Farbenfrohe Wanderung von San Bernardino nach Hinterrhein


Publiziert von Krokus , 13. Oktober 2016 um 18:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum: 6 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Gruppo Zapporthorn   Gruppo Uccello-Lumbreida 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 680 m
Strecke:13 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Chur mit Postauto Eilkurs bis San Bernardino
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Hinterrhein mit Postauto bis Thusis, RhB bis Chur
Kartennummer:1254 Hinterrhein

Heute gönnen wir uns eine leichte Genusswanderung. Nachdem wir mit der Etappe 16 des Walserweges auf den Geschmack gekommen sind, entscheiden wir uns heute für die Etappe 1 über den San Bernardinopass nach Hinterrhein.
 
Mit dem Eilkurs (reservieren!) Chur ab 8.13 fahren wir durch die schönen Bündner Täler nach San Bernardino, wo wir um  9.23 von herrlichem Sonnenschein und bissigem Nordwind empfangen werden. Leider haben wir schon in Chur einen Kaffee getrunken. Hier gäbe es echten italienischen Espresso. Wir wandern vorbei an der Kapelle des heiligen Bernardino (1451 erbaut), überqueren den Ri de Fontalba nach Gareida und steigen weiter auf der alten Saumstrasse, der Mulattiera, zum Sass de la Golp. Eine herrliche Hochebene öffnet sich vor uns, kleine gletschergeschliffene Kreten, Kuppen, Moorseelein, bunte Heidelbeerstauden, Legföhren, leuchtendgelbe Grasbüschel und Felsen mit eindrücklichen Strukturen. Dazwischen glitzern hin und wieder, zur Freude von CampoTencia, Eiszapfen. Auch der Weg gleicht mancherorts eher einer Eisbahn als einem Wanderweg. Doch ist daneben Platz genug zum Ausweichen. Wir ziehen Pullover, Jacken, Handschuhe und Mützen an und versuchen, den kalten Wind zu ignorieren.
 
Nach 2 Stunden erreichen wir die Passhöhe (2086m). Wir steigen über geschliffene Felsplatten und an hunderten von Steinmännern, Steinfrauen und anderen Kreaturen  vorbei und hinüber zum tiefblauen Lago Moesola und dem altehrwürdigen Hospiz. Um uns herum erheben sich Zapporthorn, Chilchalphorn, Valserhorn und Piz Uccello. Wir kehren ein, wärmen uns am alten Specksteinofen aus dem Jahr 1874 (mein Kachelofen wurde 1894 erbaut), geniessen eine feine, hausgemachte Gerstensuppe und bewundern die alten Fotos aus der Säumerzeit.
 
Nach einer Stunde sind wir aufgewärmt und wandern zurück auf den Walserweg. Links stehen die zwei riesigen Lüftungsschächte des Tunnels.  Wir machen noch einen Abstecher zum Marscholsee. Dazu queren wir  den Maseggbach und steigen auf Spuren den strauchigen Abhang hoch, bis wir nach etwa 20 Minuten auf den blauen See hinuntersehen. An seinem Ufer können wir endlich die Sonne geniessen, ohne den eisigen Wind. Einzig der Schiesslärm vom Waffenplatz Hinterrhein durchdringt die Stille.
 
Von hier steigen wir direkt zur Tällialp ab und wieder auf der Mulattiera zum Wägerhaus Dürrabüel. Hier folgt der Wanderweg ca 1 Km der Passstrasse, heute kein Problem, da uns nur drei Fahrzeuge begegnen. Wir sehen hinüber zum Steinbruch, wo riesige Steinquader aus dem Hang gehoben werden. Wieviel wiegt wohl so ein Block?
 
 Ab P 1826 sind wir wieder auf dem Saumpfad, der durch die Lawinenhänge am Geissberg hinunter zur alten Landbrugg führt. Die Steinbrücke aus dem 16.Jh überspannt mit zwei Bogen den jungen Hinterrhein. 10 Minuten später sind wir an der Bushaltestelle am Dorfeingang.  Für den Abstieg mit Umweg zum Marscholsee brauchten wir 3 Std. Uns bleibt noch genug Zeit, das schöne, blumengeschmückte Dorf mit den gepflästerten Strassen zu bewundern und im Bachhuus Cheller auf der Sonnenbank einen Most zu trinken. Bald kommt wieder ein frischer Wind auf und wir steigen gerne ins Postauto, das uns nach Thusis bringt. 
 
>Unsere Etappen des Walserweges GR
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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