Pico del Teide - Vom Meer auf den höchsten Berg Spaniens
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Den höchsten Berg eines ganzen Landes in einer 2-Tages-Tour vom Meer aus überschreiten? In Spanien ist das möglich. Um 9 Uhr (wie sich später zeigt, wäre 8 Uhr besser gewesen) breche ich von der Playa de Jardín in Puerto de la Cruz auf. Über städtische Straßen und Wege geht es vorbei an Punta Brava und La Romántica nach Realejo Alto (349 m; 10:30 Uhr) und von dort weiter auf der Landstraße (teilweise ohne Gehweg, was in Kurven zuweilen etwas nervig ist, teilweise aber auch auf sehr gut ausgebautem und abgegrenztem Fußweg) nach Icod el Alto. Nachdem ich dort meine Wasservorräte nochmal aufgefüllt habe, steige ich über einen Feldweg und dann auf Fahrwegen zum Mirador La Corona (779 m; 12:30 Uhr) auf. Leider ist die dort lt. Wanderführer befindliche Bar geschlossen, was meine Getränkeplanung zu erschweren scheint. Nach einer aussichtsreichen Rast geht es weiter auf Wanderwegen in Richtung Piedra de los Pastores. Leider ist auf ca. 1200 m mein Weg wegen Holzarbeiten gesperrt. Da die Motorsägen gut zu hören sind, steige ich ca. 100 hm ab und nehme am Mirador El Asomadero den (nicht beschilderten) Abzweig zum Rastplatz Chanajiga. Von dort steige ich infolge schlechter Wegmarkierung und der ungenauen Kompass-Karte zum Rastplatz Sventenius an der Straße Aguamansa – El Portillo auf (statt wie geplant kürzer zur Piedra de los Pastores und von dort weiter zum Cruz de Fregel). Der Vorteil dieses Umwegs liegt aber darin, daß ich nach ca. 3 km auf der Straße nach El Portillo komme (2050 m; 17:30 Uhr), wo ich in der Bar meine Wasservorräte ergänze. Da noch gut 1200 hm und eine recht weite Strecke vor mir liegen, gehe ich schnell weiter auf Wanderwegen durch die Cañadas und vorbei an den Huevos del Teide auf die Montaña Blanca zu. Gegen 20 Uhr beginne ich endlich den Serpentinen-Aufstieg auf dem Bergweg zum Refugio de Altavista, das ich im ersten Mondschein gegen 21:30 Uhr erreiche.
Am anderen Morgen breche ich um 5:30 Uhr bei absoluter Dunkelheit mit der Stirnlampe auf, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel (3718 m; höchster Punkt Spaniens) zu sein. Als ich um 7 Uhr dort ankomme, ist es noch genauso dunkel wie vor der Hütte und ich warte erst mal ca. 20 Minuten auf das erste Tageslicht, bevor die Sonne dann gegen 7:30 Uhr aufgeht. Es ist ein Erlebnis zu sehen, wie die ersten Sonnenstrahlen die einzelnen Berge der Cañadas erreichen und der Teide seinen Schatten über das (Wolken-)Meer in Richtung La Palma wirft. Kälte und Wind veranlassen mich, alles anzuziehen, was mein Rucksack so hergibt und was ich sonst den ganzen Urlaub über nicht brauche. Gegen 8:30 Uhr kann ich mich dann endlich zum Abstieg entschließen. An der Bergstation der um diese Zeit noch nicht in Betrieb befindlichen Seilbahn biege ich auf den westlichen Weg ab, der in grandioser Landschaft über Lavageröll mit tollen Ausblicken in den Krater des Pico Viejo auf diesen zu führt. Stellenweise ist die Route in den Lavablöcken nicht offensichtlich und ich halte Ausschau nach den nächsten Farbmarkierungen; diese Passage ist der Grund für die T3-Einstufung - alles andere ist T2. Mit einigen Pausen zur Umschau in der großartigen Landschaft komme ich vorbei am Pico Viejo und den Narices del Teide in die Boca de Tauce (2055 m; 14 Uhr). Nun geht es gute 2 km auf der Straße Richtung Tamaimo weiter, bevor ich an der Montaña del Cedro in einen Forstweg einbiege. Nachdem ich dann die Montaña del Cedro hinter mir gelassen habe, geht es auf Forst- und Wanderwegen, die so nicht in der Kompass-Karte zu finden sind, zwischen dem Barranco del Fraile bzw. Barranco del Niágara und dem Barranco de las Carreras nach Las Fuentes (1000 m; 17:30 Uhr). Die letzten 1000 hm gehe ich eher erholsam auf einem serpentinenreichen Fahrweg-Serpentinen nach Tejina de Isora (550 m) und von dort weiter auf der Landstraße über Piedra Hincada nach Playa de San Juan (0 m; 20 Uhr).
Auch wenn ich in den USA an dieser Stelle immer schmunzle, könnte hier ein "Wasserhinweis" doch sinnvoll sein. Erwischt man schöne Tage, so "bezahlt" man die tollen Aussichten und Landschaftsbeleuchtungen damit, daß - mit Ausnahme des frühen Morgens - den ganzen Tag über mit 28 - 30° C zu rechnen ist, was zumal bei der trockenen Luft oberhalb von 2000 m zu einem Wasserbedarf von ca. 6 - 8 l pro Tag und Person führt. Da oberhalb der Siedlungszone (d. h. oberhalb von ca. 500 m) nur wenige bis keine Verkaufsstellen zu finden sind und auch kaum Quellen am Weg liegen, sollte unbedingt eine entsprechende Wassermenge mitgenommen werden. Im Refugio de Altavista gibt es einen Getränkeautomaten von Coca Cola (relativ teure 0,5 l-Flaschen).
Auch wenn ich in den USA an dieser Stelle immer schmunzle, könnte hier ein "Wasserhinweis" doch sinnvoll sein. Erwischt man schöne Tage, so "bezahlt" man die tollen Aussichten und Landschaftsbeleuchtungen damit, daß - mit Ausnahme des frühen Morgens - den ganzen Tag über mit 28 - 30° C zu rechnen ist, was zumal bei der trockenen Luft oberhalb von 2000 m zu einem Wasserbedarf von ca. 6 - 8 l pro Tag und Person führt. Da oberhalb der Siedlungszone (d. h. oberhalb von ca. 500 m) nur wenige bis keine Verkaufsstellen zu finden sind und auch kaum Quellen am Weg liegen, sollte unbedingt eine entsprechende Wassermenge mitgenommen werden. Im Refugio de Altavista gibt es einen Getränkeautomaten von Coca Cola (relativ teure 0,5 l-Flaschen).
Tourengänger:
MichaelSHA
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