Gwächtenhorn Westgrat Überschreitung 2. Tag


Publiziert von darkthrone , 13. August 2009 um 00:34.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 8 August 2009
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-UR 
Strecke:Tierberglihütte, Tierberglimi/Chelenlücke, Gwächtenhorn Westgrat, Gwächtenhorn, Tierberglihütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Umpol, Tierberglihütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Parkplatz Umpol, Tierberglihütte
Unterkunftmöglichkeiten:Tierberglihütte

Tagwacht war für mich am heutigen Samstag dem zweiten Tag unseres Hochtourenweekends um 05.15 um gleich mal das Wetter zu begutachten und abzuschätzen was tourenmässig der heutige Tag bringen wird. Laut SMA sollte es ja den ganzen Tag regnen und starke Gewitter geben, was sich zu unserem Glück wieder auf ein weiteres Mal als Fehlprognose herausstellte. Als Hauptziel war eigentlich die Überschreitung des Gwächtenhorn Westgrates vorgesehen. Der Himmel war über dem Tierbergli Gebiet mit schwarzen, dunklen Wolken bedeckt, in Richtung Mittelland war jedoch einen Silberstreifen zu entdecken. Jetzt war nur noch die Frage von welcher Seite das Wetter wohl vorbeiziehen würde. Leider konnte man keine Bewegungen der Wolken feststellen, sodass ich zu keinem Ergebnis kam. Es war zurzeit wenigsten trocken und so beschlossen wir zu Frühstücken und uns dann mal in Richtung Tierberglilimi und zum Einstieg in den Grat aufzumachen. Umkehren können wir ja immer noch wenn das Wetter schlechter würde.
So seilten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück vor der Hütte auf dem Gletscher an. Zuerst folgten wir ein kurzes Stück der Sustenhornroute bevor wir dann rechts steil den Gletscher zuerst durch eine kleine Senke, danach über einen Buckel die Spaltenzone umgehend  zum Tierberglilimi/Chelenlücke Pkt. 3202 hinaufmarschierten. Kurz vor der Tierberglimi/Chelenlücke zweigt die Route links in den steilen Gipfelhang (ca. knapp 40°) hinauf zum Grat wo sich auch der Einstieg befand ab. Hier trifft man auf die erste Schlüsselstelle der Tour, die Überquerung des Bergschrunds. Da bei uns der Gletscher noch relativ gut eingeschneit war, ging das ohne Probleme.
Auf dem Grat angekommen welcher in Zwischenzeit mit Nebel verhüllt war, machten wir zuerst eine kleine Pause um eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen, auf die zweite Seilschaft zu warten und zu beraten ob wohl der Aufstieg über den Grat auf den Gipfel bei der aktuellen Wettersituation möglich wäre.
Da wir im dicken Nebel sassen und nicht sahen was das Wetter rund um uns machte, entschieden wir uns kurz mal in der Tierberglihütte anzurufen um ev. einige Wetterinformationen zu erhalten. Helen die Hüttenwartin, teilte mir mit, dass die Sonne leicht scheine und keine Gewitterfront in Anmarsch wäre. So wurde kurz nochmals beraten und entschieden, dass wir den Aufstieg angehen werden.
Kurz noch beim Einstieg in den Grat den Geocache geloggt und danach weiter zuerst den ersten Felsturm in der Flanke umgangen. Hier mussten wir die Schlüsselstelle der heutigen Tour überwinden, ein steil abschüssiges schmales Felsband welches mit sehr feinem Kiesel bedeckt war. Die Sicherung über Felszacken und Zackenschlingen war fast unmöglich, da der Fels an dieser Stelle sehr brüchig war. So überwanden wir mit der nötigen Vorsicht diese Stelle und stiegen danach wieder auf den Grat. Nun verläuft der Weiterweg direkt auf dem zum Teil sehr schmalen und ausgesetzen Grat. Es könnte fast der kleine Bruder des Mittellegigrates am Eiger sein.
Wir genossen die leichte Kletterei im II. Grat und die ständig begleiteten Tiefblicke links und rechts unserer Bergschuhe. Unsere Seilschaftsführerin Elisabet liess es sich nicht nehmen, jedes Felstürmchen immer zu überklettern auch wenn die Umgehung in der Flanke manchmal den einfacheren Weg gewesen wäre. Doch im Rest unserer 4er Seilschaft gefiel die Routenwahl.
Kurz vor dem Ausstieg des Grates erreicht man nochmals eine weitere Schüsselstelle laut Führer, ein Felsturm der im III. Grat überwunden werden musste. Wir empfanden diese Stelle als problemlos und viel unproblematischer als die erste Querung in der Flanke. So standen wir also mit vielen Glückshormonen am Ende des Felsgrates ca. 50 Meter unterhalb des Gipfels. Nach einer Mittagsrast stiegen wir die letzten Meter zum Gipfel und machten uns gleich auf den Abstieg, war die Aussicht gleich 0 dank des Nebels.
Nun dem GPS Track folgend absteigend über den Normalweg zurück in Richtung Tierberglihütte. Während des Abstieges musste nochmals eine Spaltenzone überquert werden, welche jedoch dank der immer noch stabilen Schneebrücken kein Problem darstellte.
Fazit:
Diese Tour ist sehr empfehlenswert und sicher interessanter und anspruchsvoller als der Aufstieg über die Normalroute. Die Kletterei im II. und kurz im III. Grat über den zum Teil sehr schmalen und ausgesetzten Grat gefiel. Sicherung der Seilschaft um Felszacken sehr gut möglich. Ich würde jedoch das nächstemal nur noch 2er Seilschaften bilden, kann doch besser abgesichert werden.  

Tour mit: Elisabeth, Brigitte, Peter, Tinu, Patrick

Tourengänger: darkthrone, Isschrube


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Geodaten
 1066.gpx Gwächtenhorn Westgrat

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Kommentare (1)


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Pasci hat gesagt: Gratulation!
Gesendet am 14. August 2009 um 07:24
Heya Ihr Bergflöhe! Herzliche Gratulation. Sieht nicht ohne aus und hat sicher mächtig Spass gemacht!

Gruss - Pasci


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