Piz Vadret, 3199m & Piz da las Sterlas, 3175m


Publiziert von Linard03 , 22. August 2019 um 05:31.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:30 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 920 m
Abstieg: 920 m
Strecke:Muottas Muragl - Fcla Val Champagna - Piz Vadret - Piz da las Sterlas - Lej Muragl - Muottas Muragl, 12.4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per Standseilbahn hinauf nach Muottas Muragl (CHF 35.-- retour)

Die letzte Tour im Rahmen unserer Engadin-Ferien. Verschiedene Optionen standen zur Auswahl. Nachdem ich am Vortag vom Piz Corviglia aus gesehen hatte, dass auch auf der anderen Talseite kaum mehr Schnee lag, war der Entscheid zu Gunsten des Piz Vadret gefallen.
 
Bequem mit dem Bus vor der Haustür abgefahren und in wenigen Minuten zur Talstation der Muragl-Bahn gelangt (Punt Muragl). Mit der Bahn und ein paar wenigen Mitreisenden hinaufgefahren. Oben habe ich mich nicht lange aufgehalten; zum einen war ich ja schon einige Male auf Muottas Muragl (2454m), zum anderen war die Umgebung noch wolkenverhangen, weshalb die obligaten Fotos weitgehend ausfielen.
 
Zügig auf dem Wanderweg in Richtung Lej Muragl, wobei erst mal Mutterkühe auf ebendiesem Wanderweg standen … Deshalb die Herde grossräumig umgangen, wobei ich in den steilen Osthang ausweichen musste.
 
Danach problemlos bis zur Fuorcla Champagna (2805m). Wie von Ivo66 beschrieben, geht’s ab dem Wegweiser weglos weiter. Ob man den ersten Buckel überkraxeln möchte oder rechts daran vorbei, spielt keine Rolle. Danach landet man sowieso in der Geröllwüste …
 
Beim Zurückblicken bemerkte ich, dass offensichtlich ein weiterer Tourengänger dieselben Absichten hegt und mir nachsteigt.
Es ging von nun an also steil und teilweise mühsam den langen Geröllhang hinauf. Plötzlich hörte ich, dass seitlich von mir ein paar Steine rollten. Ich stand still, beobachtete die Umgebung und bemerkte dann den ersten Steinbock. Kurz danach folgte ein zweiter Steinbock. Immer wieder schön, diese stolzen Tieren beobachten zu dürfen!
Wobei ich diese Tiere normalerweise ja gar nicht sehe, die scharen sich nämlich immer um Ivo66 … ;-))
 
Erstaunlicherweise sind immer wieder mal undeutliche Pfadspuren zu sehen, dann und wann auch mal Steinmänner.
 
Nach dem langen Steilhang erreichte ich schliesslich die Mulde, wo sich das Rest-Gletscherlein befindet. Allerdings lag hier noch reichlich Schnee, sodass das Queren dieser Mulde kein Problem war. Nun folgte der Schluss-Abschnitt: steil hinauf dem Nordostgrat folgend. Zunächst brüchig und rutschend auf feinem Geröllsand rutschend, später wieder festen Fels findend.
 
Noch ein etwas ausgesetzter Felsaufschwung überkraxeln (Schlüsselstelle?), dem Grat weiter folgend und der Gipfel des Piz Vadret (3199m) war erreicht. Das Gipfelplateau war gross genug, um hier eine bequeme Rast abzuhalten. Das Panorama ist grossartig, allerdings weiterhin etwas getrübt durch einige Wolkenschichten, welche sich v.a. im Berninagebiet hartnäckig hielten.
 
Ca. 20 Min. später erreichte auch der andere Tourengänger (Hans Peter) den Gipfel. Wir hatten ein nettes Gespräch; unterhielten uns über diverse Gipfelbesteigungen (was sonst?) … Ich verabschiedete mich dann, wollte noch schnell dem Nachbargipfel einen Besuch abstatten. Gelang auch problemlos in wenigen Minuten. Auf dem Gipfel des Piz da las Sterlas (3175m) beobachtete ich dann, dass auch Hans Peter nachkam.
 
Bei meinem Abstieg unterhielten wir uns abermals und er meinte, dass er sich umentschieden hätte, als er mich sah … Ich solle doch seiner wartenden Frau mitteilen, dass er eben noch einen Umweg gemacht hätte ;-)
Ich bin dann zügig den steilen Geröllhang hinuntergesurft und gelangte somit auch bald wieder zur Fuorcla Champagna.
 
Wie beauftragt informierte ich also schnell die Frau von Hans Peter, verabschiedete mich und stattete dem schönen Lej Muragl noch einen Besuch ab. Natürlich könnte man jetzt problemlos in ca. 2 Std. vom See hinunter nach Punt Muragl laufen. Aber je länger desto mehr schätze und nutze ich jede Möglichkeit einer Talfahrt …
 
Also nochmals ein paar Höhenmeter hinauf zum Wanderweg, danach zurück auf bekanntem Weg nach Muottas Muragl, nicht ohne nochmals eine Rast abseits des Wanderweges einzulegen, um das einmalige Panorama zu geniessen.
 
Mit der proppevollen Bahn (fühlte sich an wie in der U-Bahn von Peking …) hinunter nach Punt Muragl und per Bus zurück zu unserer Ferienwohnung.
 
Fazit:
eine schöne Tour in Einsamkeit, hat man mal den Rummel auf Muottas Muragl hinter sich gelassen. Leider ist auch der See (Lej Muragl) längst kein Geheimtipp mehr und viele Leute (inkl. vielen Hunden) säumen mittlerweile das Ufer, sodass man an schönen Tagen nicht mehr von „Ruhe am See“ sprechen kann …
Zumindest am Piz Vadret ist die Chance aber nach wie vor gross, alleine unterwegs zu sein; ein toller Aussichtspunkt!

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 45468.gpx Piz Vadret

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