Als ich auf den Spuren von Omega3 und Zaza, die hikr Ursula und Felix kennenlernte


Publiziert von 360 Pro , 16. April 2010 um 10:59.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:14 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Günsberg, Post
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Aedermannsdorf, Post

Der heutige Mittwoch ist wieder einmal so ein Tag, an dem sich die Wetterfrösche im voraus nicht so ganz sicher sind, ob und wo das Wetter in der Schweiz nun gut oder schlecht werden soll. Am Tag zuvor kristallisiert sich dann aber doch heraus, dass es zumindest im Westen und Süden einigermassen passabel wird, sodass ich mich - passend zum Moto "go west" - wieder einmal für den Jura entscheide. Die Tour "Im Reich der kleinen Berge" von Omega3 und Zaza inklusive Besuch des Bärelochs und anschliessendem Aufstieg zum Hinteren Brandberg (bestens von kopfsalat dokumentiert) scheint mir also genau das Richtige.

Wie schon andere hikr zuvor werde auch ich als einziger Fahrgast vom Postauto in cff logo Günsberg, Post ausgespuckt. Ich mache mich kurz darauf auf den Weg zum Glutzenberg und von dort die Wiese hoch zu P. 878, wo ich nun wieder dem Wanderweg entlang zum Hinteren Hofbergli gelange. Von hier sehen die Abbrüche des Chamben ziemlich abweisend aus und ich nehme für den Aufstieg zum Grat ein steiles Couloir etwas westlich von P.1227. (Von oben betrachtet sieht der Einschnitt unmittelbar westlich von P.1227 ebenfalls machbar aus und würde wohl anregende Kraxelei im Alpinbereich bieten). Dem Grat entlang gehe ich dann weiter zum Gipfelbänkli des Chamben. Zwar ist der Blick in die Alpen dunstgetrübt, aber ich freue mich über den strahlend blauen Himmel, den ich so nicht erwartet habe.

Für den Abstieg wähle ich wie Omega3 und Zaza die nordseitige Diretissima und stelle mir vor, dass diese im obersten Teil mit Schneeschuhen bei dieser Steilheit doch ziemlich abenteuerlich gewesen sein muss. Auf einer Höhe von ca. 950m quere ich dann in Richtung Hammer-Allmend, um mehr oder weniger direkt zum Eingang der Wolfschlucht zu gelangen. Diese ist wie schon andere bemerkt haben vor allem zu Beginn mit ihren fast senkrecht aufsteigenden Wänden sehr eindrücklich. Staunend und nichts überlegend wandere ich meinen Trott weiter und schlage bei der Verzweigung auf ca. 820m anstatt den Weg nach links zum Lochberg, den Weg nach rechts ein. Nach etwa 100 Höhenmeter bemerke ich, dass die Sonne auf einmal "im Nordosten" anstatt "im Südwesten" steht und konsultiere deshalb meine Karte bzw. den Höhenmeter und bemerke meine Unaufmerksamkeit. So steige ich halt diese 100 Höhenmeter wieder ab und schlage diesmal den richtigen Weg zum Lochboden ein.

Auf meiner alten Karte sind weder das Bäreloch noch die Wege die dorthin führen eingezeichnet, sodass ich froh bin einen Weg zu finden, der mit "Bärelochweg" angeschrieben ist. Allerdings ist dieser auf Grund von Holzschlag gesperrt, was mich aber nicht davon abhält diesen trotzdem einzuschlagen. Den effektiven Holzschlag umgehe ich südlich grossräumig und finde schlussendlich den Weg hoch zum Bäreloch doch noch. Dieser wird - obwohl nicht offiziell - tatsächlich hervorragend unterhalten und abgesichert. Die eigentliche Höhle ist sehr eindrücklich und ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Von oben herab ruft dann ganz plötzlich eine Frau freundlich "Hallo" und ich weiss deshalb auch schon, wo es später über die Höhle hinweg gehen wird. Irgendwie kommt mir das Gesicht bekannt vor, aber zuordnen kann ich es noch nicht. Bevor ich meinen Weiterweg antrete, mache ich aber noch eine Rast auf dem Steinbänkli, welches sich auf dem Weg hoch zum Bäreloch befindet. Später mache ich mich dann auf zum kleinen Bäreloch und danach zum Dach des grossen Bärelochs. Dort nun erkenne ich das Gesicht von vorhin, Ursula, wohl weil dort auch noch der Felix dabei stand und ich Fotos von ihnen ja auf hikr schon mehr als nur einmal gesehen habe.

