Schollberg three-sixty


Publiziert von Bombo , 10. Februar 2019 um 11:30.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 9 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Aufstieg: 1860 m
Abstieg: 1860 m
Strecke:Dörfji - Riedchopf - Schollberg - Glatt Boden - Spitzenbüel - Chaltwasser - Büel - Dörfji
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW bis zum PP Nr. 12 bei Dörfji, CHF 6 Tagespauschale
Kartennummer:LK 1:50'000, Bl 248 S "Prättigau"

Schollberg three-sixty


Das Prättigau hat es uns in dieser Wintersaison angetan. Bis anhin waren für uns die Verhältnisse dort jeweils am besten, sei es wegen der Schneemenge, dem Wetter oder den Lawinenverhältnissen. Zudem hat man in dieser Gegend stets die Möglichkeit, den Tag im Sinne einer rollender Planung immer wieder neu zu gestalten. 

Heute konnten wir uns einen lang gehegten Wunsch erfüllen: die Rundtour um und auf den Schollberg, nebst der Sulzfluh das Wahrzeichen von Partnun. Wir starteten beim PP Nr. 12 in Dörfji 1640m, liessen die Gämpiflue für ein anderes Mal rechts liegen und erreichten bald schon den Riedchopfsattel 2513m. Zu Fuss ging es in wenigen Minuten hinüber zum Gipfel des Riedchopf / Ronggspitz 2552m. Endlilch wieder einmal ein Gipfelziel, wo ich bisher noch nie war :-) 

Die Abfahrt hinunter zum Beginn des Silbertälli war vor allem im oberen Teil zerfahren, ab der zweiten Hälfte wusste ich aus früheren Touren noch eine Variante, welche unverspurtes Gelände bot. Nun hiess es wieder anfellen, diverse ausländische Grossgruppen überholen und mit den Skis hoch zum Gipfel des Schollberg Nordgipfels 2543m. Hier wollten wir keine Zeit verlieren, zumal die bereits eingespurte Nordflanke auf uns wartete. Für die Einfahrt braucht es Skikontrolle, sicher nichts für Skianfänger. Die Verhältnisse waren schlichtweg genial: perfekter, tiefer und luftiger Pulverschnee und nur wenige Spuren, was will man mehr. 

Wir liessen es bis zum Glatt Boden 1790m sausen, das waren soeben 700 Höhenmeter reinstes Pulvereldorado, herrlich. Nach einer ausgiebigen sonnigen Mittagsrast fellten wir wieder an und stiegen anfänglich auf dem Sommerweg, später dann in eigener Spur hoch zum Spitzbüel 2193m, eine Erhebung unterhalb der Schollberg-Westwand, welche (leider) längst kein Geheimtip mehr ist. Weit und breit war niemand sonst - eine Stimmung, wie man sie viel zu selten erlebt. 

Das Abfahrtsgelände lässt tolle Varianten zu - hier zahlt es sich aus, wenn man bei anderen Touren in diesem Gebiet immer wieder Ausschau hält und dadurch dann diese hot spots abrufen kann. Wir hatten deshalb in der gesamten Abfahrt noch viel Platz für unsere eigenen Spuren, erneut bei super Schneeverhältnissen. 

Um wieder zurück zum Auto bei Dörfji 1640m zu gelangen hätten wir es uns beim Spitzenbüel auch einfacher machen können: von dort einfach südwärts abfahren und wir wären direkt zum Parkplatz gelangt. Aber wenn man schon die Wahl zwischen perfektem Pulver und gebackener Kruste hat, dann nimmt man gerne nochmals ein wenig Aufwand auf sich. Entsprechend durfte der Chauffeur von Büel 1460m aus nochmals für 200 Höhenmeter anfellen, ein Anstieg, welcher jedoch kurz und schmerzlos war - und dies trotz angezeigten 1860 Höhenmeter, ich staunte selbst darüber. 


Fazit:

Ein perfekter Tourentag in einem der schönsten (und entsprechend auch gut frequentierten) Tourengebieten der Schweiz. Wem die Puste vorher ausgeht, der kann jederzeit abkürzen oder auf eine kürzere Variante wechseln - wie erwähnt, es gibt unzählige Möglichkeiten. Momentan ist das Gebiet praktisch vollständig zerfahren und sonnseitig ziert eine Kruste die Schneeoberfläche. Entsprechend heisst es Abwarten auf Neuschnee und dann wieder Attacké!


SLF: "Mässig" ab 1800m

Tourengänger: Bombo, Schusli


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