Auf steilen Wegen im Hochschwab


Publiziert von mountainrescue , 9. Oktober 2010 um 16:29. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum: 9 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Bodenbauer-Trawiesalm-Vogelbad-G'hacktes-Hochschwab-Rauchtalsattel-Rauchtal-Bodenbauer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Bruck Richtung Thörl und dann nach links Richtung St.Ilgen und weiter Richtung Innerzwain. Weiter der Straße folgen bis man beim Alpengasthof Bodenbauer einen großen Parkplatz erreicht
Unterkunftmöglichkeiten:Alpengasthof Bodenbauer

Aus Wikipedia.de zum Thema Hochschwab
Der Hochschwab ist ein 2.277 Meter hoher Gipfel in der österreichischen Obersteiermark. Er ist somit der höchste Gipfel der gleichnamigen Hochschwab-Gebirgsgruppe.
Der Hochschwab-Gipfel ist eine flache Rasenkuppe, die vom Schiestlhaus (2.153 m ü. A.) im Nordosten in etwa einer halben Stunde und über die Hochfläche im Westen (Biwakschachtel Fleischerhütte) einfach erstiegen werden kann. Das Schiestlhaus kann von Seewiesen (974 m ü. A.) am Fuße des Steirischen Seebergs über das Seetal, die Untere Dullwitz zur Voisthaler Hütte, die Obere Dullwitz und den Graf-Meran-Steig erreicht werden.
Das Schaustück des Hochschwabs ist seine mächtige plattige Südwand, die sich in einer Breite von fast zwei Kilometern und einer Höhe von bis zu 300 Metern über dem Trawiessattel und den dort zusammentreffenden Tälern Trawiestal (im Südwesten) und Obere Dullwitz (im Südosten) aufbaut. Durch die Südwand führen Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden.

Und nun noch die Wettervorhersage für den heutigen Tag:

Alpenverein-Wetterdienst
ALPENWETTER
erstellt von der ZAMG-Innsbruck für den Alpenverein
Freitag, 08.10.2010 um 16 Uhr

Wetterlage: Zwischen einem Tief über dem Atlantik und einem Tief über Südosteuropa liegt der Alpenraum in einem großräumigen stabilen Hoch. Bei schwacher Höhenströmung bleibt dies einige Tage erhalten.
Ostalpen: Der Samstag verläuft in den gesamten Ostalpen im Gebirge meist sonnig, bei Durchzug einzelner hoher Wolken. Im bayerischen Alpenvorland, in den Südalpen und im Bodenseeraum hält sich am Vormittag dichter Nebel. Dieser löst sich am Nachmittag nur teilweise auf. Es weht mäßiger, am Alpenostrand lebhafter Nordostwind. Die Temperaturen liegen zu Mittag in 2000m zwischen 6 Grad im Osten und 12 Grad im Westen, in 3000m um 2 Grad.

...also ideale Voraussetzungen für eine schöne, herbstliche Bergtour auf den Hochschwab.

Der Start erfolgte um 7.30 Uhr vom, bereits zu dieser frühen Stunden, wohlgefüllten Parkplatz beim Alpengasthof Bodenbauer.

Etliche Wanderer waren im Aufbruch auf den Hochschwab-Gipfel begriffen und so schauten auch Luca und ich, dass wir uns in die Kolonne einreihten. Der Weg führt durch einen herrlich buntgefärbten Buchenwald bevor er sich unter der Hundswand weiter Richtung Trawiesalm windet. Weiter ging’s ins Hochtal hinein, in dem zahlreiche Unwetter ihre Spuren hinterlassen haben, und dieses verlässt man links steil ansteigend, zwischen Latschenfeldern hindurch, bis die Hochschwab-Südwand plötzlich vor einem emporwächst. Eine mächtige Wand, von der man sich nicht vorstellen kann, dass der Gipfelbereich eine riesige Hochfläche darstellt.

Nun kommt man aus dem Schatten des Tales in die angenehme Wärme eines frühherbstlichen Tages. Über das "Vogelbad" führt der Weg weiter zum Voglauer Kreuz, bei dem sich die Wege teilen. Rechts geht es weiter Richtung Trawiessattel und Voisthalerhütte, während Luca und ich den Weg links nehmen, der zum G'hackten führt.

Das "G'hackte" ist eine sehr steile Schotterrine, an deren rechter Begrenzung eine Leiter steil nach oben führt. Für Luca war, wie immer, alles kein Problem.

