Venter Runde mit Similaun 3606 m Tag 1 + 2


Publiziert von jagawirtha , 16. August 2019 um 23:17.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 4 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I   A-T 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 660 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Durch das Ötztal nach Vent, dort einen der inzwischen kostenpflichtigen Parkplätze nutzen.
Unterkunftmöglichkeiten:Martin-Busch-Hütte, Similaunhütte

Dieses Jahr habe ich eine Hochtourenwoche mit dem DAV Summit Club gebucht, denn  diese Touren will ich nicht im Alleingang machen. Dazu habe ich mir das Ötztal mit der Venter Runde ausgesucht.  Als krönender Abschluss sollte die Besteigung der Wildspitze dienen, ob dies jedoch wegen der Wetterlage möglich ist, muss sich erst herausstellen. Am Anreisetag am Sonntag war noch herrlicher Sonnenschein und warme Temperaturen, nur in Vent, unserem Treffpunkt, war es windig und fast kalt. Die Tagesziele und Tourentage sind hier bereits mehrfach beschrieben, deshalb werde ich mich dazu kurz fassen.

Leider verspätete sich eine unserer Tourenmitglieder um 1 ½ Stunden, sodass der Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte ein kleiner Wettlauf mit der Zeit wurde. Kurz vor der Essensausgabe kamen wir in unserem 1. Quartier an. Wir, das waren der Bergführer, zwei Frauen, zwei Freunde und meine Wenigkeit, außer den beiden Freunden kannte sich niemand. Und dann passierte beim Essen etwas, womit keiner gerechnet hatte. Nach dem Hauptgang sackte einer der beiden Freunde, beide auch Ärzte,  urplötzlich zusammen und wurde bewusstlos. Wegen der schon fortgeschrittenen Tageszeit wurde noch ein Transport ins Tal mit dem Hubschrauber organisiert. Das Warum war die große Frage – fehlende Kondition, die Höhe, Überanstrengung oder Umstellung der Ernährung waren die großen Themen. Vielleicht auch alles zusammen, auf jeden Fall war am nächsten Tag soweit wieder alles in Ordnung.

Ich habe mir auch meine Gedanken gemacht und wurde dabei auch etwas selbstkritisch; geben wir immer die Bewertung einer Tour an, die für alle gilt, also auch für den Einmalwanderer oder  nur  für den durchtrainierten Dauerberggeher? Hier scheint es einen riesengroßen Unterschied zu geben. Oder gibt es überhaupt eine leichte Hochtour?  In unserem Fall hat sich der Bergfreund drei Monate vorbereitet und 10 kg abgenommen, dem "Berg"  war dies aber wohl zu wenig. Am nächsten Morgen gab es vom Krankenhaus Entwarnung und so konnten wir unseren Anstieg zur Similaunhütte mit freien Köpfen starten.

An der Similaunhütte machten wir kurz Pause und legten unnötigen Ballast für den Similaunanstieg ab. Die neue Wettervorhersage war  nicht so gut, bereits gegen Mittag sollte es regnen. Also mussten wir wieder etwas Gas geben um nicht am Gipfel dem Regen oder sogar einem Gewitter ausgesetzt zu sein.  Die Höhe und vermutlich das Anstiegstempo konnte und wollte der andere Bergfreund nicht mithalten. Er entschied sich am Felsansatz zum Westgrat auf uns zu warten und den Gipfel auszulassen. Die Begehung des Gletschers im unteren Bereich war ohne Seil gut machbar, Steigeisen wurden aber auf dem Blankeis angelegt. Weiter oben, wo die Spaltenzone beginnt, gingen wir am Seil, das der Bergführer bis zum Gipfel nicht ablegte. Der Aufenthalt am Gipfel war kurz, freuen über den Gipfelsieg, fotografieren, kurze Erklärungen und eine kleine Stärkung, schon waren wir wieder auf dem Weg nach unten zu unserem Bergkameraden. Auch die Bewölkung änderte sich schlagartig und es war nur eine Frage der Zeit, wann es zu regnen beginnt.

Während des Abstieges zur Hütte, den wir in insgesamt 1h 20 min. schafften, musste es am Gipfel geregnet haben, am Gletscher gab es nur einige Tropfen.  Den Nachmittag haben wir dann in der Hütte mit Kaffee und Tee  und einer kurzen Siesta im Zimmerlager verbracht. Die Gipfelbezwinger waren natürlich von ihrem Erfolg begeistert, der Zurückgebliebene bekam leider Zweifel, ob er die Tour fortsetzen kann. Das sollte sich aber erst am nächsten Tag entscheiden. Auch ich muss gestehen, dass ich an den beiden Tagen an der Tempogrenze unterwegs war und etwas mehr Pausen gut gewesen wären.

Gehzeiten incl. Pausen und Rüstzeiten:

Vent - Martin-Busch-Hütte: 2 h 15 min.
Martin-Busch-Hütte - Similaunhütte: 1 h 50 min
Similaunhütte - Similaun:  2 h 20 min
Similaun - Similaunhütte:  1 h 20 min

Tourengänger: jagawirtha


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