Skiabfahrt vom Rifugio Marinelli-Bombardieri ins Valle Scerscen, Wanderung zum Campo Moro

Am frühen Morgen des 15.05.19 herrschten in 2800m Höhe ca. -8°. Weiter oben sah ich, dass starker Wind Schnee aufwirbelte u. vor sich hertrieb. Da ich in 4000m Höhe -15°C in Verbindung mit starkem Wind u. mit Sturmwolken, die die Sicht verschlechtern, erwartete, außerdem keine Skitourenkarte bei mir hatte, entschied ich mich, abzufahren. Durch die flache Mulde des Lago Musella ging ich zurück zum Steilhang, der zu queren war. Über die Kante und ein Stück den verharschten Steilhang querend abzufahren, machte keine Probleme.

Unterhalb der Bocchetta delle Forbici fiel mir die Sonnenbrille auf den verharschten Schnee des steilen Hangs u. verabschiedete sich nach unten. Ich sah sie verschinden u. ging ein Stück zu Fuß bergab. Sie war nirgends liegengeblieben. Ich enschied mich, diesen Hang abzufahren u. nahm deshalb die Felle ab. Bei der Abfahrt fand ich die Sonnenbrille tatsächlich wieder, an der ich zukünftig ein Brillengummi befestigen werde!

Im Talgrund des Valle di Scerscen angekommen, überschritt ich den Bach. Auf der anderen Seite schaute ich in die talwärts abfallende Schlucht. Es sah nicht danach aus, als ob ich da einfach durchgehen könnte. So stieg ich ca. 80hm auf der anderen Seite auf, denn vom oberhalb des Talgrundes gelegenen Plateau aus führt ein Fahrweg ins Tal. Oben angekommen, konnte ich gut abfahren. Nach unten hin nahm der Schnee natürlich ab u. das Tal wurde felsig. Ich musste dort vom Bachgrund aus ca. 30hm aufsteigen, um wieder den schneebedeckten Fahrweg zu erreichen. Eine alte Skispur war zu erkennnen.

Ich kam bald darauf an eine Brücke, die ich nach links überqueren musste. Auf der anderen Seite marschierte ich über einen Wanderweg am Hang entlang. Einige Gegensteigungen waren im lockeren Bergwald zu überwinden. Schließlich kam ich an der Alpe Musella an, wo ich eine Rast einlegte.

Nachdem ich wieder aufgebrochen war, erreichte ich bald ein großes Schneefeld, über das ich mit den Skier gehen konnte. Dabei kam ich am geschlossenen Rifugio Mitta vorbei. Dahinter musste ich die Skier über einen Bacht tragen, bevor ich mit  ihnen noch ein Stück in den Bergwald weitergehen konnte. Dann war endgültig Schluss mit dem Schnee. Aus dem Wanderweg wurde ein Fahrweg, über den ich zum Lago Campomoro u. zuletzt zum Parkplatz gelangte.