Zuckerhütl (3505m) - mal anders


Publiziert von Kris , 5. September 2010 um 22:33.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 6 August 2008
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Mutterbergalm Talstation - Bergstation Schaufeljoch - Zuckerhütl - Dresdner Hütte - Mutterbergalm Talstation (11,3km)

Das besondere an der Aufstiegsvariante zum bekannten Zuckerhütl (3505m) ist, dass kaum Aufstiegsmeter überwunden werden müssen und stattdessen fast die ganze Zeit über der 3000er Grenze verbracht wird.

Ausgangspunkt ist die Bergstation Schaufeljoch auf ca. 3150m mit dem Bergrestaurant Jochdohle - von dort aus wird der Hang unter der Schaufelspitze gequert - teilweise sind dort vereiste Schneefelder, bei denen erhöhte Sturzgefahr besteht. Da diese allerdings nur ein paar Meter breit sind, wird natürlich aufs Anseilen verzichtet. Der Hang wird solange gequert, bis man zu einer im Sommer stillstehenden Liftanlage gelangt (Schaufelnieder).

Ab dieser Stelle wird's hochalpiner - für diejenigen, die sich unsicher sind ist ab hier Anseilen angesagt. Es geht über einen Grat, der mittelbar auf den Gipfelaufbau des wilden Aperen Pfaff (3353m, vorsicht soll extrem brüchig sein ;)) Dieser ist stellenweise ausgesetzt und exponiert - Kletterstellen im I. und max. II. Grad warten auf Besteigung. Allerdings wird dieser Grat nach einer Weile wieder verlassen und der Hang unter dem Aperen Pfaff sehr heikel und rutschig gequert. (T5)

Nach der Querung geht es fast ebenmäßig über Geröllgelände zum Pfaffenjoch auf 3212m. Ab dort heißts erneut Anseilen und je nach Verhältnissen Steigesen anlegen. Bei meiner Besteigung haben wir keine Steigeisen benötigt, es gibt keine steilen Firnpassagen. Der Weg verläuft unschwierig (aber Achtung, Spaltenreich (teilweise Überschreitung, bzw. Springen nötig!) unterhalb der eisigen Nordwand des Zuckerhütls zum Pfaffensattel. (WS) Nun hat man die Qual der Wahl - entweder steil über einen kleinen, mit Blankeis versehenen Firngrat zum Einstieg in die Gratkletterei, oder direkt in den Fels. Wir wählten letztere, da sicherer (ohne Steigeisen!) erscheinende Variante. In den Kletterpassagen sind Sicherungsmöglichkeiten gesetzt. Zur Kletterei - 's ist angenehme Blockkletterei .. (max. UIAA II, eher I). Vom Einstieg steht man in etwa 20-30 Minuten auf dem Gipfel, mit toller Rundsicht auf die Ötztaler, Stubaier und co.

Vom Gipfel aus gehts auf gleichem Weg wieder zum Einstieg (Vorsicht, bei gutem Wetter hohe Staugefahr).
Ab dem Pfaffensattel hat man beispielsweise die Möglichkeit, zum Wilden Pfaff aufzusteigen. Wir stiegen allerdings sofort wieder ab (leider). Also zurück über den Sulzenauferner zum Pfaffenjoch und von dort aus über die Ausläufer des Aperen Pfaff querend zurück zur im Sommer stillgelegten Seilbahnstation Schaufelnieder.

Von dort aus stiegen wir den Gletscher unterhalb der Schaufelspitze hinab .. (Schaufelferner?). Hier wurds dann doch etwas steiler und Steigeisen wären angebracht gewesen. Die eine oder andere Spalte musste überschritten werden (WS). Schnell gehen die Höhenmeter vom Fuss und alsbald steht man an der Jungfrauenbödele auf 2600m. Ab diesem Punkt steht man wieder auf geebnetem Weg, einer recht steilen Fahrstraße in Richtung Mittelstation der Bergbahn und Dresdner Hütte.

Dort wurd noch ne kleine Rast eingelegt und dann mit der Seilbahn ab ins Tal.

Gelungene, recht leichte Hochtour - mit Führer bestens für den Hochtourenanfänger geeignet. Es wird dabei auch nur ein Mindestmaß an Kondition vorausgesetzt.

  • KONDITION             2/5
  • ORIENTIERUNG     2,5/5
  • TECHNIK                 2,5/5
  • EXPONIERTHEIT   2.5/5

Tourengänger: Kris


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