SC25: Zapporthütte - San Bernadino


Publiziert von basodino , 10. August 2019 um 15:00.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum: 3 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Zapporthorn   Gruppo Cima Rossa   Gruppo Rheinwaldhorn   CH-GR   Gruppo Uccello-Lumbreida 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 590 m
Abstieg: 1260 m
Strecke:17 km
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Bus nach Bellinzona und von dort mit dem Zug via Zürich nach Hause (war komischerweise billiger als via Thusis/Chur)
Unterkunftmöglichkeiten:Zapporthütte SAC, Hotel Bellevue in San Bernadino wie weitere Hotels dort

Nach dem gestrigen Nebel und Regen, war es mehr als wohltuend mit Sonnenschein aufzustehen. Da macht schon allein das Waschen im "Badezimmer" mit Aussicht deutlich mehr Spaß.

Nach einem guten Frühstück verabschiedeten wir uns von der urigen Hütte. Heute stand nur ein Hüttenabstieg und eine Alpenstraßenpass-Überquerung auf dem Programm, also alles easy und unspektakulär. Na so ganz easy macht es einem der Hüttenweg dann doch nicht. Zum einen besteht er oft nur aus einer schmalen Spur (man merkt die abgelegene Lage hinterm Schießplatz und die niedrige Kapazität der Hütte). Zum anderen werden einige Höhenmeter zwei mal gelaufen, da sich diverse kleine Gegenanstiege ergeben, die den Abstieg in die Länge ziehen. Berreichert wird der Weg durch eine hohe Anzahl an "Ketten-gesicherten" Passagen, die zwar meist nicht schwierig sind, aber zeigen, dass der Weg doch nicht ganz to trivial ist, wie man von der Karte vermuten könnte. Am Schießplatz ist es dann vorbei mit der Schönheit und der Abwechslung. T3, 2 h 30 min (davon gut 30 Minuten für den Schießplatz selbst)

Am Ende des Schießplatzes fanden wir eine Brücke und wechselten auf die rechte Seite des Rheins. Ab hier gibt es keine Wegzeichen mehr. Wir hielten auf die Häuser von Fleugamatt zu, ohne diese zu erreichen. Wenig vorher gibt es eine Spur, die sich rechts den beginnenden Hang hinaufzieht. Dieser folgten wir, wobei man hier nicht von einem durchgehenden Weg sprechen kann. Vor allem im unteren Bereich verzweigen sich "Wegspuren" immer wieder im üppigen Gras- und Buschwerk und man braucht etwas Auge, um die deutlichste davon herauszulesen. Tourinette kam voll auf ihre Kosten wegen der zahlreichen, üppig behängten Heidelbeersträucher und ich war zufrieden, den Hauptrouten noch einmal ein Schnippchen zu schlagen. Zwischendurch ist der früher gute Weg leicht erkennbar und auch ohne Wegzeichen weiß man, dass man hier richtig ist. Nach einer weiten Kehre nach rechts wandert man fast bis zum  Maseggbach zurück, steigt wieder auf undeutlicheren Spuren hinauf und nach rechts zur Kehre der Passstraße. T3, 50 min

Von hier folgten wir nun der Straße für ca. 400 m, bevor wir nach links auf eine Schotterstraße abzweigen konnten, die zur Alp de Val Masent mit Bauernhof führt. Dort bogen wir rechts auf den Hauptwanderweg über den San Bernadino ab. Wer nun in der Folge erwartete, dass der weitere Weg völlig entspannt wäre, der sah sich getäuscht. Durch Viehtrieb ist der Weg stellenweise in Mitleidenschaft gezogen, so dass man immer wieder Pfützen und Sumpflöchern ausweichen muss. Insofern kommt man nicht ganz so gemütlich bis wieder an die Straße heran (auf Höhe der Türme, die wohl dem Tunnelservice dienen). Hier gleich wieder links sich von der Straße entfernen und bald an eine Kreuzung. Der normale Weg geht links aufwärts, unser Weg flach geradeaus. Wir wollten im Hospiz einkehren, da unsere Vesperbüchse fast leer war. T2, 1 h 00 min

Das Hospiz als solches empfand ich nicht sehr positiv, obwohl die Bündner Gerstensuppe geschmeckt hat und auch Tourinette mit ihrem Stück Kuchen zufrieden war. Da hier täglich Menschenmassen zu managen sind, leidet der Service ein wenig. Das eine (1!) Klo ist chronisch überbelegt, die Bedienung oben an der Bar lautstark bemüht, dass hier keiner ohne Konsumation oder Gebühr selbiges benutzt und insgesamt macht alles einen ein wenig heruntergekommenen Eindruck. Man mag das als südländischen Flair einordnen, muss man aber nicht.

Wir waren froh, dass wir uns vom Pass selber entfernen konnten. Wir wanderten in 10 Minuten zu P. 2086 hinüber, der bereits hinter einer Geländewelle liegt. Wohlige Ruhe stellte sich ein und zu unserer Überraschung und Zufriedenheit kann man ab hier sehr genüßlich bis San Bernadino laufen. Der Weg ist zum einen einfach, meist flach, gut ausgebaut, gleichzeitig aber von der Straße abgeschirmt und inmitten einer herrlichen Landschaft. So stellten wir uns den Abschluss dieser 25. und für dieses Jahr letzten Etappe vor. T2, 1 h 40 min

In San Bernadino nahmen wir dann gerne wieder die Annehmlichkeiten der Zivilisation in Form eines Hotelzimmers mit eigener Dusche wahr. Mit einem leckeren und hochwertigen Abendessen ließen wir unsere Wanderung aus- und nachklingen, da störte es dann auch nicht, dass der Koch offensichtlich keine wahres Talent für Rösti aufwies.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Eilkurs nach Bellinzona, vorbei an den Bergen, die wir dann im nächsten Jahr in unserer finalen Wanderwoche erleben wollen.

Wer unsere Wanderwoche 2019 nochmals von Anfang an nachlesen möchte, kann das hier tun!
Wer ganz an den Anfang des Projektes möchte, dem sei dies hier möglich. Weiter ging es dann erst wieder 2021.

Tourengänger: basodino, tourinette


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