Dank "mässig" obermässsig im Oberengadin unterwegs: Piz da las Sterlas und Piz Vadret

Unsere Val Müstair Pläne vom Vortag mussten wir auf Grund der dort auf erheblich angehobenen Lawinengefahr kurzfristig verschieben. Da wir beide voll auf die Karte Münstertal gesetzt hatten, waren wir etwas überrascht und mussten nochmals über die Bücher. Wir machten deshalb ab, ins mässig lawinengefährdete Oberengadin auszuweichen. Im Zug von Chur Richtung St. Moritz am frühen Morgen brauchte es dann keinerlei Überredungskünste meinerseits Omega3 meinen Vorschlag schmackhaft zu machen. Der Piz da las Sterlas und Piz Vadret vom Muottas Muragl aus waren auch nach seinem Gusto.

Die einfache Fahrt mit der Standseilbahn hoch zum Muottas Muragl kostet wucherartige 24Fr. Dank dieser können wir aber unsere Tour auf 2454m starten und damit die Aufstiegsmeter um gut 700m drücken, was bei den angekündigten frühlingshaften Temperaturen wohl nicht schlecht ist. Wir folgen zuerst einige 100m dem Winterwanderweg Richtung Lej Muragl, verlassen diesen aber schon bald und gehen hoch zum Grat der Tschimas da Muottas. Der höchst kotierte P. 2821 hat sogar einen Steinmann.

Anschliessend gehen wir zur Fuorcla Val Champagna und dort zuerst weiter dem Grat folgend, anschliessend rechts (an P. 2932 vorbei) in den steilen Westhang. Einmal drin entpuppt er sich als weit weniger steil, als er dies vom Muottas Muragl aus (in frontaler Ansicht) noch erschien (um die 35°). Vom Sattel zwischen Piz da las Sterlas und Piz Vadret (ca. 3125m) folgen wir leicht links des Südgrates mit den Skis bis auf den Gipfel des Piz da las Sterlas und machen dort südseitig an einem windgeschützten Platz eine ausgiebige Rast.

Anschliessend fahren wir zurück zum Sattel ab und queren Höhe haltend den steilen Nordhang des Vadrets zum wenig ausgeprägten N-Grat, wo wir das Skidepot machen und von dort zu Fuss ohne grosse Schwierigkeiten zum Gipfel aufsteigen (guter Trittschnee mit wenigen felsigen Abschnitten und zum Teil ein bisschen ausgesetzt). Die Aussicht von hier oben ist phänomenal, man ist ja schliesslich auch auf fast 3200m (der Kopf ist sogar darüber).

Nachdem wir uns satt gesehen haben machen wir uns auf den Abstieg und die Abfahrt. Der Vadret Westhang ist meist sehr angenehm zu fahren auch wenn zwischendurch etwas unberechenbar. Den felsigen Abbruch oberhalb des Lej Muragl umfahren wir links und gelangen so in Val Muragl und diesem entlang zu den Hütten bei Tegia Muragl. Hier machen wir es uns auf einem Bänkli an der Sonne gemütlich und geniessen die frühlingshaften Temperaturen, bevor wir der Schlittelpiste entlang nach  Punt Muragl abfahren.