Am Ende der Leitern muss man nach rechts auf einen Felsrücken aussteigen und diesem weiter folgen. Luca umging das Problem auf elegante Weise und grinste von oben frech zu mir herunter, als wollte er sagen:" Na, wie hab ich das gemacht?" Steil führt der Weg weiter über schroffiges Gelände, jedoch sind immer wieder Ketten und sogar ein Geländer angebracht, um unsichere Wanderer mit größtmöglicher Sicherheit aus dem G'hackten zu geleiten. Nach dem Ausstieg aus der Felsrinne wendet sich der Weg nach rechts und man kommt am "Fleischerbiwak" vorbei.

Einer Biwakschachtel, die sogar mir schon bei einem Unwetter einmal nützliche Dienste erwiesen hat. Vor hier ist es nun nicht mehr weit auf den Gipfel. Allerdings hat es nach dem Ausstieg aus dem G'hackten ziemlich stark zu blasen (=der Wind hat stark zugenommen) begonnen und ich schlüpfe in meine Bergans Jacke. Nach knapp 2:30 Stunden stehen Luca und ich am, was sehr ungewöhnlich ist, total verwaisten Hochschwab Gipfelkreuz.

Wir nutzten eine kleine Senke zu einer raschen Jause, bevor wir zum Rückweg ins Tal aufbrechen. Dieser Weg sollte mich über den Rauchtalsattel und das Rauchtal schnellstmöglich ins Tal zurück bringen. Es handelt sich jedoch um einen nicht markierten Weg. Bei etwas genauerem Schauen allerdings sieht man schon die Steigspuren.


Der erste Teil des Weges führt über Almwiesen bevor man ins eigentliche Rauchtal eintritt - und das hat es an sich. Es ist eine steile schottergefüllte Rinne, die ziemlich direkt ins Tal leitet. Das hab' ich wieder notwendig gehabt!

Es war mehr ein Rutschen, als ein kontrolliertes Bergabgehen und einmal habe ich mich doch ziemlich vergangen. Als wir plötzlich vor einem Abbruch standen, mussten wir wieder 100 Hm aufsteigen um in einer Parallelrinne sicher absteigen zu können. Nur kein Risiko und lieber einmal zurückgehen.... Nach diesem Adrenalinkick fanden wir endlich wieder, den nun doch deutlich sichtbaren Weg, der sogar, ab und an, mit roten Farbtupfen markiert war. Diesen verloren wir nicht mehr und erreichten schließlich den Anstiegsweg kurz vor der Trawiesalm.


Zügig ging es dann die restlichen 2,8km zurück zum Bodenbauer, den wir kurz nach 12:45 Uhr erreichten und unsere Tour mit Kaffee und Kuchen dort abschlossen.

Trackauswertung Twonav 2.2.1 mit CompeGPS 7.0.9a
Dauer: 5:17:07
Zeit in Bewegung: 4:50:50
Stillstand: 0:26:17
Strecke: 14,94km
Maximale Höhe: 2291 m
Kum.Steigen: 1634 m
Ges.Abstieg: 1734 m
Mittlere Geschwindigkeit: 2.8 km/h


Tourengänger: mountainrescue


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Geodaten
 3747.gpx Aufstieg Hochschwab - Abstieg Rauchtal

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Kommentare (2)


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Herbert hat gesagt:
Gesendet am 13. Oktober 2010 um 11:55
Hallo Erich,
eine wunderschöne Herbstrunde, das Wetter war ja optimal!
Wir waren einen Tag später unterwegs, ich hoffe, ich komm auch dazu, was zu schreiben.

Als wir vor kurzem eine ähnliche Runde übern "Primärmugel" :-) machten, hatten wir zwar nicht das Rauchtal, aber das Schönbergkar als Abstieg vor - wir habens aber dann gelassen.
Insofern kann ich mir gut vorstellen, was deine Knie dazu sagten ... :-)

Liebe Grüße, Herbert

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Oktober 2010 um 13:34
Hallo ihr 2! :-)
Ja Wetter war wirklich ok, nur leider am Gipfel echt saukalt durch den Wind. Freu mich schon auf deinen Bericht. Rauchtal im Winter ok, aber im Sommer hatsch ich da sicher nimma runter. Eine Schotterreissen die ihresgleichen sucht! Meine Knie sind heute noch beleidigt... :-(
Liebe Grüße Erich


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