genussreiche Überschreitungen im Wägital: Schiberg und Plattenberg


Publiziert von Felix , 9. August 2010 um 08:29. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 7 August 2010
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 1380 m
Strecke:P. 932 - Aberli - Hohfläschen - SW-Grat - P. 1948 - Schiberg N-Gipfel - Schiberg S-Gipfel - Furgge - Plattenberg - P. 1988 - Hohfläschenmatt - Alpwirtschaft Hohfläschen - Aberli - P. 932
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Siebnen, Vorder-, Innerthal zum Wägitalersee bei P. 932
Kartennummer:1153

Es versprach ein ausgesprochen guter Spätsommertag zu werden: also fuhren wir los, um einen langgehegten Wunsch von Ursula zu realisieren, mindestens den Versuch zu unternehmen ...
Wir starteten beim Wegweiser, P. 932, am rechten hinteren Teil des Wägitalersees.

Schnell einmal erreichten wir Aberli; hier durften wir die noch schwachen Sonnenstrahlen, welche das Tal des Aberli- und Ziggenbaches hinunter ihre ersten Glanzpunkte setzen, beobachten - und feststellen, wie klar sich das Fluebrigmassiv bereits über den See erhob.
An der Klubhütte Hohfläsch (welchem Klub sie gehört, ist uns noch nicht klar ...) vorbei gehts etwas steiler nach Hohfläschen. Dort versprachen wir der Wirtin, bei der Rückkehr einzukehren - so gemütlich und schön gelegen präsentierte sich diese Alpwirtschaft.

Hier folgten wir in etwa dem auf der LK eingetragenen Fahrsträsschen in nordwestlicher Richtung bis zum Beginn des SW-Grates auf ca. 1510 Metern. Nun begann erst eine Wanderung an den uns freundlich begrüssenden Kühen auf Wiesen- und Waldwegen aufwärts, bis sich auf ca. 1750 Metern eine längere, äusserst genussvolle Kraxelei im teilweise messerscharfen Kalk anschloss - höchster Genuss, umso mehr, als wir stets unter uns den Wägitalersee, hinter uns den Fluebrig, Mutteristock und bald einmal weisse Berge im Urnerland als Begleiter hatten; vom herrlichen Wetter ganz zu schweigen! So macht's enorm Spass.
Immer näher kommen wir dem P. 1948 resp. dem Schibergsattel; bereits ist die eindrückliche Scharte südlich des N-Gipfels deutlich ersichtlich - sie bereitet mir keine besondere Freude: ist sie denn wirklich zu traversieren?... Erst einmal gelangen wir jedoch einfach vom Sattel mit bemerkenswertem Tiefblick Richtung Chälen und zu den Bockmattliplatten zum Schiberg N-Gipfel. Eine erste Stärkung gönnen wir uns vor der Scharte; ein erster Blick in sie hinein bekommt mir gar nicht gut: wenn mir meine liebe Ursi nicht gut zugeredet hätte und mir geschickt die Wegführung vorgezeigt hätte, hätte ich wohl auf die Überschreitung verzichtet ... So konnte ich mich erst davon überzeugen, dass das Hinuntersteigen in die Scharte über kleine Bänder und festen Fels machbar ist. Die mitgetragene Reepschnur und der Brustgurt trugen nebst der vorbildlichen Sicherung seitens meiner berggewohnten lieben Führerin das Seinige dazu bei, dass ich sowohl den Abstieg wie auch den Aufstieg an der Gegenwand (mit leichter Kletterei zwischen I und II) sogar mit Freude bewältigen konnte! (Auf beiden Seiten weist je ein verblassender blauer Punkt auf den Ein- resp. Ausstieg hin.)

Das Begehen der weiteren Scharten gestaltet sich problemlos, stellt reines Gehgelände dar. Wie gross ist dann die Freude, beim neuen modernen Gipfelkreuz des Schiberg S-Gipfels die verspätete, verdiente Mittagsrast abzuhalten.

Peter von der Alpwirtschaft Hohfläschen hatte uns auf dem Aufstieg am SW-Grat darauf hingewiesen, dass ob der Furgge zalreiche Edelweiss zu entdecken seien - in der Tat: sowohl beim rot-weiss markierten Abstieg (doch recht steil und teilweise etwas ruppig) wie auch beim Gegenanstieg zum Plattenberg sichten wir einige Dutzend dieser edlen Alpenblumen. Hatte sich bereits auf dem Schiberg die Nebel-Wolkendecke verdichtet, so holt sie uns im obersten Teil (nach der Gerölltraverse) auf dem etwas exponierten Grasband vollends ein. Auf dem Gipfel beträgt die Sicht gegen null Meter. Doch bald einmal öffnet sich ein sonniges Fenster Richtung Obersee; etwas später während der Gratüberschreitung zeigt sich die Sonne dann immer mehr. So können wir letztlich den Übergang über den felsigen Grat immer mehr geniessen: das schrattenkalkige Gelände des gegen Mürli ziehenden, abfallenden Grates lässt sich stets einfach begehen - mal am Grat, mal etwas südlich ausweichend, mal über eine Felsbrücke - bis dann auf ca. 2015 Metern ein Steinmann den Weg durch ein letztes Felsband weist. Im anschliessend flacheren Gelände können wir auf der Höhe der Koordinate 716 den direkten Abstieg in die Mulde zwischen Mürli und Hohfläschenmatt nehmen.

Wie vereinbart, kehren wir auf der Alpwirtschaft Hohfläschen ein: ein herrlich gelegener Tisch auf einer Aussichtsterrasse wird so zum Treffpunkt zweier Wyssacher Frauen; Alba, die freundliche Wirtin erkennt in Ursi eine Dorfbewohnerin.
Auf demselben Weg wie frühmorgens zurück zum Ausgangspunkt - mit einem tollen Glücksgefühl, diese Überschreitung(en) dank perfekter Führung angenehm geschafft zu haben! Liebsten Dank an Ursula - auch sie sehr zufrieden, ihren drei Jahre alten Wunsch nun umgesetzt zu haben.

Tourengänger: Ursula, Felix


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