Besteigung des höchsten Obwaldners: Dem Titlis. Dieser bietet einen kurzen Zustieg, dafür eine umso überwältigender Aussicht bis zu den 4000er der Walliser Alpen. Ursprünglich hatten wir aber andere Pläne...
Als Marcel und ich um 9.15 Uhr bei der Station Trübsee einen ersten Blick auf die Nordwand des Reissend Nollens warfen, wurde uns bereits klar, dass wir heute nicht mit einem sicheren Gipfelerfolg rechnen können. Dieses Gefühl wurde im Aufstieg zum Jochpass bestätigt, da wir bereits ziemlich einsanken. Am Jochpass angekommen, entschieden wir uns endgültig den Reissend Nollen nicht zu besteigen, da viele Lawinen niedergegangen sind und wir zudem ohne Schneeschuhe unterwegs waren, was uns in arge zeitliche Bedrängnis bringen würde. Die Tour auf den Reissend Nollen wäre aus meiner Sicht dann ein WS, das obere Firnband sieht zudem sehr steil aus von unten. Ich werde mich bestimmt noch einmal an ihm versuchen, wer Lust und Zeit hat, kann sich gerne melden.
Wir entschieden uns den Graustock zu versuchen, der ebenfalls vom Jochpass aus bestiegen werden kann. Im Sommer führt ein gesicherter Klettersteig auf den Gipfel, im Frühjahr aber sind die Drahtseile demontiert. Die Folge daraus: Herrliche T5 Gratkletterei und den Berg ganz für sich alleine. Jedoch kehrten wir unterhalb des Schafberges wiederum um, aus zeitlichen Gründen und da das Couloir, durch das wir auf den Gipfel gelangen wollten, ebenfalls gefährlich aussah (Wechte). Wiederum machten wir einen Rückzug und gelangten pünktlich zur Mittagszeit zurück zum Jochpass. Der Graustock würde ich als eine T5/Klettersteig: ZS Tour bewerten.
Einen Gipfelerfolg wollten wir aber heute doch noch und da uns beiden der höchste Obwaldner, der Titlis, noch fehlte, bestiegen wir eben den. Mit der Bahn und in Begleitung vieler asiatischer Touristen fuhren wir auf den Klein Titlis. Von diesem aus kann man die Spur auf den Titlis bereits erkennen. In T-Shirt Temperaturen wanderten wir dem Grat entlang und am Schluss über einen steileren Aufschwung bis auf seinen höchsten Punkt auf 3238m.ü.M. Dieser Weg führt zwar über Gletscher, man kann ihn aber mit gutem Gewissen als T3 Tour bewerten. Die Aussicht ist einfach prächtig, was wohl auch der Maler, der sein Atelier aufgebaut hatte, zur Kenntnis genommen hatte.
Nach dem Rückweg und einem kühlenden Bier auf der Terrasse des Restaurants auf dem Klein Titlis, fuhren wir um 16.30 Uhr wieder zurück nach Engelberg und anschließend nach Hause. Trotz zwei verpassten Gipfel kann man von einem gelungenen Tag sprechen, denn den höchsten von allen haben wir ja bestiegen :-)
Tourenbericht von Marcel: http://www.hikr.org/tour/post23545.html
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