Cerro Murciélago 1155 m - Auf dem Zackengrat des Cañadón Negro


Publiziert von Ivo66 , 16. Januar 2019 um 22:38.

Region: Welt » Argentinien
Tour Datum:16 Januar 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RA 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 840 m
Abstieg: 840 m
Strecke:Aerosilla Glaciar Marcial (Sessellift) Talstation - Bergstation - Sattel P. 981 m - Cierro Murciélago P. 1155 m

Der Cerro Murciélago ist ein nur vom Talboden aus ausgeprägter Gipfel auf dem langen, gezackten Grat des Cañadón Negro im Talkessel des Glaciar Martial, einem kleinen Gletscher unweit oberhalb von Ushuaia. Bekannter als unsere heutige recht anspruchsvolle Bergwanderung ist der von vielen Wanderern unternommene Aufstieg zum erwähnten Gletscher, doch bleiben einem dort die wunderbaren Ausblicke verborgen, welcher der schöne Grat auf dem Cañadón Negro bietet. Wir waren heute denn auch die Einzigen, welchen den gut ausgebauten Wanderweg zum Glaciar Martial verliessen und weglos über Geröll zum Pass zwischen dem Cañadón Negro und dem Cerro Godoy in wilder Umgebung und uns so vertrautem Geröll aufstiegen.

Über Nacht haben die Temperaturen in Feuerland von kühl auf kalt gewechselt. Es gab sogar Neuschnee bis gut 300 m. ü. M. hinunter und dies mitten im Hochsommer. Dazu blies ein starker Wind, welcher das Ganze noch arktischer anfühlen liess. Nichts desto Trotz starteten wir - nicht alleine - von der Talstation des Sessellifts des winzigen Skigebiets am Glaciar Martial. Die letzten Schneeflocken fielen vom Himmel, der immerhin da und dort schon etwas Blau durchschimmern liess.

Der Aufstieg war bei diesen misslichen Verhältnissen zuerst ein Kampf, doch das Gefühl täuschte nicht, das Wetter sollte sich bald bessern. Ungewiss war, ob bei diesem stürmischen Wind überhaupt an eine Gratbegehung zu denken wäre. Das Rätsel löste sich, je näher wir der Grathöhe kamen. Denn der Wind wurde schwächer, je höher wir stiegen. Dies kannten wir bisher so nicht. Warm bekleidet ging es erstaunlich einfach den Grat hoch. Das Gestein erinnerte an Schiefer, womit wir uns ohnehin im vertrauten Terrain befanden.

Die Aussicht vom Cañadón Negro über das gleichnamige nördlich gelegene Tal und die wilden Berge dahinter, welche kaum je menschlichen Besuch erhalten dürften, ist atemberaubend. An einem gänzlich windgeschützten Plätzchen genossen wir eine schöne Rast in einer abgeschiedenen Bergwelt, die zwar auch etwas an die Schweiz erinnert, aber sich doch unterscheidet durch die absolute Unberührtheit und die endlose Weite. Während weiter unter uns der Bergwanderweg zum Glaciar Martial inzwischen einer Ameisenstrasse glich, hatten wir den ganzen Grat und den oberen Teil des Talkessels für uns alleine. Die Route zum Cañadón Negro ist nicht ausgeschildert oder markiert und die Wegspuren und Steinmännchen müssen zuerst gefunden werden. 

Die Luft blieb den ganzen Tag kalt und auch unten in Ushuaia auf Meereshöhe warteten immer noch frische Temperaturen. Die Sonne hat aber durchaus etwas Kraft und liess einen schönen Teil des gefallenen Neuschnees schmelzen. 

Routenbeschreibung:

Von der Talstation des Sessellifts wandert man links der Bahn aufwärts, entweder auf der breiten Piste oder (etwas schöner) rechts davon auf einem breiten Weg. 

Vor der Bergstation führt ein mit u. a. "Glaciar" ausgeschilderter breiter Weg in den Wald hinein. Schöner ist aber der gut angelegte Pfad, welcher rechts der hässlichen Baracke etwas oberhalb der Bergstation beginnt (mit einem weissen Pfeil auf blauem Grund gekennzeichnet).

Nach der Baumgrenze folgt man weiter dem Bergwanderweg, den man im Bereich verlässt, wo er die Bäche nach links auf kleinen Holzbrücken überquert. Am besten steigt man rechts des Bachs hoch, man wird früher oder später auf Wegspuren und Steinmännchen treffen, die allerdings vom Wanderweg aus kaum zu erkennen sind. Im oberen Teil wird die Spur im Geröll dann gut sichtbar und führt zum Sattel hinauf. 

Von der Einsattelung steigt man nach links über Geröll meist dem Grat entlang (zu Beginn weicht man eher nach links, später nach rechts aus). Der P. 1155 m ist erreicht, wo es ohne Kletterausrüstung nicht mehr weitergeht. Der Grat ist dort ziemlich flach.

Tourengänger: Ivo66, Lena


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»