Trailrun am Rand der Caldera


Publiziert von alpinos , 3. Februar 2010 um 20:09.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Santa Cruz de Tenerife
Tour Datum:29 Januar 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:ca. 32 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PKW zum Besucherzentrum El Portillo, hier ausreichend Parkmöglichkeiten.

An unserem letzten Tag auf Teneriffa wollten noch einmal hinauf in die Caldera. Grund dafür war nicht nur die beeindruckende Landschaft, sondern auch das Wetter. Tags zuvor hatte es am Nachmittag ziemlich stark geregnet und bereits am Morgen hingen wieder dicke Wolken an den Berghängen. Im Gegensatz zu den letzten beiden Wochen blieb die Caldera heute aber nicht von Wolken verschont. Es hatte auch hier geregnet und der kalte Wind drückte Quellwolken in die Caldera hinein und die Flanken des Teide hinauf.

Jetzt aber zum heutigen Projekt, unserem ersten richtigen Trailrun. Der Rother Wanderführer "Teneriffa" beschreibt noch zwei Wege in der Caldera, die wir noch nicht erwandert hatten: den Siete-Canadas [Tour Nr. 51; Weg Nr. 4 des Nationalparks] am Fuße der östlichen und südlichen Caldera-Wände von El Portillo nach Westen zum Parador Nacional; und den Canadas-Höhenweg [Tour Nr. 52; Weg Nr. 8] oben auf dem Rand der Caldera zurück nach El Portillo. Für sich genommen sind die Wanderungen je 5 bis 6 h lang und dann stellt sich die Frage des Rückweges. Zusammengenommen ist es für eine normale Tages-Wanderung eine enorm lange Strecke. Also, warum das ganze nicht als Trailrun versuchen?

Wir starteten bei frischen Temperaturen gegen zehn Uhr am Besucherzentrum in El Portillo. Entspannt und voller Motivation liefen wir auf dem breiten, geschotterten Fahrweg los. Es lässt sich gut auf dem Weg laufen, er ist eben und besteht aus angenehmen Schotter, Kies und Sand, teilweise federt der Untergrund sogar leicht. Im großen und ganzen verläuft der Weg recht eben; es sind insgesamt nur etwa 250 Höhenmeter bis zum Abzweiung am Fuße des Guajara zu überwinden. Allerdings gibt es zwei, drei steilere Anstiege und einen längeren Abstieg (siehe Höhenprofil der GPS-Datein). Die gut 13,5 km zur Abzweigung zum Degollada de Guajara legten wir in etwa 1,5 Stunden zurück.

Nach einer kleinen Rast  stiegen wir in flottem Gehschritt hinauf zum Degollada de Guajara. Oben rennt man fast in die riesige, niegel-nagel-neue Tafel der Parkverwaltung, die über die Wanderwege mit großer Karte und Höhenporfilen aufklärt. Nun wandten wir uns nach Osten und liefen, den grünen Punkten folgend, auf einem Pfad hinüber zum Fuß des Montana Pasajiron. Der nun folgende Aufstieg zum Gipfel war recht steil und anstrengend. Nach insgesamt ca. 2 1/4 Stunden erreichten wir den großen Steinmann am Gipfel des Montana Pasajiron und den höchsten Punkt unseres Trailruns. Noch einmal konnten wir den Ausblick zum Pico del Teide genießen, heute allerdings mit Wolken; hatte aber auch seinen Reiz.

Nun begann der Rückweg nach El Portillo. Im Prinzip verläuft der Canadas-Höhenweg in einer Höhe von etwa  2300 m entlang des Abbruchs der Caldera-Wände. Nur: es war nicht so eben, wie es die kleine Karte und das Höhenprofil des Wanderführer Glauben machen wollten. Zunächst liefen wir auf einem Pfad in der Ostflanke des Montana Pasajiron steil hinab in den nächsten Sattel und dann, wieder leicht ansteigend, südlich um die nächste Erhebung herum. Nach einem erneuten kleinen Abstieg erreichten wir die Fahrstraße, der wir bis zum Degollada Abreo folgten. Allerdings war der Fahrweg die nächsten Kilometer nicht sehr angenehm zu laufen. Der Schotter war recht groß und man konnte sich schnell einen Fuß verstauchen; dazu kamen tiefe Regenrinnen, die die Straße durchzogen. Außerdem zehrten zahlreiche Gegenanstiege an Kraft und Kondition. Nach einer weiteren Stunde waren wir recht erschöpft (mittlerweile hatten wir auch 22 km zurückgelegt) und von nun an ging es wesentlich langsamer voran. Die Gehpausen wurden immer länger und das Laufen war eher Traben. Der Weg zog sich in die Länge und die schönsten Lavaformationen boten keine große Ablenkung mehr. Aber wir haben es geschafft.

Kurz hinter dem Degollada Abreo zweigten wir von der Schotterstraße ab und liefen entlang kleiner Steinmännchen auf einer Ebene hinüber zum Weg Nr. 2, dem wir hinab nach El Portillo folgten. Hier eine kleine Anmerkung: Aus uns nicht verständlichen Gründen hat die Parkverwaltung diesen Verbindungsweg gesperrt und versucht die Abwzeigung mit einem Sandhügel und Absperrung unkenntlich zu machen. Man sollte offenbar dem Fahrweg weiter zur Teerstraße hinüber folgen und dann auf dieser wieder zurück nach El Portillo laufen. Dies bedeutet einen Umweg von etwa 4-5 km und auf der Straße ist es alles andere als angenehm. Die Absperrung wird aber fleißig ignoriert, was die vielen frischen Fußspuren bezeugen.

Nach ca. 32 km, 900 Höhenmetern und fünf Stunden kamen wir ziemlich erschöpft wieder in El Portillo an. Wir freuten uns über unsere letzte Tour, die vielen Eindrücke und die erfahrenden Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit. Ein schöner Abschluss unseres Urlaubs!

Hier geht's zum Übersichtsbericht unseres Urlaubs.

Tourengänger: alpinos


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 1887.gpx Trailrun Caldera

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