Salve Argentina


Publiziert von Mo6451 , 30. März 2013 um 23:13.

Region: Welt » Argentinien
Tour Datum:12 Januar 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RA   RCH 
Zeitbedarf: 23 Tage

Nach langen Jahren der Abstinenz hat es mich wieder nach Argentinien gezogen. Dieses Mal lag der Schwerpunkt auf Patagonien, eine Region, die ich sicher nicht zum letzten Mal besucht habe. Und wieder war ich mit meinem langjährigen Freund und Bergführer Joe unterwegs.

12.1.2010
Buenos Aires, die Stadt hat nichts von ihrem Flair verloren. Von der Kälte Europas hinüber in die Wärme des Südens. 28 Grad und Sonne erwarteten uns und auch gleich der erste Sonnenbrand auf der Tour durch Buenos Aires.Da brauchte man schon den ein oder anderen Tag zur Akklimatisation. Buenos Aires, eine Stadt, die 24 h geöffnet ist. Und bei schönem Wetter trifft man, vor allem in La Boca und San Telmo auf viel Musik und Tanz.

14.1.2010
Flug nach Ushuaia. Welch ein Kontrast. Zwar schien die Sonne, aber es wehte ein böiger und kalter Wind. Selbst den Möven standen die Haare zu Berg. ein erster Ausflug führte uns zum Glaciar Martial, Schnee im südamerkanischen Hochsommer.

15.1.2010
Am frühen Morgen fuhren wir mit dem Katamaran Rambo Sur hinaus auf den Beagle Kanal. Wolken und eine aufgewühlte See machten die Fahrt nicht gerade zum Vergnügen. Den Walrössern und Pinguinen war das egal. Sie genossen auch noch das kälteste Wasser, kein Wunder bei einer solchen Fettschicht.

16.1.2010
Immer noch ließ sich die Sonne wenig sehen, im Terra del Fuego Nationalpark. Aber anhand der blühenden Pflanzen konnte man doch erkennen: es war Sommer. Um die Natur zu schonen, werden die Touristenströme über Holzstege durch den Park geführt. Lediglich an den steinigen Seeufern konnte man ungehindert am Wasser entlang marschieren.

17.1.2010
Heute stand eine Hochmoorwanderung auf unserem Programm. Gut mit Gummistiefeln ausgerüstet ließen wir uns durch das Hochmoor führen. Erstaunlich was die Bieber hier gebaut hatten.

18.1.2010
Flug nach El Calafate, Unterbringung in der Hosteria Los Barrancos. El Calafate, am großen Lago Argentino gelegen, empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und viel Wind. Wie überall in dieser Region war der Wind unser ständiger Begleiter, teilweise bis Sturmstärke. Auf dem weitläufigen Gelände sind in den letzten Jahren viele Hosterias entstanden, die dem zunehmenden Touristenstrom gute Unterkunft bieten. Sogar mit kostenlosem Internetanschluss.

19.1.2010
Wa natürlichi nicht fehlen darf, ist eine Besichtigung des wohl größten Gletschers - Perito Moreno. Wie klein wirken doch die Boote vor dieser riesigen Eiswand, die ununterbrochen "kalbt". Riesen Eisabbrüche, die ins Meer fallen und immer wieder neue Gletschertore tun sich auf. Auf dieser Tour stürmte es heftig und dazu ein unangenehmer Regen. Im Nu waren die Finger kalt gefroren, Fotografieren schon eine Überwindung.

20.1.2010
Glacier Spegazzini war unser heutiges Ziel. Leider konnten wir den vorgesehenen Weg mit dem Boot nicht durchfahren, ein Geltscherabbruch versperrte die Einfahrt. Unbeschreiblich, was die Natur hier bietet. Und wie klein und schwach wir Menschen doch in diesem Umfeld sind. Dabei fühlen wir uns doch so oft als die Größten.

21.1.2010
Zwischen El Calafate und El Chaltén verkehrt eine öffentliche Buslinie. Diese nahmen wir heute, denn erst in El Chaltén  mieteten wir die Autos für die Weiterfahrt. Stundenlanges Fahren über menschenleere Straßen, dass findet man auch nur hier. Und das bei schönstem Sommerwetter. Der Fitz Roy, der sich sonst so gern hinter Wolken versteckt, zeigte sich heute in ganzer Pracht. Da hielt sogar der Busfahrer an, um den Insassen die Möglichkeit zu geben, dieses seltene Ereignis zu fotografieren. Als wir in El Chaltén aus dem Bus stiegen, rechneten wir nicht damit, dass uns bei diesem Sonnenschein der Wind gleich umwehen würde. Aber es war so. Langsam sollten wir uns doch an den ständigen Wind gewöhnt haben, aber mitnichten, es gab immer wieder Überraschungen. Am gleichen Nachmittag machten wir uns noch auf zum Chorillo del Salto, einem nahegelegenen Wasserfall. Einige von uns waren so mutig, die Füße in das kalte Wasser des Lago die Salto zu stecken.

22.1.2010
Heute gab es einen  Ausflug zum Lago Azul und Glaciar Huemule. Eine wunderbare Flora konnten wir bestaunen, ein Huemule haben wir leider nicht gesehen.

23.1.2010
Kontrastprogramm. Bei Sturm sind wir zum Lago Torres und Glacier del Torre aufgestiegen. Von den umliegenden Bergen war kaum etwas zu sehen, um Fotos zu machen musste mich ein Kollege festhalten, sonst wäre ich im wahrsten Sinne des Wortes weggeflogen.

