Niesen Nord - Süd


Publiziert von Zaza , 17. Januar 2011 um 08:13.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:16 Januar 2011
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1650 m
Kartennummer:1227

Seit dem Beginn meiner Schneeschuhkarriere gehört der Niesen zu den festen Bestandteilen des winterlichen Programms. Die gute Erreichbarkeit, die ansprechende Höhendifferenz und die grossartige Aussicht gehören zu den Trümpfen dieses bekannten Berges. Nun war ich in den ersten Jahren mangels Fantasie bisweilen bis zu fünf Mal in einem Winter aufgestiegen, dies jeweils auf der Normalroute ab Reichenbach, dabei lernte ich immerhin den legendären Niesenyeti gut kennen. Doch vor etwa fünf Jahren traf ich auf dem Gipfel einen einheimischen Skifahrer, der mir erzählte, dass er jemanden kenne, der einst Richtung Norden, ins Ahorni, hinunter gefahren sei. Und als ich dann im Skitourenführer von François Labande einen diskreten Hinweis sah, dass diese Abfahrt möglich sei, machte ich alsbald den ersten Versuch. Und seither ist diese Niesentraverse ein fester Bestandteil meines Winterprogrammes.
 
Heute war prachtvolles Wetter zu erwarten, aber für gute Schneeverhältnisse hätte man wohl weit reisen müssen. So starte ich noch bei Dunkelheit in Wimmis und mache mich auf dem Wanderweg nach Ahorni. Bis zu dieser schön gelegenen Alp liegt sehr wenig Schnee und es hat einige Fussspuren, was die Sache problemlos macht. Umso mehr staune ich, dass eine Fussspur (vermutlich vom Vortag) noch weiter geht, Richtung Niesen. Die Einsinktiefe ist erstaunlich, der Mann (eine Frau tut sich sowas nicht an, vermute ich…) muss ohne Schneeschuhe einen unsäglichen Murks gehabt haben. Aber kurz nach Punkt 1660 wurde ihm die Sache doch zu bunt und ich spure nun weiter. Kurzum muss man den Wanderweg, der Richtung Stueffistein weitergeht, verlassen. Um in die grosse Mulde unter dem Niesen zu gelangen, kann man entweder links einen sehr steilen Hang (bis 40 Grad) erklimmen. Oder (origineller) man ersteigt neben einer schönen Eisformation ein Couloir, das auf rund 10-20 Meter bis gegen 50 Grad steil ist.
 
Ich packe zu Fuss und mit dem Pickel das Couloir an, was ganz gut geht, bis ich kurz vor dem Ausstieg auf eine heftig vereiste Stelle stosse. Also retour und etwas weiter links im Zickzack durch die Felsen hinauf (ebenfalls zu Fuss und mit Pickel). Es bleibt der Schlussaufstieg durch die teilweise recht steile Mulde. Zuoberst halte ich links und komme so direkt zur Gipfelplattform...wo ich zum ersten Mal heute die Sonne sehe. Wunderbar ruhig ist es auf dem Gipfel. Der Niesenyeti ist leider nicht da, gerne hätte ich ihn wieder mal getroffen. Aber in der Niesenchumi hat es eine Menge schöner Skispuren, seine Signaturen!
 
In den Südhängen ist der Schnee frühlingshaft aufgesulzt, bisweilen sogar zu weich. Und ab Unterniesen (ca. 1500 m) ist alles grün. So treffe ich denn im Abstieg erstaunlich viele Wanderer an…für einen Frühlingstag fehlen wirklich nur noch die Krokusse!

Tourengänger: Zaza


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