mit kraftlosen Beinen hatte ich bereits die Abfahrt vom Tschingla mehr schlecht als recht hinter mich gebracht. Da der Tag aber noch zu jung und schön war, um ihn bereits jetzt auf der Sonnenterrasse eines Cafés ausklingen zu lassen, schloss ich mich nach kurzer Überlegung doch meinen Begleitern an mit dem (Zwischen-)Ziel "Restaurant Hüenerchöpf" an der Bergstation des zweiten Sessellifts am Gürgaletsch auf knapp 2000 m.
 
Dort angekommen, liess ich es für diesen Tag gut sein und genoss zusammen mit Berglurch und dabuesse einen feinen Most ("natürlich" alkoholfrei…) und die Aussicht auf Alpstein und Tschingla vis à vis.
 
Während die beiden Anderen weiter Richtung Gürgaletsch-Gipfel strebten, rauschte ich die Pisten nach Tschiertschen hinunter (das geht auch mit müden Beinen sehr gut), wo ich gerade rechtzeitig für das 14.35-Poschti eintraf.
 
Fazit:
 
Landschaftlich schöner und einsamer Aufstieg durch das Urdental und eine stiebende Pulverabfahrt auf ca. 500 Hm vom Tschingla zur Alpstrasse - leider war ich nicht im Vollbesitz meiner Kräfte   

Tourengänger: dabuesse, Berglurch, marmotta


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