La Cauma und Crap Ner: Hausstockgruppe ebenfalls komplett


Publiziert von PStraub , 21. August 2010 um 17:10.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:20 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Hausstockgruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Alp Quader - Falla Lenn - Crap Ner
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Brigels
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Brigels
Kartennummer:1193

Die Ziele La Cauma und Crap Ner verbindet nur zwei Umstände: Erstens sind sie von Brigels aus erreichbar und zweitens fehlten sie bisher noch in der HIKR-Liste.
La Cauma (2216.1 m) ist ein Triangulationspunkt im Hügelrücken, der den oberen Abschluss des Skigebietes von Brigels/Andiast bildet. 
Der Crap Ner (2878 m) ist das Ende des Muttenstock Südost-Grates, also durchaus hochalpines Gelände.
 
Für den Freitag war strahlend schönes Wetter angesagt, doch am Vorabend hiess es plötzlich, Bewölkung sei wahrscheinlich und am Nachmittag sei sogar lokale Überentwicklung mit Gewittern möglich. Also nicht gerade das Wetter, das man sich für eine lange Tour wünscht.
 
Trotzdem sind Irène und ich bis zur Alp Quader hochgefahren und haben den Hügel darüber bestiegen (T2). Den Triangulationspunkt habe ich zwar nicht gefunden, doch müsste er in der Nähe der Sesselbahn-Bergstation sein. Ab hier - leicht absteigend -  zu der Hütte von Rubi Sura und weiter Richtung Bifertenhütte/Kistenpass. 
Bei der Abzweigung Richtung Falla Lenn haben sich unsere Wege getrennt. Irène ist weiter zur abenteuerlich gelegenen Kistenpasshütte und den Muttenbergen gestiegen, ich bin via Falla Lenn in die Mulde von Cavorgia da Vuorz gegangen. Die Cavorgia da Vuorz ist ein praktisch vegetationsloser Kessel voller Schutt, umrahmt von hohen Graten. Um von hier auf den Muttenstock zu gelangen, muss man durch eine dieser Schutthalden hinauf auf den Grat zwischen Muttenstock und Piz Gavirolas. Technisch schwierig ist das nicht, wenn man sich an das "lebendige" Gelände gewöhnt hat, an den plattigsten Stellen gut T5. Aber mühsam .. !
Auf dem Grat angekommen, waren die Gipfel zwar bereits im Nebel, aber den Muttenstock würde ich mir deshalb nicht nehmen lassen. Also da hoch und kurz nach dem Gipfelbuch geschaut. Das besteht, infolge Fehlens einer Büchse, aus einem Bündel Papier im Zustand der Auflösung.
Die Passage zum nahen Piz Gavirolas ist einfach ein Abstieg auf einem Schuttrücken. Hier liess der Nebel etwas nach, der Weg zu Crap Ner schien möglich. Vorerst einfach über Schutt, später eher in felsigem Gelände immer auf oder am Grat zur Senke vor dem Crap Ner. Die heikelste Stelle ist ein gut 3 m hoher Abbruch, den man im Abstieg leicht bewältigen kann, über den man auf dem Rückweg aber wieder hinauf muss. Hier ist unten ein langer Stein, offensichtlich als Aufsteigshilfe, angelehnt, der die Passage möglich macht.
Nach dem tiefsten Punkt geht es konsequent auf einem guten Band westlich des Grates bis zu seinem Ende unter dem grossen Steinmann des Crap Ner. Es ist an ihren Hinterlassenschaften unübersehbar, dass auch die Steinböcke dieses Band verwenden. Mittlerweile hatte sich über den Graten ein schwarzer Deckel ausgebildet, und ein paar Tropfen fielen. Aber das sollte bis zum Schluss alles an schlechtem Wetter sein.
Der nächste Besucher des Crap Ner wird hier eine gefüllte PET-Flasche finden. Es ist mir scheinbar gelungen, dies so kunstvoll zwischen die Falten des Rucksackes zu stecken, dass sie dort oben zurückblieb. Ich hoffe, sie oder er weiss es zu schätzen .. 
Ein direkter Abstieg, so einladend es auch aussieht, ist unmöglich. Ab dem Piz Gavirolas zieht sich ein rund 100 m hohes, vertikales Band um den Grat, das einen direkten Zugang praktisch unmöglich macht.
Also zurück bis zu einer Stufe auf ca. 2900 m in der Flanke des Piz Gavirolas, die den Zugang zu den durchgehenden Schutthalden ermöglicht. Hier runter und alles zurück bis zum Kistenpassweg, wo ich wieder auf Irène traf. 
Der Abstieg zur Alp Quader, noch einmal rund 5 km, wurde durch ein Bier in Rubi Sura "entschärft". Der Älpler dort ist übrigens recht innovativ, er verkauft neben Getränken auch eigene Produkte, unter anderem frischen Ziger.
 
Damit hat auch die Hausstockgruppe für alle erfassten Wegpunkte mindestens eine Beschreibung drin.

Tourengänger: PStraub


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