Madrisahorn (2826m) & Gargäller Chöpf (2559m)


Publiziert von Omega3 , 22. September 2009 um 01:19.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:16 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1820 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Klosters Dorf Seilbahn Klosters - Masdrisa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo St. Antönien, Rüti
Kartennummer:1177

Die Wetterprognosen waren eher ungewiss, so entschied ich mich für diese Gratbegehung, die immer wieder abgebrochen, aber auch beliebig verlängert (Schollberg!) werden kann. Im Sommer wird das Madrisahorn eher selten aufgesucht.


Madrisa - Bärnet - Sant Jaggem (T3)

Vom Gipfel der Bärnet geniesst man einen schönen Tiefblick nach Klosters und ins Schlappintal. Zum Gipfel gelangt man am einfachsten, wenn man die (teure) Seilbahn von Klosters nach Madrisa benutzt, und sich danach über anfangs mässig später saumässig steile Weiden hocharbeitet. Ist man einer kleinen Kletterpartie nicht abgeneigt (II), kann man für den weiteren Verlauf zwischen Bärnet und Sant Joggem konsequent dem Grat folgen. Die Felsigen Passagen können aber auch gut auf einem Pfad umgangen werden.


Sant Jaggem - Südwestflanke - Madrisahorn (T5)

Der Nordgrat des Sant Jaggem präsentiert sich als ein Trümmerfeld aus riesigen Blöcken, es lässt sich aber ohne Probleme ein gangbarer Durchschlupf finden. Wesentlich mehr Respekt erheischt die SW-Flanke des Madrisahorns. In der Frontalansicht scheint ein Durchstieg zunächst fraglich, im Geröllfeld am Wandfuss präsentieren sich dann doch einige Möglichkeiten. Ich steige zum höchsten Punkt des Geröllfeldes in der SW-Flanke. Hier setzt eine breite Rinne an, die nach rechts hochzieht. Dieser Rinne folge ich (erhöhte Steinschlaggefahr!), bis einige Klemmblöcke den Durchstieg erschweren. Entlang eines Wändleins wechsle ich hier nach links und durch ein steiles Kamin (II+) kann ich die Felsstufe erklettern. Nach der Felsstufe folgen weniger steile grasige Hänge. Leicht links haltend erreiche ich so den Sattel zwischen P.2809 und dem Hauptgipfel. Über den NW-Grat zum höchsten Punkt.


Madrisahorn - Nordflanke - Gafier Joch (T5)

Im oberen Teil der Nordflanke des Madrishorns lässt es sich gut durch den Schutt surfen, weiter unten wird es - wie schon von KraxelDani festgehalten - wesentlich anspruchsvoller. Die grobblockige Geröllhalde (Blockgletscher!) ist äusserst instabil, besonders die grossen Blöcke erfordern grosse Umsicht. Die Traverse zum Madrisajoch (2612m) dauert trotz kurzem Gegenanstieg zum Glück nicht allzu lang, hier ist das Geröll dann wieder von "normaler" Qualität. Den Oswaldkopf (2682m) umgehe ich rechts (östlich) und gelange so zum Oswald Fürggi (2613m). Von hier führt ein Pfad zum Gafier Joch (2415m).


Gafier Joch - Gargäller Chöpf - Gämpiflue (T6-)

Vom Gafier Joch bis P.2460 auf markiertem Bergweg. Bei P.2460 verlässt der Weg den Grat, ich bleibe oben. Es folgt wieder ein felsiger Abschnitt mit hübscher Kletterei (II), dieser könnte mit geringem Höhenverlust auch umgangen werden. Je mehr ich mich den Gargäller Chöpf nähere, umso grimmiger erscheint der Gipfelkopf. Insbesondere eine Bresche im NW-Grat bereitet mir Sorgen. Doch zuerst will der Gipfel erklommen werden. Von der Lücke (2467m) geht es immer steiler werdend aufwärts. Zu meiner Verwunderung lässt sich der Gipfel praktisch ohne Kletterei erreichen, in den Gipfelfelsen leicht links haltend (rechts ev. auch machbar). Vom Gipfel weiter über den NW-Grat, nach einem kleinen Einschnitt gelange ich zur gut 10 Meter tiefen Bresche. Ein direktes Abklettern ist für mich nicht machbar. Ich gehe ein Stück zurück und folge einem Band durch die NE-Flanke. Nach dem Band durch einen feuchten Kamin abwärts (II) und schon stehe ich knapp unterhalb der Bresche. Auf der anderen Seite über Bänder und Felsgesimse (immer noch in der NE-Flanke) recht ausgesetzt wieder hinauf zum Grat. Den Grat überschreiten und auf der anderen Seite wieder über ausgesetzte Bänder abwärts. Hier hat die Kletterei ein Ende, ohne Probleme weiter über den Grat zum P.2482 und mit Gegenanstieg zur Gämpiflue. Von hier bietet sich ein besonders schöner Blick zum unwirklich scheinenden Rätschenhorn.
Mit grösserem Höhenverlust liesse sich die Bresche wahrscheinlich auch in der SW-Flanke umgehen.


Gämpiflue - Rüti (St. Antönien) (T3)

Von der Gämpiflue zunächst über Weiden über den Osthang hinunter zum Bergweg, der mich nach Rüti bringt. Pünktlich beim Erscheinen des Postautos setzt der Regen ein - perfektes Timing.


Tourengänger: Omega3


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»