Hoher Ziegspitz


Publiziert von hefra , 21. Juni 2019 um 10:17.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:30 Mai 2019
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m

Es ist dies für mich die erste Bergtour des schon fast halb abgelaufenen Jahres. Das Wetter dafür ist eher mäßig, aber die Tour ist für den Wiedereinstieg ganz gut; es gibt mir bekannte Strecken, aber auch Gelände, welches meine Füße noch nie betraten. Ich freue mich schon vorab auf das Rotmoos, diese gerade im Frühjahr, wenn Schmelzwasser die Senke füllt, so urige Gegend. Und ebenso bin ich gespannt, was der ab Grießberghütte ostwärts querlaufende Steig für mich bereithält, den ich bei einem meiner öfteren Rauhensteinbesuche schonmal angeprobt hatte. Es wird sich zeigen, wie gut er zur Unternehmung passt.
Von der Ochsenhütte geht`s im schönen Kiefernwald auf gutem, aber nicht markiertem Steig hinauf zur Grießberghütte. Nun also los, hinein in die breite Gasse nahe der Hütte, die hinaus in ein rinnen- und grabendurchzogenes Gebiet führt, gewürzt mit z.T. triefend nassen Latschen, die nicht daran denken, Platz zu machen. Der teils verfallene, mitunter manchmal kaum auszumachende Jagdsteig (neben einigen Gräben schon ziemlich abgerutscht) zieht wie ein Band durch die steile Flanke hindurch. Nach einer guten Dreiviertelstunde stoße ich auf den Steig, der von Süden (Bundesstraße GAP-Ehrwald) gerade hinauf zum Hohen Ziegspitz führt. Steil geht`s hinan, es läuft sich komisch; auf der linken Körperseite kleben die Klamotten an der Haut, völlig durchnässt, den Latschen sei "Dank". Gut, dass mich keiner sieht. An ein paar Felsknubbeln vorbei gelange ich zum Kreuz des Hohen Ziegspitz. Höchster Tourpunkt, Sicht sehr mäßig, zu allem Überfluss setzt nun noch Nieselregen ein; die sich gerade zum Trocknen anschickenden Klamotten werden noch länger brauchen. Oben hat`s noch einigen Schnee, durch diesen nun hinüber zum Vorderen Ziegspitz mit schönem, holzgenageltem Kreuz. Der Niesel hält an, das Gipfelbier wird bis zum Rotmoos warten müssen. Zum Sattel zwischen Vorderem Ziegspitz und Hirschbühel kann man schön im teils noch tiefen Altschnee abfahren; die Bank hier unten gibt Gelegenheit, sich der Gamaschen zu entledigen. Der Weg hinunter zum Rotmoos verzeichnet viel Holzbruch, wie fast überall in den Alpen nach diesem trockenen Sommer im letzten Jahr und dem darauf folgenden schneereichen Winter; zwei extreme Situationen, vielleicht auch noch ein paar Föhnstürme, die dem Baumbestand teils massiv zugesetzt haben. Dann endlich im Rotmoos; die Hochebene großteils überflutet; die Natur schafft hier fast jedes Jahr ein unwirklich anmutendes Gelände (die Hütten muss man sich dabei wegdenken), es herrscht eine idyllische Stille. Ein Stockerpel hat sich hier hoch verflogen, gleitet elegant zwischen den Bäumen von mir weg. Vielleicht ist er auch auf Vatertagsausflug. Der Niesel hat aufgehört; ich erinnere mich ans Bier; vor der Hütte `ne kleine Holzbank, ein genießerischer Ausklang für Gaumen und Augen. Auf der Elmaustraße bummelt sich`s dann wieder hinunter zur Ochsenhütte.
Fazit: Der "Steig" ab Grießberghütte ist wirklich nur was für sichere Geher, nicht unbedingt jedermann zu empfehlen, an ein bis zwei Stellen auch schon gefährlich. Alternativ gäbe es da den "normalen" Weg zum Hohen Ziegspitz, der direkt hinter der Grießberghütte in Richtung Rauhenstein emporleitet und unter diesem hinüber zum Ziegspitz führt. Das Rotmoos ist immer wieder einen Besuch wert, vor allem im Frühling unbedingt sehenswert.

Tourengänger: hefra


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