Der Gang über die Höhle auf der schmalen Naturbrücke ist nicht ohne und empfiehlt sich nur für Schwindelfreie, da man auf beiden Seiten ins Leere gucken muss. Mit Felix in der Mitte und Ursula hinter ihm schreiten wir im Dreierpack langsam und vorsichtig über die schmale Brücke. Ziemlich genau in der Mitte befindet sich ein Baum der einen willkommenen Fixpunkt bietet. Auf der anderen Seite angekommen freut sich Felix das "pièce de résistance" überwunden zu haben, sind ihm doch solche Wege mit beidseitigem Tiefblick ganz und gar nicht geheuer. Der Weiterweg hoch zur Hinteren Brandberg entpuppt sich dann als wunderbare und abwechslungsreiche Kraxelei, die von kopfsalat sehr gut beschrieben wurde. Da das Kraxeln so viel Spass gemacht hat und wir noch nicht ganz genug davon haben, erklimmen wir auch noch den höchsten Punkt dort, P. 1186, bevor wir auf der Terrasse des geschlossenen (Di/Mi) Restaurants Hinterer Brandberg eine ausgiebige Mittagsrast einschalten.

Nach der angenehmen Gesellschaft mit Gipfelwein (herzlichen Dank!), mache ich mich dann wieder alleine auf den Weiterweg. Der Tag ist noch jung, das Wetter gar nicht so übel und die Moral gut. Als nächstes Ziel habe ich die Hornegg im Visier. Zuerst geht es flott in westlicher Richtung die Wiese runter zum P. 895, wo ich die Strasse überquere und dem Waldweg bis zum Südwestgrat der Hornegg folge. Dem Grat entlang, welcher durchwegs Wegspuren aufweist, wandere ich nun hoch zur Hornegg und weiter dem Nordostgrat folgend über den Tannmattchopf zur unteren Tannmatt und dem Wisshus. Schon von hier erkenne ich in der Wiese im Gegenanstieg zur Geissflue ein riesiges Meer von Osterglocken. Warum es hier abertausende dieser Narcissus pseudonarcissus hat, weiss ich nicht. Wer aber zu dieser Jahreszeit in dieser Gegend ist, sollte sich das Spektakel unbedingt antun.

Da sich von hier auch die Überschreitung der Geissflue anbietet, möchte ich auch noch diesen kleinen Berg besteigen. Der Überschreitung entpuppt sich denn auch nochmals als hübsche Kraxelei (T4-). Der Genuss ist allerdings durch etwas "Gemüse" getrübt. Auch auf dem Weiterweg nach dem Gipfel (wo sich dieser effektiv befindet, ist wohl nicht ganz eindeutig) über den NEE Grat werde ich immer wieder gezwungen der Gratschneide wegen zu dichter Vegetation in den Flanken auszuweichen. Kurz vor dem Haus bei P. 934 wird mir die Sache dann zu bunt und ich beschliesse vom Grat zum Haus abzusteigen und den Weiterweg nach Aedermannsdorf auf dem Wanderweg zu absolvieren. Auf meiner Karte ist ein solcher entlang des kleinen Flüsschens unterhalb des Bauernhauses bei P. 934 eingezeichnet, auf neueren Karten fehlt dieser Weg. Er ist zwar nicht markiert und wohl nicht mehr unterhalten aber auffindbar und begehbar ist er noch immer und mündet kurz vor P. 721 in den markierten Wanderweg. Anstatt diesen einzuschlagen, steche ich dann aber mehr oder weniger weiter dem Flüsschen entlang direkt nach cff logo Aedermannsdorf, Post runter, wo nach kurzer Zeit ein Bus nach Oehnsingen fährt.


cff logo Günsberg, Post - Glutzenberg - Hinteres Hofbergli - Chamben - Hammer-Allmend - Wolfschlucht - Lochberg - Bärenloch - Kleines Bärenloch - Holi Flue - Hinterer Brandberg - P. 895 - Hornegg - Tannmattchopf - Untere Tannmatt - Wisshus - Geissflue - Riedenweid - cff logo Aedermannsdorf, Post

PS: Hier der Link zum Bericht von Felix und Ursula

Tourengänger: 360


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