Wildhuser Schafberg (Ostwandrinne) - Moor - Jöchli - Altmann


Publiziert von Zwieback , 26. Oktober 2009 um 15:22.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 1 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1680 m
Abstieg: 1680 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto

Ziel des Tages war die Besteigung des Wildhuser Schafbergs, scheiterte ich doch gerade daran ein paar Wochen zuvor.

Natürlich gibt es noch sehr viele andere Gipfel im Alpstein, die zu erkunden ich das Vergnügen noch nicht hatte, doch da man den Wildhauser Schafberg von meinem Wohnort aus sehr schön sehen kann stand er weit oben auf der Prioritätenliste.

 

Bei besagtem ersten Versuch hatte ich damals vor, auf dem Normalweg über die Südflanke aufzusteigen, bei Gamplüt jedoch begann es dermassen zu regnen, dass ich dieses Projekt auf ein andermal verschob. Mittlerweile hatte ich allerdings einen SAC-Clubführer erworben (eine äusserst lohnende Anschaffung) und in diesem die Route durch die Ostwandrinne entdeckt.

Da diese auf dem Foto doch sehr interessant aussieht beschloss ich, den Schafberg von dieser Seite anzugehen.

Wildhuser Schafberg (Ostwandrinne, WS-)
So ging ich früh am Morgen von Wildhaus aus los, auf dem gut Markierten Weg durchs Flürentobel und weiter in Richtung Alp Tesel. Kurz vor eben dieser zweigt der Weg zum Schafberg ab, signalisiert durch einen blauen Wegweiser (der Weg selbst ist vorläufig noch weiss-rot-weiss markiert). Die Sonne stieg langsam gen Himmel und versprach einen wunderbaren Tag, als ich auf diesem landschaftlich sehr schönen Weg zum Schafboden aufstieg. Dort angekommen spielte ich kurz mit dem Gedanken, den Tristen zu besteigen, verschob diese Angelegenheit jedoch in unbestimmte Zukunft.

Vom Wildhuser Schafboden aus führt der teilweise ziemlich steile, nun weiss-blau-weiss markierte Weg zu P.2073, wo sich die Wege zum Schafberg und zum Jöchlisattel trennen. Als ich am 14.Juli zum letztenn mal hier war, lag hier noch ein sehr grosses Schneefeld, welches mittlerweile komplett weggeschmolzen ist und eine zerklüftete Fels- und Gerölllandschaft zurückliess. Von hier aus erst entlang des Weges und danach quer über das Geröllfeld zum Einstieg in die Felsrinne, die von unten nun doch nicht mehr so steil aussah wie aus der Ferne.

Der Fels in der Rinne ist zum Glück äusserst solide und gutgriffig, was den Aufstieg zu einer genussreichen Unternehmung macht. Die Wand links über der Rinne meist überhängend, daher ist es oft angenehm schattig. Ich bewege mich meist auf der rechten bzw. äusseren Seite der Rinne, da der Fels links ziemlich glatt ist.

Die Bewertung mit WS im SAC-Führer finde ich ein wenig hoch. Der Aufstieg erfordert zwar teilweise eine gewisse Gewandtheit in Felsigem Gelände (I-II), stellt aber ansonsten keine Schwierigkeit dar. In der Nähe des Gipfels wird die Rinne breiter und der Fels grasdurchsetzt, bis er schliesslich fast ganz verschwindet und man über steile Schrofen zum Sattel zwischen Vor- und Hauptgipfel gelangt. Von hier aus besuche ich kurz den Hauptgipfel und steige dann, nach Überwindung der kurzen Steilpassage (Fixseil vorhanden) über den Vorgipfel auf dem Normalweg hinab zum Schafbergsattel. Von da aus nicht mehr ganz bis P. 2073 hinunter, sondern mehr oder weniger auf direktem Wege durchs Geröllfeld zum weiss-blau-weiss markierten Weg, der zum Jöchlisattel führt. Dieser ist zwar nicht schwierig, führt jedoch durch eine Karstlandschaft, die teilweise von tiefen Spalten durchzogen ist, so dass von einer Begehung abgeraten werden muss, wenn noch Restschnee liegt.

Moor (T5, I)
Auf dem Jöchlisattel deponiere ich meinen Rucksack und statte dem Moor einen Besuch ab. Den Vorgipfel umgehe ich, einer schwach ausgeprägten Wegspur folgend, auf der rechten Seite und gelange so zum Sattel vor dem Hauptgipfel. Die Felsplatte in der Gratstufe umgeht man meiner Meinung nach am besten auf der linken Seite. So hat man zwar mehr Luft unter den Füssen, doch die Fortbewegung ist dank des besser gestuften Felses einfacher.
Ich geniesse die Ruhe auf dem Gipfel und blicke hinüber zum Schafberg. Von hier aus betrachtet sieht die Rinne schon recht steil aus.

Jöchli (T4)
Vom Moor wieder zurück auf den Sattel und weiter zum Jöchli. An dessen Nordflanke liegen ein paar Steinböcke im Schatten, die von meiner Anwesenheit sichtlich unbeeindruckt sind.. Den Gipfel des Jöchli hat man vom Sattel aus schnell erreicht, oben befindet sich ein erstaundlich luxuriöser "Gipfelbuchtresor". Vom Gipfel kann man die Schafbergköpfe gut überblicken, was für ein messerscharfer Grat! Hat den schon einmal ein Hikr überquert? Vom Jöchli wieder zurück auf den Sattel und weiter über den Nädliger, immer den Markierungen entlang, die hier doch sehr zahlreich angebracht wurden. Der Weg über den Nädliger ist Landschaftlich sehr reizvoll, quert er doch eine stark zerklüftete Karstlandschaft. Wenn noch Restschnee daliegt wäre eine Begehung aber wahrscheinlich keine gute Idee.

Altmann (T4, I)
Beim Altmannsattel angekommen sehe ich dann auch, wo sich die grosse Steinbockkolonie gerade aufhält: wie tote Fliegen liegen sie im Geröllfeld westlich des Altmanns in der Sonne.
Über den Normalweg rasch auf den Altmann. Der Aufstieg entlang der Eisenstifte und Markierungen ist zwar eine ganz angenehme Kraxelei, stellt beim x-ten mal allerdings keine Herausforderung mehr dar und ist für mich mittlerweile relativ unspektakulär. Beim nächsten mal werde ich wohl den Schaffhauserkamin ausprobieren. Nach einer kurzen Gipfelrast und ein paar Aussichtsfotos geht es auch schon wieder hinab zum Zwinglipass und durchs Flürentobel. Mittlerweile brennt die Sonne heftig vom Himmel und meine Wasservorräte sind dahin, so dass ich sehr froh bin, endlich in Wildhaus anzukommen.


Tourengänger: Zwieback


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