24.1.2010
Und wieder Kontrastprogramm: strahlender Sonnenschein, ein Fiz Roy ohne Wolken vor blauem Himmel und eine Wanderung zum Lago de los Tres. In den Campamentos Poincenot und Rio Bianco warteten die Bergsteiger auf ein paar stabile gute Wettertage. Einige hatten die Hoffnung schon aufgegeben und packten ihre Sachen um unverrichteter Dinge wieder zurück zu gehen.

25.1.2010
Sturm und schlechtes Wetter verhinderten den ursprünglichen Plan, neues Ziel war der Mirardor Aguilas - der Aussichtspunkt zum  Lago Viedma. Auch hier brauchte ich Hilfe um nicht wegzufliegen. Leider war die Sicht auch nicht sehr gut. Am 26.1.2010 fuhren wir zurück nach El Calafate.

27.1.2010
El Condor Pasa. Heute habe ich zum ersten Mal einen Kondor gesehen und auch fotografieren können. Mit dem Auto fuhren wir von El Calafate nach Chile in den Torres de la Paine mit einem Zwischenstopp in Puerto Natales. Welch eine Weite. Stundenlang sieht man niemanden, außer jede Menge Guanacos, Schafe, Pferde und anderes "Getier". Nur Menschen sind "Gott sei Dank" Mangelware. Die Hosteria Pehoé war für die nächsten Tage unsere Unterkunft.

28.1.2010
Ausflüge zum Compamento Chileno und Compamento Torres standen für heute auf dem Programm. Und immer wieder beeindruckend diese Weite, menschenleere Landschaft.

29.1.2010
Um zum Glaciar Grey zu gelangen muss man zur Schiffsanlegestelle Salto Grande und über den Lago Pehoé zum Guardio y Centro. Das Boot fährt nur zweimal täglich und es gibt keine Möglichkeit über einen Landweg zurück zu kommen. Der Weg zum Glaciar Grey ist weit und nur noch zu dritt zogen wir los. Vorher hatten wir eine Rückkehrzeit festgelegt, um das abendliche Boot zu erreichen. Das hieß, wir mussten uns sputen und wir haben es auch geschafft.

30.1.2010
Heute stand noch einmal eine "Gewalttour" auf dem Programm, da die Zeit knapp war. Ziel war die Laguna Verde, die wir in 31/2 Stunden erreichten, nach einem Aufstieg von 400 Höhenmetern. Das Gelände war alles andere als angenehm. Ganz kleiner Schotter ließ uns mehr zurückkrutschen als aufsteigen. Aber mittlerweile hatten wir uns auf die Bedingungen eingestellt und so konnten wir auch dieses Hindernis überwinden.

31.1.2010
Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende, heute fuhren wir zurück nach El Calafate.

1.2.2010
Abschied von El Calafate, Rückkehr nach Bueno Aires. Hier trennten sich die Wege der Einzelnen.

2.2.2010 - 4.2.2010
Letztes Besichtigungsprogramm: die berühmten Wasserfälle von Iguazu. Die Flora und Fauna des Parques das Aves ist unbeschreiblich. Da kommt die Vielfalt der Tropen so richtig zur Geltung. Zum letzten Mal in Buenos Aires, bevor wir den Rückflug nach Europa antraten.

Südamerika bleibt neben Asien für mich der eindrücklichste Kontinent. Hier war ich nicht zum letzten Mal.

Tourengänger: Mo6451


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Kommentare (3)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 2. April 2013 um 23:50
Welch' Überraschung!

Grossen Dank, auch für die Mühe mit den vielen Bilder die Du auf Dich genommen hast! Manchmal braucht es einen Anstoss von aussen damit man etwas tut, weiter kommt oder......;-).

Berichte und Bilder über Argentinien sauge ich immer wie ein trockener Schwamm in mich ein. Auch Dokus und Bücher. Apropos Bücher: falls Du gerne liest ein Tipp: "Patagonien" - Von Horozont zu Horizont" Ein Reisebericht von Carmen Rohrbach. Erschienen im MALIK National Geographic Verlag.
Ein Reisebericht durch Patagonien. Viel zu Fuss, zu Pferd, Bus etc. Enthält Bilder und viele Infos. Manchmal etwas Mühsam fand ich, dass alle Pflanzen- und Tiernamen auf Latein angegeben sind.

Sunnige Gruess
maria

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. April 2013 um 06:32
Hallo Maria,

auch ich bin fasziniert von Südamerika und sicher nicht zum letzten Mal dort gewesen. Die unendliche Weite und Schönheit ist beeindruckend. Vor allen der starke Kontrast zwischen Chile und Argentinien. Währen Argentinien weitgehend unter dere Trockenheit leidet ist Chile wundervoll grün. Kein Wunder, auch hier ist die vorwiegende Windrichtung West und die Wolken regnen sich ab, bevor sie die Anden überqueren können. Patagonien bekommt nur 30% des Niederschlags, der in Chile fällt. Die fruchtbare Krume auf dem Boden wird durch den ständigen Wind weggeweht, der Boden ist grau und an Pflanzen wachsen nur die, die in diesen Bedingungen überleben können. Die Schafe brauche unendlich viel Land, um satt zu werden. Deshalb sind die Gauchos mit den Pferden unterwegs.

Es freut mich, dass dir die Bilder gefallen.

VG
Monika

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. April 2013 um 13:09
Oh ja, Chile fasziniert mich ebenso!

G, maria

PS: Pflanzen- +Tiernamen Deutsch und Latein.



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