Überschreitung der Geierköpfe (Östlicher: 2064m - Hauptgipfel: 2163m - Westlicher: 2145m)


Publiziert von gero , 15. November 2009 um 17:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:24 Mai 2003
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1470 m
Abstieg: 1470 m
Strecke:P - Jh Neualpe - Geierkopf-Ostgipfel - Hauptgipfel - Westgipfel - Kreuzjöchl - südseitiger Steig - Jh Neualpe - zurück zum P
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Oberau (bei Garmisch) der Ammerwaldstraße folgend: durch das Graswangtal Richtung Plansee bis exakt zum Grenzübergang Deutschland-Österreich (P 1082m). Hier mündet der mächtige Geröllstrom des Neualpbaches, von Süden kommend, ein. Kleiner Parkplatz.
Kartennummer:Freytag&Berndt WK 352 (Ehrwald - Lermoos - Reutte)

Nachdem die Überschreitung der Geierköpfe hier noch nicht beschrieben ist, will ich dies gerne übernehmen. Nachdem meine Tour 6 Jahre zurückliegt, sind manche Details in der Erinnerung verblaßt; ich hoffe dennoch, mit Hilfe von Fotos einen leidlich zutreffenden Eindruck vermitteln zu können.

Vom Startpunkt der Bergtour, dem kleinen P am Nordende der imposanten Neualpreiße, geht es zunächst in diese hinein. Nach kurzer Zeit schwenkt man nach rechts zu ihrem westlichen Rand (hier mündet von Westen ein weiterer Schuttstrom ein), um den Steig zu erreichen, der gleich steil aufwärts in Richtung Jagdhütte Neualp hinaufführt: ein Schild markiert diese Stelle: "Geierköpfe, Weg Nr. 243" (20 Minuten ab P). Der Steig führt nun teils durch Wald, teils durch die östlichen Schrofenflanken der Geierköpfe immer über der Schlucht des Neualpbaches dahin; nach einer guten Stunde erreicht man die kleine Jagdhütte der Neualpe.

Der Wald lichtet sich nun zusehends; nach weiteren 20 Minuten kommt man etwa bei P 1666m auf den Neualpsattel, ein flaches Wiesenstück mit Wegweiser "Neue Ammerwaldstraße" bzw. "Geierköpfe, Plansee". Man befindet sich hier unmittelbar gegenüber den rinnendurchsetzten Nordabbrüchen des südlich vorgelagerten Schellschlicht. Ab jetzt wird die Tour anstrengender: ich verließ den gebahnten Steig Nr. 357 (er führt unter den Südhängen der Geierköpfe hinüber zum Kreuzjöchl, auf dem Rückweg kam ich hier wieder vorbei) und folgte gelegentlichen Steigspuren hinauf auf die südöstlichen Hänge des Geierkopf-Ostgipfels. Zunächst durchquerte ich dabei einige harmlose Latschengürtel, weiter oben zogen sich auch diese zurück, und über steile Wiesen- und Schrofenhänge erreichte ich etwa 1 Std. nach dem Wegweiser die Kammlinie etwas unterhalb des Geierkopf-Ostgipfels; zu diesem unschwierig hinauf, der Kammlinie folgend.

Vom Kamm aus hat man tolle Tiefblicke in die nordseitigen Abbrüche - eine wilde, grandiose Landschaft!

Nach dem Ostgipfel (2064m) folgt die anspruchsvollste Stelle der Tour: über eine kurze Kletterstelle (II) und einen etwas ausgesetzten, jedoch technisch unschwierigen Hang erreichte ich die Senke zwischen Ost- und Hauptgipfel. Zu jenem folgte ich einigen roten Markierungen, die zuletzt den Durchstieg durch einige brüchige, jedoch kurze Felspassagen vermitteln. Knapp 4 Std hatte ich einschließlich kurzer Pausen ab P bis auf den Hauptgipfel (2163m) gebraucht.

Beim Weiterweg hinüber zum Westgipfel folgt man der nach wie vor rasanten Kammschneide, die nordseitig in wilde Abbrüche übergeht; der südseitige Steilhang weist keine Abbruchzonen auf. Beim Abstieg vom Hauptgipfel kommen noch einige wenige brüchige Kraxelstellen, aber es sind keine technischen Schwierigkeiten vorhanden. Eine gute halbe Stunde brauchte ich hinüber zum Westgipfel (2145m).

Für den Rückweg stieg ich erst einmal ab zum Kreuzjöchl (1900m), dem Westgipfel südseitig vorgelagert. Auf gutem, aber langem Steig querte ich sodann die Südseite der Geierköpfe im obersten Bereich der Latschen und erreichte wieder den Neualpsattel. Der weitere Abstieg war danach identisch mit dem Aufstiegsweg: über die Jagdhütte hinaus zum P an der Ammerwaldstraße.

Insgesamt ist die Überschreitung der Geierköpfe eine empfehlenswerte Tour, die in einsames, eindrucksvolles Gelände führt. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Geländeblick sind unabdingbar.


Tourengänger: gero


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

felixbavaria hat gesagt: Danke!
Gesendet am 15. November 2009 um 23:23
für den schönen Tourenbericht. Gut informiert werde ich die Tour mal auf die Liste fürs nächste Jahr setzen :)

Beste Grüße, Felix

ju_wi hat gesagt: RE:Danke!
Gesendet am 16. November 2009 um 21:22
Hi Felix,
dann sag uns vorher Bescheid - wir sind dabei !! Wir waren ja noch auf keinem der 3 Geierköpfe.

@Georg: Kann mich Felix nur anschließen: Danke für den mal wieder informativen Bericht !

Beste Grüße, Jürgen


Kommentar hinzufügen»