Arnspitzen (2196 m) Überschreitung - Goldener Oktober im Wetterstein


Publiziert von Nic , 7. Oktober 2018 um 20:47. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum: 6 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Mittenwald kommend nach Ahrn und im Ort links ab zum kleinen Parkplatz direkt nach der Brücke
Kartennummer:AV- Karte Wetterstein/Mieminger 4/3

Die Arnspitzgruppe ist eine Untergruppe des Wettersteingebirges und liegt zwischen dem Leutaschtal im Westen und dem Isartal im Osten. Aufgrund ihrer zentralen Lage bieten die einzelnen Gipfel umfassende Ausblicke in alle Richtungen. Während der höchste Punkt, die Große Arnspitze, auf dem Normalweg unschwierig zu erreichen ist, stellt die stellenweise durchaus anspruchsvolle Überschreitung von der Arnplattenspitze schon deutlich höhere Anforderungen an den Aspiranten. Wer allerdings gerne im leichten Fels unterwegs ist und über die nötige Erfahrung verfügt, wird an dieser Tour viel Freude haben.

Nach einem ersten Wintereinbruch galt es an diesem traumhaften Herbsttag eine geeignete Tour ohne größeren Schneekontakt zu finden. Die Überschreitung der Arnspitzen bot sich hierfür an. Eine Tour, die auf Grund ihrer überwiegend südseitigen Aussrichtung oft noch spät im Jahr machbar ist.

Da die Tour bereits öfter beschrieben wurde, fasse ich mich kurz.

Von Parkplatz folgen wir dem markierten Steig in knackiger Steigung hinauf zum Weißlehnkopf. Dort angekommen, zeigt sich bereits das erste Etappenziel, die Arnplattenspitze. Der steile Gipfelaufbau wirkt zunächst recht abweisend, lässt sich jedoch relativ unschwierig erklettern (I-II).

Nach einem wenig schwierigen Abstieg über die ostseitigen Platten und das anschließende Schrofengelände, folgt mit der Überschreitung der Mittleren Arnspitze der anspruchsvollste Abschnitt der heutigen Tour. Allerdings gilt auch hier, je näher man dem Gipfel kommt, desto mehr löst sich das Gelände in Wohlegfallen auf. Über Steile Schrofen, eine kurze Rinne (II) und ein ausgesetztes Band (Steinmänner), gelangt man hinauf zum Vorgipfel und anschließend in leicht luftiger Kletterei (II) zum höchsten Punkt mit Kreuz und GB.

Um den Gipfel zu überschreiten, steigt man zunächst ein paar Meter auf dem Anstiegweg zurück, bevor man auf Steigspuren trifft, die in einer Querung zu einer steilen Rinne (II) leiten. Diese hinab (brüchig) und danach über ein Schuttfeld hinüber zum sogenannten "bösen Band". Obwohl das Band nicht besonders böse ist (gute Griffe), handelt es sich hierbei um eine der Schlüsselstellen der Überschreitung (II).

Der Weiterweg zur Großen Arnspitze ist vergleichweise unschwierig und man gelangt in leichter Kraxelei und über Gehgelände hinauf zum höchsten Punkt der heutigen Tour. Da wir noch ein wenig klettern wollten, haben wir uns meist am Grat gehalten und noch diverse Aufschwünge direkt erstiegen (bis II+). Das Gipfelkreuz befindet sich nicht am höchsten Punkt, sondern auf einem etwas niedrigeren Vorgipfel. Wer hinüber möchte, sollte vor allem schwindelfrei sein (I+).

Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg.

Schwierigkeiten:

Arnplattenspitze T4 II
Überschreitung zur Großen Arnspitze T5 II
Übergang zum Kreuzgipfel T4 I+
Abstieg über den Normalweg T3+

Fazit:

Die Überschreitung der Arnspitzen darf mit Sicherheit zu den eindrucksvollsten Touren im Wettersteingebirge gezählt werden. Von mir gibt´s fünf Sterne *****

Tourengänger: Nic, Grimpeur


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Kommentare (9)


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algi hat gesagt:
Gesendet am 8. Oktober 2018 um 08:08
Servus Nico,

zählt für mich auch mit zu den schönsten Überschreitungen im Wetterstein. Danke für die tollen Bilder.

VG Albert

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Oktober 2018 um 08:45
Servus Albert,

vielen Dank! Ja die Arnspitzen Überschreitung ist wirklich eine besonders schöne Tour. Während der Tour ist die "To-do" Liste wieder länger geworden. Der gegenüberliegende Wettersteingrat und die Dreitorspitzen sehen schon ziemlich interessant aus. Neben der tollen Landschaft gefällt mir Im Wetterstein vor allem der überwiegend feste Fels.

VG Nico

ADI hat gesagt:
Gesendet am 8. Oktober 2018 um 10:42
guad gmacht, Buam!

Ich gratuliere......

VLG!

ADI

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Oktober 2018 um 18:10
Vielen Dank! Vielleicht hast ja bock auf ein paar Spitzen gegenüber...so mitte, Ende Oktober. Falls die Verhältnisse passen.

Nik Brückner hat gesagt:
Gesendet am 8. Oktober 2018 um 11:45
Sehr schöne Tour! Gratulationierung von mir, Ihr beiden!

Liäbi Grüess,

Nickch

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Oktober 2018 um 18:11
Vielen Dank. War eine klasse Runde.

ViG Nico

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 9. Oktober 2018 um 09:13
Hallo Nico,
Schöne Tour habt ihr da noch gemacht, dann war das Wetter ja gar nicht so schlecht.
VG Sven

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Oktober 2018 um 09:37
Hallo Sven,

das Wetter war top. Hast ja auch nochmal ne schöne Runde gedreht. Hab's bei alpic net gesehen.

VG Nico

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 8. August 2020 um 23:05
Das böse Band ist wirklich nicht schwieriger als II, da sehr kurze Stelle mit guten Griffen und Tritten, wie ich fand. Für mich war die Schüsselstelle der Abstieg von der Mittleren Arnspitze über die steile Rinne mit teils kiesigem Untergrund, hier also aufpassen. Im Aufstieg leichter, denke ich. Generell ist die Überschreitung von Ost nach West wohl leichter, da weniger Orientierungsprobleme. Beim Aufstieg zum Großen Arnspitz kurz vom Grat abgekommen, auch beim Abstieg von der Arnplattenspitze führen die Latschengassen nicht immer zum gewünschten Ziel. Daher ist wohl die Mehrzahl von Ost nach West unterwegs :)


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